Picasa mit Privatsphäre möglich?

  • Hallo zusammen,


    immer wieder lese ich positive Echos zu Picasa. Ich bin jedoch bis dato vor einer Nutzung zurück geschreckt, weil der Konzern, der dahinter steht, sich in der Vergangenheit den Ruf erworben hat, ein großer Datenstaubsager zu sein.


    Daher meine Frage:
    Ist es möglich das Programm zu nutzen, ohne sämtliche Daten nach Kalifornien zu schicken?


    Ich komme bis dato gut ohne Picasa aus, bin jedoch schon etwas neugierig...

    Von mir eingestellte Bilder dürfen bearbeitet und bei dft gezeigt werden.

  • Google hat die Datenschutzbestimmungen vereinheitlicht. Sie treten ab 01.03.2012 inkraft und passen nun auf 2 Din A4 Blätter...


    http://www.google.com/intl/de/policies/privacy/



    Gefällt dir davon was nicht solltest Du Picasa nicht nutzen.


    Ich beispielsweise bin Google-Fan. Ich weiß was Google von mir hat - ich kann es auch über das Dashboard einsehen.


    Google liefert viel, stabil, innovativ, oft quelloffen und kostenfrei. Ich gebe dem Konzern dafür einige meiner Daten. Wem das nicht gefällt, der ist wohl mit anderen Produkten besser bedient. Für mich könnte es nichts besseres geben.


    In diesem Fall vielleicht Digikam


    http://www.digikam.org/



    Grüße

  • :danke: für die ausführliche Antwort! Das mit dem Dashboard habe ich noch nicht ganz verstanden:
    Zeigen sie mir da alles, was der Konzern über mich gesammelt hat oder nur, was mit Hilfe Ihrer Programme wie Picasa übermittelt wurde?

    Von mir eingestellte Bilder dürfen bearbeitet und bei dft gezeigt werden.

  • Letzteres. Das Google Dashboard kannst Du hier einsehen:


    https://www.google.com/dashboard/?hl=de


    Dafür müsstest Du aber schon einen Google-Account besitzen. Ich sehe beispielsweise meine besuchten Webseiten, meine Kontakte, mein Google+ Profil, Informationen über meine Kalendereinträge, meine Google Docs-Dateien, Google-Alerts-Abos und Dergleichen. Klar weiß das auch alles Google, denn ich lasse ja auch alles über dessen Dienste laufen.


    Google sammelt Daten über Roboter - diese werden teils inhaltssensitiv, teils formal miteinander verknüpft. In der Regel passiert das um die Google-Services zu optimieren und - natürlich - auch um nutzerspezifische Werbung zu schalten.


    Du wirst ohne Werbeblocker beispielsweise auf dich maßgeschneiderte Werbung finden.


    Du solltest dir aber darüber im klaren sein, dass Google auch im Dashboard nicht abgelegte und damit nicht einsehbare Daten speichert. Das sind oft Verknüpfungen von Informationen, die Google für die Weiterentwicklung seiner Services, die Verfügbarmachung seiner Services (bspw. Google Maps und Geodaten oder Kontakdaten in der Wolke für Android), oder die Finanzierung dieser Dienste benötigt.
    Diese Daten sind nicht immer lesbar für den Menschen (zumindest für nen Otto wie dich und mich ;) )


    Google sammelt Daten. Unsicher kann man sein bei der Frage, ob andere Internetservices weniger Daten sammeln. Dafür bietet Google viele kostenlose Programme und Dienste und versucht darüber hinaus die Datensammlung transparent für jedermann zu gestalten. Es ist nicht einfach da den Spagat zu machen.


    Ich habe mich dafür entschieden generell ein verantwortungsbewusstes Internetleben zu führen. Ich vermeide weitestgehend Klarnamen und veröffentliche nur Inhalte (sowohl bei Google als auch bei Facebook oder in anderen Ecken des Internets), hinter denen ich stehe und die ich verantworten kann.


    In diesem speziellen Fall handelt es sich um Picasa. Ein tolles Programm wie ich finde. Sollte nur das nackte Programm genutzt werden, sehe ich keine Probleme. Interessant fängt es an zu werden, wenn man die Upload- und Galerie-Funktion von Picasa nutzt. Nicht das die Bilder dann in Googles Eigentum übergingen (so wie etwa damals bei Facebook), aber Google forscht seit einiger Zeit an einen Gesichtserkennungssystem. Der inkompetente Umgang mit dieser Software könnte meiner Meinung nach einige Probleme verursachen: Die Gesichtserkennung wird optional angewandt und lässt sich mit dem eigenen Google+-Konto verbinden. Insofern gelangen eventuell die Gesichter einiger Menschen (bspw. deiner Freunde) in eine Datenbank, in die sie eigentlich nicht herein möchten. Ob das dann Google als Fehler anzukreiden ist oder dem einzelnen Nutzer, der die Dienste falsch nutzt, sei dahingestellt.


    Ich würde bei etwaigen Bedenken und bei der Absicht der Verwendung der Upload- und Speicherplatz-Funktion in jedem Fall die Gesichtsindizierung deaktivieren.

  • Hut ab für Deine ausführliche, differenzierte Antwort, Dirk! :danke: !
    Ich werde das mal im Auge behalten, habe aber leider momentan nicht genügend Zeit mich eingehend damit zu beschäftigen.

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