Fujinon XF 56mm F1.2 R

  • Ich habe diese Woche das Fujinon XF 56 mm bekommen. Das Objektiv ist, wie erwartet, sehr gut verarbeitet. Fokus und Blendenring sind fast spielfrei und lassen sich gut bedienen. Die Sonnenblende, aus Kunststoff, wird mitgeliefert.


    Heute hatte ich die Gelegenheit, auf einer kleinen Fahrradtour, ein paar Fotos zu machen. Porträts sind keine dabei da ich keine Bilder aus der Familie einstellen möchte. Ich habe aber versucht, so weit es ging, Fotos bei Blende 1,2 zu machen um zu sehen was die Optik bei offener Blende leistet. Das ist gar nicht so leicht wenn das Wetter gut ist und die X-T1 erst bei 200 ASA anfängt. :)


    Alle Fotos wurden mit der X-T1 gemacht und aus RAW in LR entwickelt. Achtung die Fotos sind in voller Auflösung und entsprechend groß.


    Landschaft, 200 ASA, F5,6
    Gras, 200 ASA, F2,0
    Gras, 200 ASA, F1,2
    Landschaft, 200 ASA, F2,0
    Pfosten, 200 ASA, F1,2
    Blüte in der Sonne, 200 ASA, F5,6
    Blüte im Schatten, 200 ASA, F5,6
    Fahrrad, 200 ASA, F1,2


    Beim letzten Foto kann man deutlich ein paar Farbsäume an der Kurbel und an den Felgen sehen. Die lassen sich aber recht einfach beseitigen. Abgeblendet sind mir keine mehr aufgefallen. Auch die anderen Aufnahmen zeigen keine nennenswerte Farbsäume.


    Bei der Blüte sieht man schön das im Schatten das Bokeh deutlich ruhiger ist. Im Sonnenlicht erzeugen die kleinen Lichtreflexe kein so schönes Bokeh wie man es von einer Linse mit F1,2 erwartet. Allgemein finde ich das Bokeh nicht schlecht aber auch nicht excellent. Das alte Minolta Rokkor 58/F1,2 kann das besser, ist aber nicht so scharf.


    Die Schärfe ist bei F1,2 in der Mitte schon sehr gut. Die Ecken sind nur unwesentlich schlechter und ab F2,0 auch sehr gut.


    Ich finde da ist Fuji wieder eine echte Perle gelungen.


    Porträt, 800 ASA, F1,2, 1/60
    Heute Mittag aus einem Bistro mit sehr spärlicher Beleuchtung

  • Ja, aber nur mit +5. Das habe ich so in meinen Presets. Gibt es einen Grund das zu vermeiden ? Ich finde die Fotos bekommen etwas mehr ... Leuchtkraft ... oder so :), setzte es aber nur sparsam ein. Das Bokeh "profitiert" natürlich auch etwas davon ändert sich aber nicht grundsätzlich.

  • Zitat von "thbo"

    Ja, aber nur mit +5. Das habe ich so in meinen Presets. Gibt es einen Grund das zu vermeiden ?


    So pauschal natürlich nicht.
    Wenn man aber schon einen "kritischen" Hintergrund hat, haut die "Klarheit" natürlich noch einen oben drauf und macht das Bokeh etwas "härter".
    Äste vor homogenen Hintergrund werden dann noch mehr betont, Lichtquellen verlieren den sanften Verlauf etwas usw...
    Bei +5 passiert ja noch nicht viel. Aber bei manchen Motiven könnte es auch von Vorteil sein, die Klarheit mit dem Korrekturpinsel nur auf ausgewählte Bereiche zu begrenzen - geht ja inzwischen in LR wunderbar :)

  • Ja stimmt, aber ich habe meine Presets mal so eingestellt das es auf die meisten Fotos passt. Daran ändere ich normalerweise nichts wenn ich die Fotos zum Vergleich ins Netz stelle. Die JPGs aus der Kamera sind ja auch nicht "naturrein" ;)


    Aber ich finde das Bokeh der Optik, ohne es schlecht reden zu wollen, auch nicht perfekt. Ich denke das es auch damit zusammenhängt das die Linse offen schon sehr scharf ist und auch in den Ecken kaum abfällt. Mein Pentax FA 43 macht das geschickter. Das ist offen nur in der Mitte scharf und fällt zu den Ecken hin stark ab. Auch das alte Rokkor 58/1,2 hat in den Ecken nicht mehr viel Information zu bieten was das Bokeh dankend annimmt.

    • Offizieller Beitrag

    Ich sage auch mal :danke: für den interessanten Bericht.


    In einem Artikel der c't Digitale Fotografie vor einiger Zeit wurde mal ausführlich erläutert, warum ein möglichst weiches Bokeh auf der einen und hohe Offenblend-Schärfe und optische Korrekturen auf der anderen Seite bei der Objektivkonstruktion eigentlich immer zwei einander entgegenwirkende Ziele sind und es daher auch darauf ankommt, welchen Schwerpunkt der Hersteller setzen möchte. Muss mal schauen, ob ich das Heft noch finde...


    In dem Fall finde ich aber, dass Fuji einen sehr guten Kompromiss aus angenehmem Bokeh und noch alltagstauglicher Offenblend-Schärfe gefunden hat. :thumbup:

  • die Optik hat mich 2x überrascht. Sie ist offen schärfer als ich es erwartet habe und das Bokeh habe ich mir noch etwas weicher vorgestellt. Dennoch eine tolle Leistung von Fuji.


    Ich bin mal auf das 23er gespannt. Bezahlt habe ich es schon, liegt aber noch in NY bei unserem Sohn ;) Gekauft habe ich es genau richtig. 3 Tage später hat B+H die Preise kräftig angehoben

  • Die meisten Pentax Objektive habe ich vor der großen Preiserhöhung gekauft und einige auch gebraucht. Manche habe ich sogar etwas höher verkaufen können als ich sie eingekauft habe. Im Durchschnitt war der Verlust nicht sehr hoch und lag bei vielleicht 15-20 %. Wobei Verlust relativ ist, die Objektive wurden ja auch benutzt.