[Reisebericht] Süd- und Mittelfrankreich

  • Die schönsten Wochen im Jahr haben wir dieses Jahr in Frankreich verbracht. Zuerst ging es ans Mittelmeer, in die Nähe von Béziers, zwischen Montpellier und Narbonne. Der Campingplatz heißt Serignan Plage und liegt an der Orbmündung. August ist allerdings nicht die ideale Zeit um dort Urlaub zu machen. Der Platz, der einiges bietet, hat sich in den letzten 10 Jahren min. versechsfacht und es ist nicht der Einzige. Das Gebiet ist völlig überlaufen, die Straßen verstopft und die Restaurants immer voll.


    Serignan Plage, Balneo - Die schönen Seiten de Platzes


    Nach den ersten Tagen wir uns entschlossen einige Touren ins Hinterland zu machen.
    Auf der D812 (Avenue de Beziers) nach St. Chinian, Markt in St.Chinian


    Ein typisches Bild vom Markt sind die alten Herren die es sich auf den Bänken gemütlich machen während die Frauen auf dem Markt sind. Bio hält fit :)


    Von dort aus ging es über St. Pons auf der D907 weiter nach La Salvetat. Der Ort liegt schon so weit in den Bergen das er nicht mehr "mediteran" ist. Die Dächer und, teilweise, die Wände der Häuser sind mit Schieferplatten bedeckt. Auch die Temperatur lag mit ca. 15 Grad etwa 20 Grad unter der Küstentemperatur.


    Wir habe lecker gegessen, ein Storchenbier getrunken und sind auf der D14 bei Fraisse-sur-Agout zur Prat d'Alaric gelangt. Gefunden haben wir nur dieses Haus. Ob es etwas mit dem Westgotenkönig zu tun hat ?


    Weiter über die D14 bis ins Orbtal wo wir in Roquebrun uns mit gutem Wein eingedeckt haben.


    Zurück auf dem Campingplatz haben wir der Lieblingsbeschäftigung der Franzosen zugeschaut, Boule.


    … wobei die Haltung eine wichtige Rolle spielt :)


    Beim Strandspaziergang fiel mir sofort ein Song von Jimi Hendrix ein – Castles made of sand


    Abends leckere Muscheln und gute Unterhaltung im Balneo.


    Die nächste Tour ging nach Lagrasse, zwischen Narbonne und Carcassonne auf der D3. Das Gebiet nennt sich Corbière. Etwas unwirklich und sehr wenig bewohnt haben wir schon an der Navigation gezweifelt, aber wir sind angekommen.


    Lagrasse ist ein recht alter Ort im Orbieutal mit Häusern aus dem 14 Jh. und einer alten Abtei Abbaye Sainte-Marie d'Orbieu aus dem 8 Jh.


    Olargues an der D908 zwischen St.Pons und Bedarieux war unser Highlight. Der Ort liegt malerisch auf einem kleinen Hügel. Über den Orb führt eine sehr alte Brücke die damals sehr schwer zu bauen war weshalb man glaubte der Teufel hätte seine Hände im Spiel. Deshalb nennt man sie auch Pont du Diable. Und was glaubt ihr gab es am Ende der Brücke … ein schnuckeliges kleines Restaurant mit Blick auf den Ort :)


    Bevor wir nach Hause gefahren sind haben wir noch unseren Lieblingsmarkt in Serignan besucht. Das Okzitanische Kreuz ist im Süden Frankreichs überall zu sehen. Die Südfranzosen sind auch nicht gut auf die „Pariser“ zu sprechen und wären gerne selbständig. Die Ortsnamen sind oft zweisprachig und selbst in einigen Schulen wir noch okzitanisch (ähnlich dem katalonisch) gelernt.

    Aber nun zum Markt. Hier gibt es alles was das Herz begehrt.

    Frisches Baguette gibt es genauso wie Ersatzteile für Hühner


    Während die Frauen im Schatten plauschen, fängt der Mann am Orb das Mittagessen.


    … und wir gehen mal wieder gut Essen …


    Adieu Seringnan, es geht nach Hause.


    Die verstopfte Autobahn meiden wir und schlängeln uns im Schweinsgalopp durch die Berge, durch das Valleé du Tarn und vorbei an Schafherden die Milch für den Roquefort Käse machen.


    Das erste Etappenziel ist Laguiole im Aveyron, bekannt für seine Coutellerien (Messerschmieden), den Laguiole Käse und seinen Stier auf dem Marktplatz. Ein Laguiole Käse hat etwa 40 cm Durchmesser, 40 cm Höhe und wiegt etwa 40-50 kg.


    wer dem Bullen an die ... greift hat glückliche Nächte ;)


    Ein paar Orte weiter versucht man verzweifelt Laguiole zu kopieren. Da es noch nicht ganz gelingt war das Hotelzimmer deutlich günstiger.


    Die nächste und letzte Etappe war Chablis in der Bourgogne. Neben gutem Wein macht man dort auch ein seltsame Wurst .. aber ich will euch nicht den Appetit verderben.


    Ein schöner gemütlicher Weinort mit netten Restaurants


    Das letzte Stück der Heimreise führte uns noch an Tanlay vorbei. Dort habe wir ein kleines Schloß entdeckt das ich euch nicht vorenthalten will. Es ist ein Renaissancebau aus dem 16 Jh.


    Ich hoffe es hat euch ein wenig gefallen und war auch nicht zu lang. Über Tipps und Verbesserungsvorschläge würde ich mich freuen. Die meisten Fotos wurden mit der Pentax K-x und der Optio W90 gemacht.