1000D - Demosaicing-Fehler und Moire

  • Der 10MPx-Sensor der 1000D liefert normalerweise eine sehr hohe Schärfe und Detailkontraste....ermöglicht wird dies unter Anderem auch durch einen ziemlich schwachen AA-Filter.
    In Verbindung mit einem sehr scharfen Objektiv und kritischen Motivstrukturen können sich damit leider auch Probleme ergeben.


    So richtig auf gefallen ist mir das bei diesem Vogelbild.



    Das Bild ist nicht wie sonst mit einem Teleobjektiv entstanden, sondern mit dem 60ziger Makro, Stativ, fest eingestelltem Fokus und Fernauslöser aus relativ geringer Entfernung (1/100s - F:5,6 - ISP400)...sollte eigentlich nur ein Test sein, wie stark der Unterschied zu einem Tele-Foto ist


    Auf den Flügelfedern habe ich dieses schöne Muster entdeckt.
    Hier ist der 1zu1-Ausschnitt aus dem Original-JPG



    Fand ich ziemlich heftig, hätte auch an der internen JPG-Verarbeitung liegen können...deshalb gleich 'ne RAW-Konvertierung mit DCraw (ohne Nachschärfung)



    Wird ja immer schlimmer...was kann ein guter RAW-Konverter dagegen tun? Also die Demo von LR3 wieder installiert...
    Alles auf "Auto" und "Standard"


    Oh je, hat zwar jetzt mehr Kontrast und Schärfe, aber die Farbmuster in den grauen Federn sind immernoch da.


    DXO hat extra einen "Knopf" mit dem verheißungsvollen Namen "Moire unterdrücken"...ob das was hilft?
    Oberes Bildteil ohne...unteres mit dieser Funktion


    sieht schon besser aus!...hat irgendwie die Farbe aus den Störstellen gezogen...die "falschen" Linien sollten beim Ausdrucken nicht mehr so sehr auffallen.


    Der Kopf des Vogels sieht in der entsprechenden DXO-Einstellung dann so aus



    Zu den Bildfehlern muss ich sagen, dass dies der erste Fall nach vielen Bildern der 1000D+60Makro ist, bei dem das so gravierend ist.
    Die entsprechenden Umstände sind schwer zu (re)konstruieren...sonst hätte ich das mal bei ISO100 getestet.
    Bei ähnlichen Bildern mit dem Teleobjektiv sind keinerlei Fehler zu sehen....das hat aber auch nicht die Auflösung. :roll:
    .
    Das Auslesen des Bildsensors nach dem Bayer-Schema ist nicht ohne Tücken...wie man in der folgenden Dokumentation gut sehen kann.
    http://digibib.hs-nb.de/file/d…lorarbeit-Reuter-2010.pdf
    Im dem Nichtvorhandensein dieser Strukturen liegt der Vorteil des Foveon-Chips von Sigma...dessen Bilder man ziemlich aufblasen kann...hat halt leider andere Probleme

    • Offizieller Beitrag

    Sehr interessanter Vergleich! :danke:
    Bemerkenswert bei dieser Art von Bildstörungen ist, dass sie nicht durch Verkleinern verschwinden. Das Schillern wird man auch auf kleinen Abzügen noch sehen können.


    Man braucht den ungeliebten AA-Filter also doch, jedenfalls wenn man potente Objektive nutzt. Aus der puristischen Sicht der digitalen Signalverarbeitung benötigt jegliche Art der digitalen Abtastung einen AA-Filter, also auch ein Foveon-Sensor. Hell-dunkel Moire kann bei ihm genauso auftreten, nur ist das weniger auffallend.