Tiefenschärfe: Segen und Fluch des Vollformats

  • Hi!


    Eine der Stärken einer Vollformat-DSLR ist bekanntlicherweise das gegenüber APS-C/DX Sensoren (und gegenüber noch kleineren Formaten erst recht) prinzipiell größere Freistellungspotential.


    Im Klartext: um beispielsweise mit einem 1,5x Cropsensor die gleiche Tiefenschärfewirkung zu erzielen wie an Vollformat mit einem 90mm f/2,0 Objektiv, müßte ich ein 60mm f/1,4 verwenden.


    Das wird andererseits als Nachteil angesehen, wenn es um die Erzielung einer möglichst großen Tiefenschärfe geht beispielsweise bei Makros.


    Aber ich müßte doch einfach nur bei Vollformat jeweils eine Stufe weiter abblenden, und hätte dann tiefenschärfemäßig das gleiche Ergebnis?!?


    OK, den Lichtverlust müßte ich im Gegenzug durch längere Belichtungszeit oder stärkeren Blitz ausgleichen, was nicht in jeder Situation möglich ist.
    Oder ich gehe mit der Empfindlichkeit hoch, dadurch steigt zwar das Rauschen, aber da eine Vollformat-DSLR gegenüber einer Cropkamera gleicher Auflösung (und Entwicklungsstufe natürlich) eh einen "Rauschvorteil" von einer Blendenstufe hat, wäre das ja im Endeffekt auch kein Nachteil gegenüber dem Crop.


    Oder sehe ich das falsch?!?

  • >>> Aber ich müßte doch einfach nur bei Vollformat jeweils eine Stufe weiter abblenden, und hätte dann tiefenschärfemäßig das gleiche Ergebnis?!?


    Wie kommst Du darauf?
    Auf einen so einfachen Nenner lässt sich das nicht reduzieren. Es gibt Bereiche, da wirst Du mit dem großen Sensor nie die gleiche Tiefenschärfe erreichen, wie mit dem kleinen (z.B. im Nahbereich/Makro) und es gibt Bereiche, da ist der Unterschied ziemlich zu vernachlässigen (bei Unendlich).
    Die Ausdehnung der Tiefenschärfe bezogen auf Entfernung, Maßstab und Blende kannst Du gut mit den gängigen TS Rechnern vergleichen. Letztlich ist sie abhängig von der Größe des Zerstreuungskreises und der Ausgabegröße.