Hans Baumgartner

  • Hans Baumgartner



    Letzthin sah ich via Television einen Dokumentarfilm über den Schweizer Photographen Hans Baumgartner; und ich muß nun sagen, daß mir seine Photographien allesamt gefielen (aus Gründen, die meiner Wehmut entstammen).– Der Film hieß: „Der Lehrer mit der Kamera. Hans Baumgartner und sein Thurgau“, und wurde von der einfühlsamen Annemarie Friedli gedreht.


    Vermutlich erwecken auch die heutzutage Abermillionen Photographien dereinst wehmütige Gefühle.

  • Mir gefallen die Bilder sehr gut denn sie erzählen eine Geschichte. Damals war es wurst ob man 36 oder 50 MP hatte. Man machte einfach nur Bilder mit dem was hatte und auch abgeschnittene Beine und Arme spielten keine Rolle.


    Beeindruckend.

  • Leider habe ich alter Sack immer noch nicht begriffen, wie man in diesem Forum jemanden korrekt zitiert.


    Sid schrieb: „Mir gefallen die Bilder sehr gut denn sie erzählen eine Geschichte. Damals war es wurst ob man 36 oder 50 MP hatte. Man machte einfach nur Bilder mit dem was hatte und auch abgeschnittene Beine und Arme spielten keine Rolle.


    Beeindruckend.“


    Mir melancholisch-nostalgisch Veranlagtem gefallen die uralten Photographien mindestens ebensogut wie die modernen.


    Ganz rechts ist auf der unten zu sehenden Photographie meine selige Mutter (Jahrgang 1930) zu erkennen, wie sie hinter ihren jüngeren
    Geschwistern steht.

    • Offizieller Beitrag

    Leider habe ich alter Sack immer noch nicht begriffen, wie man in diesem Forum jemanden korrekt zitiert.

    Schau mal hier: Bedienung der Forensoftware


    Ich mache das immer folgendermaßen: Im vorausgehenden Beitrag den zu zitierenden Text mit der Maus markieren. Dann erscheint direkt darüber der Text "Zitat einfügen". Da drauf klicken und schon landet das Zitat im Editor.

  • Beim Betrachten der Photographien Hans Baumgartners fing ich an, ein Sprichwort zu bezweifeln – nämlich dieses: daß ein Bild mehr als tausend Worte sagt.



    Anmerkungen zum Bild im Beitrag № 8:



    Man erblickt ein Idyll: Fünf Kinder stehen in Einerkolonne vor Bäumen auf einer Wiese, dem Photographen posierend.



    Was kaum ein Betrachter errät: Die Mutter meiner Mutter war eine Jenische, die als Hausiererin von Dorf zu Dorf und von Haus zu Haus zog, um Kurzwaren zu verkaufen. Sie empfing und gebar doppelt soviele Kinder, wie auf der Photographie zu sehen sind (die nicht abgebildeten Kinder verstarben gleich nach der Geburt).



    Drei Versionen ihrer Lebensgeschichte wurden mir mündlich überliefert.



    1. Version: Sie ließ sich in ein Liebesabenteuer mit einem Italiener ein.


    2. Version: Sie gab sich aus schierer Geldnot einem Italiener hin.


    3. Version: Sie wurde von einem Italiener vergewaltigt.



    v. l. n. r.: ‚W‘ war als geistig und körperlich Behinderter der Liebling des Vaters meiner Mutter; „Y“, seine Schwester, war zeitlebens dessen Beschützerin; die Zwillinge „Ru“ und „Re“ waren Adoptivkinder des Vaters meiner Mutter; „LDL“ (meine Mutter) sorgte für all ihre Geschwister solange sie lebte.


    Weitere Informationen zur längst vergangenen Zeit können die geneigten Leser meiner Zeilen dort, dort oder dort finden!



    Euch allesamt grüßt herzlich


    der Schweizerknabe

  • Beim Betrachten der Photographien Hans Baumgartners fing ich an, ein Sprichwort zu bezweifeln – nämlich dieses: daß ein Bild mehr als tausend Worte sagt.

    Naja, ein Foto ist nunmal eine Momentaufnahme und kann daher auch nur diesen einen Moment abbilden.
    Bereits wenige Sekunden vorher oder nachher kann die Situation ganz anders ausgesehen haben.


    Die Vorstellung/Erwartung, dass ein Foto eine ganze Lebensgeschichte erzählen kann, hat wohl niemand.
    Und Deine Beschreibung geht ja sogar so weit, dass Du die Lebensgeschichte einer Person erzählst, die noch nicht einmal auf dem Foto abgebildet ist ;)

  • Lieber kleiner Hobbit!



    Wie Du siehst, habe ich die Photographie gelöscht, und zwar aus dem Grund, weil ich eingesehen habe, daß in diesem Forum der Photographie das Interesse an der Historia, die hinter den Photographien steckt, ziemlich gering ist.



    Deinen Aussagen: „Naja, ein Foto ist nunmal eine Momentaufnahme und kann daher auch nur diesen einen Moment abbilden“ und „Bereits wenige Sekunden vorher oder nachher kann die Situation ganz anders ausgesehen haben“ widerspreche ich mit keinem Wort, sondern bemerke bloß, daß auch die Vorbedingungen, die zu einer Photographie geführt haben, von Interesse sein könnten – jedenfalls in ökonomischer, politischer, religiöser und sozialer Hinsicht.



    Seit mehr als vierzig Jahren erstand ich in Brockenhäusern, auf Flohmärkten und während Haushaltsauflösungen etliche Photoalben für geringe Bargeldbeträge. – In drei Fällen gelang es mir (unter Aufwendung wesentlich höherer Geldbeträge) die Familiengeschichten zu erforschen und dokumentarisch festzuhalten.



    Gruß vom Schweizerknaben


    P.S.: Ich selbst halte mich bloß für einen unbedeutenden Heimatkundler, der sein Interesse an der Geschichte seiner Heimat bekundet und alte photographische Zeugnisse nicht bloß für erhaltenswert, sondern auch der Deutung für wert hält.