Rondane Nationalpark und Oppland

  • So, quasi als 2. Teil der Skandinavienreise ein paar Bilder aus dem sogenannten Oppland, ca. 300 km nördlich von Oslo. Dort gibt es u.a. ein paar alpen-ähnliche Berge (Jotunheimen), wilde Flusstäler und die beiden großen Nationalparks Dovre und Rondane, die auf Hochfjell-Plateaus liegen. Jotunheimen haben wir dieses Mal nicht besucht, dafür aber das Odda-Tal und den Rondane Nationalpark.


    Zur Schneeschmelze ist das Odda-Tal eher wild und abweisend, aber jetzt im Spätsommer überraschte uns die Landschaft mit einem Meer von Blüten einer mir nicht bekannten, quittengelben Margaritenart, die ganz wunderbar mit den Wäldern und dem Fluss im Hintergrund harmoniert. Bei diesen Bildern habe ich aber entgegen meinen sonstigen Gewohnheiten mit RAW fotografiert, damit ich nachher den sonst fast weißen Himmel über eine Absenkung der Lichter wieder sichtbar machen konnte. Geht im Prinzip auch mit dem Illuminator, aber die Spielräume sind beim JPG dann doch spürbar geringer, dass muss ich als in der Wolle gefärbter JPG-Bekenner zugeben.




    (Wir dachten erst an Arnika oder Färberkamille, aber Blätter und Duft passen nicht zu dieser Vermutung.)




    Wo es mal ein paar Hektar flaches Land gibt, wird es meist auch landwirtschaftlich genutzt - man darf aber in der Regel zu Fuss drüber laufen:




    Je weiter man das Tal hinauf wandert, umso mehr ändert sich der Charakter der Landschaft von lieblich und weit hin zu einem engeren Tal und schrofferen Formen:




    Auf knapp 1.000 m Höhe beginnt dann schon der Herbst (und zwar Ende August!):



    Es gilt hier übrigens nach wie vor das "Allmansrett", das Recht auf Flächen, die nicht ausdrücklich und erkennbar Privateigentum sind (z.B. eingezäunte Grundstücke) eine Nacht zu zelten - unter der Bedingung, dass man keine Spuren hinterlässt. Das funktioniert in den meisten Gegenden immer noch recht gut, man findet auch an guten Standorten kaum mal "Hinterlassenschaften" anderer Wanderer; leider kann man das von Wohnmobilen nicht immer sagen, weshalb dieses uralte Recht für Wohnmobile auch ausdrücklich nicht mehr gilt. Die müssen auf dafür ausgewiesene Plätze, wo sie ihre Chemie-Klos u.a. fachgerecht entsorgen können, und wo es Strom und Gas für die Energieversorgung gibt.

  • Bevor ich weiter mache: die Landschaft selbst kann man mögen oder nicht, darüber lässt sich nicht diskutieren. Aber die Fotos sind wie immer offen für Kritik und Anmerkungen - auch wenn ich sie hier unter Reiseberichte einstelle. Mir geht es aber nicht nur um die Reise-Info (da wäre ein Norwegen-Forum die geeignetere Plattform), sondern um die fotografische Erschließung des Themas. Und da bin ich für Eure Rückmeldungen dankbar.


    Und weiter geht es mit dem eigentlichen Kernstück, dem Rondane Nationalpark. Dieses Hochfjell-Gebiet liegt auf ca. 1.000 - 1.300 m Höhe, was von der Vegetation her dann eher einer Höhe von 2.000 - 2.500 in den Alpen entspricht. In Teilen des Rondane findet sich das südlichste Ausbreitungsgebiet für eine subarktische Tundra-Vegetation, mit Flechten, Moosen, Heidekraut, Gräsern und ein paar spärlichen Büschen. Im Rondane und dem direkt angrenzenden Dovre leben neben wilden Rentieren auch Bisons, Elche, Wölfe und Bären - aber insbesondere Wölfe oder Bären zu Gesicht zu bekommen, wäre eher ein Glücksfall (na ja, es mag Situationen geben, wo man das anders sieht, aber wohl nicht im Sommer und wenn doch einige Menschen unterwegs sind).


    Die Smuksjöseter Fjellstue am gleichnamigen See - eine Art Berghotel mit Hüttencharakter (und mit einer sehr guten Küche!). Wer sich je mit dem Gedanken trägt, diese Gegend mal zu besuchen, dem sei diese Location wärmstens empfohlen. Ist allerdings ohne Auto nur sehr schwer erreichbar (im Sommer fährt wohl bei Bedarf 1x täglich ein Bus bis dort hinter):




    Von der Fjellstue aus fällt man über einen Zaun schon direkt hinein in das eigentliche Wanderparadies:



    Die Herbstfärbung war noch nicht so weit wie bei meinem letzten Besuch dort, aber erste Ansätze waren schon zu erkennen (was die Gegend foto-technisch ein weniger einfacher macht, denn ohne die Färbung beschränkt sich die Farbpalette auf lauter Blau- und Grüntöne):




    Das Gelände ist durchzogen von zahlreichen wilden Wasserläufen, kleinen Wasserfällen und ausgedehnten Sumpfgebieten. Nichts spektakuläres, aber es macht das Wandern (und Fotografieren) angenehm abwechslungsreich. Außerdem muss man sich immer wieder überlegen, wie man denn nun durch diesen Bach und über jenen Sumpf rüber kommt - da wird es nicht so langweilig ...




    Diese an sich seichte Stelle war nur mit der Barfuß-Methode zu bewältigen. Bei ca. 5-7 Grad Wassertemperatur eine durchaus kneipp-ähnliche Erfahrung:





    Wo viel Sumpf, da auch viel Wollgras:


  • Und noch ein paar Bilder vom Rondane, ohne weitere Worte:







    Coming home zum Smuksjöseter, nach einem langen, schönen Tag:


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