Winterwanderung

Auf den ersten Blick: ein Höhenzug ohne (im wahrsten Sinne des Wortes) Höhepunkt, ein Tannenwald schön im Helligkeitskontrast zum Schnee, aber auch ohne echten Hingucker, viel unberührter Schnee - alles erstmal nicht schlecht, aber ganz ohne Highlight schon ein wenig langweilig.

Auf den zweiten Blick: Ein Menschlein klein - relativiert die Erhabenheit der Bäume und der Berge, ja und auch die Unberührtheit der Natur. Setzt alles in neue Relationen und gibt dem Bild eine andere Aussage. Auf den zweiten Blick? Ja, das Menschlein ist so im Schatten nicht sofort ins Auge gesprungen, aber das ist Jammern auf hohem Niveau, weil wäre das Menschlein drei Schritte früher abgebildet, klebte es - zwar sonnenbeschienen - zu sehr am Rand des Bildes. Und ein paar Schritte weiter knickt der Weg (der gut versteckt ist, um die Unberührtheit nicht zu stören) ab und das Menschlein wäre hinter dem Tannebaum nicht mehr zu sehen. So ist er schlussendlich am rechten Fleck. Und es beweist, man sollte sich immer den zweiten Blick gönnen.

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