Tamron 28-300 Di VC

  • Habe heute ein kleines Phänomen (?) erlebt.
    Probiere ein altes 70-210er Nikkor aus, erfreue mich an der gediegenen Abbildungsleistung, komme auf die Idee mit dem Tamron zu vergleichen.
    Natürlich am Langen Ende, offen.
    Die 300mm des Tamron entsprechen mehr oder weniger den 210mm des Nikkor!
    Auch die 28mm am Crop sollten eigentlich 42mm entsprechen, sind aber weitwinkliger als 35mm!


    Tamron sagt, normal.
    Brennweitenangaben beziehen sich auf die Unendlichkeitseinstellung.
    Weiß jemand mehr?

    • Offizieller Beitrag

    Ich habe das Tamron nicht, aber ein wenig Theorie kann ich beitragen:


    Bei innen-fokussierenden Objektiven verlängert sich nicht einfach der Auszug im Nahbereich, sondern die Brennweite wird stattdessen verkürzt (oder eine Kombination von beidem).


    Beim Fokussieren auf ein nahes Objekt muss man eigentlich die Bildweite, d.h. den Abstand vom Objektiv zum Sensor vergrößern. Man kann aber auch stattdessen die Brennweite verkürzen (Zooms ändern ja sowieso die Brennweite beim Zoomen). In diesem Fall wirkt das wie ein kurzbrennweitigeres Objektiv, bei dem man den Auszug verlängert hat.


    Beispiel:
    Brennweite 300mm, Auszuglänge bei Unendlich ebenfalls 300mm. Um auf einen Abbildungsmaßstab von 1:1 zu kommen, müsste man den Auszug von 300mm auf 600mm verdoppeln. Verkürzt man stattdessen die Brennweite auf 150mm, erhält hat man auch wieder den Maßstab 1:1, allerdings "weitwinkliger". Vorteil dieser Methode ist, dass die effektive Lichtstärke ungefähr gleich bleibt, während sie beim Verdoppeln des Auszugs und konstanter Brennweite um zwei Blendenstufen abfällt.

    Das alles gilt aber wirklich nur im Nahbereich. Hast du deinen Test so gemacht? Wenn ja würde ich nochmal versuchen das Gleiche in Unendlich-Einstellung zu wiederholen.

  • Zitat von "Franz"


    Das alles gilt aber wirklich nur im Nahbereich. Hast du deinen Test so gemacht? Wenn ja würde ich nochmal versuchen das Gleiche in Unendlich-Einstellung zu wiederholen.


    einige der so konstruierten Objektive sind im Nahbereich zusätzlich noch deutlich unschärfer...ab 10 Meter sieht das dann schon ganz anders/besser aus.
    Bei älteren Festbrennweiten verschiebt sich der komplette Linsensatz...die sind in der Hinsicht unkritischer, verlieren aber im Nahbereich etwas von der Nennlichstärke (wie von Franzel beschrieben)

  • Zitat von "Franz"

    Ich habe das Tamron nicht, aber ein wenig Theorie kann ich beitragen:


    ...

    Das alles gilt aber wirklich nur im Nahbereich. Hast du deinen Test so gemacht? Wenn ja würde ich nochmal versuchen das Gleiche in Unendlich-Einstellung zu wiederholen.



    bingo, Volltreffer, hat der Tamronmann am Telefon auch gesagt, aber nicht erklären könnnen. :)


    Danke Franz.