Freiburg - Bodensee Querweg.
Vom 23.05. bis 27.05.2009 begaben wir uns auf eine Wanderung entlang des
Freiburg - Bodensee Querweges.
Allerdings begannen wir diese Wanderung nicht entsprechend der Beschilderung
in Freiburg sondern in Waldkirch. Hier haben wir Bekannte, bei denen wir vor dem
ersten Tag ankamen und übernachteten.
Die Bilder, welche ich auf dieser Wanderung gemacht habe, dienen uns überwiegend
der Erinnerung, und sind keine künstlerisch wertvollen Werke.
Als Kamera hatte ich die Canon SX110iS mit 2 Sätzen Eneloop Akkus und
eine 4 GB Speicherkarte dabei. Mit dem Royaltek 3800 GPS Logger wurde die
komplette Strecke aufgezeichnet.
Wer Google Earth installiert hat, kann sich den Track herunterladen und anschauen:
1. Tag 23.05.2009
Nach einem ausgiebigen Frühstück begannen wir unser Abenteuer - wir wagten diese
Wanderung quasi ohne Training und Erfahrung.
Gleich zu Beginn der Wanderung galt es einen Höhenzug zu erklimmen und so ging es von
Waldkirch hoch mitten hinein in den Naturpark Südschwarzwald.
Blick vom Waldrand hinab auf Waldkirch:
Regina und ich, noch frisch und munter:
Diversen Waldwegen folgend kamen wir dann irgendwann zur Ruine der Schwarzenburg:
Und immer weiter durch den Wald, bis dann irgendwann durch die Baumreihen
eine Ortschaft zu erkennen war.
Ein sehr markantes Gebäude in dieser Ortschaft:
Na, wer erkennt es? Auflösung am Ende des Berichtes.
Nach dem Abstieg ins Tal und einer kurzen Mittagspause ging es dann auf der
anderen Seite wieder hinauf und weiter durch den Wald. Sehr angenehm, da es
ausserhalb des Waldes mit ca. 26 Grad doch recht warm war.
Unser erstes Etappenziel war dann das Gasthaus Himmelreich bei Buchenbach am Ende
des "Höllentals", welches wir nach 28,33 Kilometern und 8 Stunden 22 Minuten erreichten:
2. Tag 24.05.2009
Am nächsten Morgen ging es dann auf die nächste Etappe von Buchenbach nach Titisee-Neustadt.
Ein Blick zurück, bevor wir wieder für Stunden im Wald verschwanden.:
In diesem Wald - es ging hier von 624müM auf 1018müM - ging dann nach ca.
1 Stunde fast alles schief. Wir sind ins Unterholz gekommen mit Dornen und
allem was nicht so toll ist und dort an einem Hang fast eine Stunde rumgestapft.
Dank GPS Ortung im Handy haben wir dann auch irgendwann wieder einen befestigten Weg
gefunden der uns dann auch bald aus dem Wald hinausführte und dann
ein Blick über das Tal auf die andere Seite:
Der Feldberg, nur schlecht im Dunst zu erkennen, aber den Turm sieht man:
Nach einer Weile dann ein Blick von ganz oben auf das Höllental mit der Bundesstrasse:
Weiter ging es nun über freie Flächen in brütender Hitze hinunter nach Kirchzarten
und auf der anderen Seite weiter bis Titisee-Neustadt. Unterwegs kamen wir an
der Skischanze vorbei. Auch mal interesant im Frühjahr und ohne Schnee:
Nach 8 Stunden, 28 Minuten und 21,39 Kilometern war dann Abends um 18.00 Uhr
diese Etappe zu Ende. Die Füsse am Ende, es waren nur noch kleinste Schritte möglich,
wie man es von den Geishas aus Film und Fernsehen kennt. An beiden Fersen hatte ich Blasen
aber zum Glück hatten wir gute Pflaster dabei.
3. Tag 25.05.2009
Es galt von Titisee-Neustadt, welches auf ca, 870 Metern liegt, zum Hochfirst auf 1200 Metern
aufzusteigen. Von da an würde es dann nur noch bergab gehen, bis zum Eingang der Wutachschlucht.
Auf ca. halbem Weg zum Hochfirst ein Blick zurück auf den Titisee:
Und Ankunft am Sendemasten auf dem Hochfirst:
Vom Hochfirst aus ging es nun für ca, 5 Kilometer durch herrlich ruhigen, sommerlich
warmen Wald. Wie überhaupt bisher auf der ganzen Wanderung war es einfach herrlich, rings um
sich herum überall diese Ruhe zu haben.
Der Weg führte uns weiter in Richtung Kappel. Ein sehr unbequemes Stück der Wanderung. 2 Kilometer vor
und 1 Kilometer nach der Ortschaft Kappel ging es nur auf Teer voran, die 2 Kilometer davor
nur bergab, nicht sehr schön für die Füsse.
1 Kilometer nach Kappel begann dann der Abstieg in die Wutachschlucht, welcher wir von nun an folgen würden.
Natürlich gibt es in einer Schlucht auch mal eine Brücke:
Und dann plötzlich in der Schlucht mitten auf dem Weg, völlig unbeeindruckt von uns Wanderern:
Der weitere Weg durch die Schlucht war durchaus beeindruckend, aber irgendwie kam ich
nicht zum fotografieren. Auch war ich mit meinen Kräften und vor allem den Füssen
eigentlich schon fast am Ende.
Nach 7 Stunden und 52 Minuten für 22,51 Kilometer dann das Etappenziel. Die Schattenmühle.
4. Tag 26.05.2009
Um 6.00 Uhr zog ein Gewitter durch die Wutachschlucht und liess uns für diesen
Tag nichts Gutes erahnen. Bis wir jedoch mit Frühstück und packen fertig waren,
hatte sich das Gewitter verzogen und so konnten wir dann bei leichtem Nieselregen weitergehen.
Immer wieder bot sich uns in der Schlucht solch ein Anblick:
Hier füllten wir unsere Wasserflaschen auf, das Wasser ist tatsächlich trinkbar.
Es ging weiter druch die Schlucht und immer wieder auch über verschiedene Brücken.
Und an hohen Felswänden entlang.
Durch das diesige Wetter und das viele Grün ringsherum bekam man leicht den Eindruck
durch einen Regenwald zu gehen, was dieser Anblick noch verstärkte:
Bei der Wutachmühle machten wir eine Rast und mussten feststellen, dass dies unser
Glück war. Kurz bevor wir wieder aufbrechen wollten, zog erneut ein Gewitter
durch die Schlucht, diesesmal aber um einiges heftiger als am Morgen.
In Achdorf verliessen wir nun die Wutachschlucht und machten uns an den Aufstieg nach
Blumberg, unserem nächsten Etappenziel.
Auf halbem Wege nach Blumberg kamen wir dann noch an einen Bachübergang, der es in
sich hatte, da der ansonsten trockene Bachlauf durch das Gewitter zu einem
reissenden Fluss geworden war. Ganz wohl war uns nicht bei der Sache und
wir waren froh, als wir diese Leiter hinter uns hatten.
Nach 8 Stunden und 14 Minuten hatten wir die heutige Etappe von 23,33 Kilometern hinter uns.
5. Tag 27.05.2009
Nach dem Frühstück machten wir uns auf unsere letzte Etappe. Entgegen dem Wanderführer
zum Freiburg-Bodensee Querweg aber mehr auf dem direkten Weg.
Wir hofften, durch diese Abkürzung von ca. 5 Kilometern dann dafür bis nach Hause
zu kommen, was sich aber Stunden später als Trugschluss herausstellte.
So gingen wir zunächst los und trafen schon nach ein paar Metern auf diese alte Dame:
Eine nicht mehr in Betrieb befindliche Lokomotive der Sauschwänzlebahn.
Entlang dieser Bahn ging es nun Richtung Riedöschingen und von dort immer
in Richtung der Hegauberge, hinter welchen wir unser Zuhause wussten.
Kurz nach Blumberg nochmals ein Blick zurück zum Horizont. Irgendwo dort
hinten hatte vor 4 Tagen unsere Reise begonnen.
Nach einem längeren Anstieg von Riedöschingen in Richtung Watterdingen dann
endlich der Blick auf den Hohenstoffeln, einer der Hegauberge.
In diese Senke mussten wir hinunter und auf der anderen Seite wieder hinauf,
um rechts am Hohenstoffel vorbei nach Welschingen zu gelangen. Ab hier habe
ich leider keine Bilder mehr gemacht, irgendwie war ich viel zu fertig.
Hinter Watterdingen mussten wir dann nach Welschingen ein sehr langezogenes
Stück durch den Wald auf hartem Boden den Berg hinab. Wieder reine Tortur für die
sowieso schon sehr beanspruchten Beine und Füsse.
In Welschingen angekommen, machten wir dann zunächst eine Kaffepause und
einigten uns darauf, hier die Wanderung zu beenden. Denn reine Luftlinie
wären es noch ca. 7 Kilometer, zu laufen fast 10 Kilometer bis nach Hause
gewesen. Da wir zum diesem Zeitpunkt bereits 21 Kilometer hinter uns hatten
und schon 6 Stunden 48 Minuten unterwegs waren, war dies eindeutig die
richtige Entscheidung.
Fazit: Wir hatten für diese Wanderung viel zu viel Klamotten und andere sachen dabei,
das kommt davon wenn man das zum ersten Mal macht und keine Ahnung hat.
Aber die schlussendlich 117 Kilometer waren einfach ein wunderbares Erlebnis.
5 Tage lang ringesherum Natur (ausser bei den Etappenzielen) und eine
herrliche Ruhe. Wir würden diese wanderung jederzeit wieder machen.
Übrigens hatten sich unsere Beine und Füsse bereits 1 Tag nach der Ankunft
zu Hause soweit wieder erholt, dass der Muskelkater bereits am 2. Tag fast vorbei war.
Patrick