Flesøya

  • (Zu) helle (Wolken und Wolkenspiegelung) und (zu) dunkle Bereiche mit zu wenig Details, ein Durchlass in den Bergen durch den (sehr schön) das Licht fällt mit einem (interessanten) Durchblick auf einen einzelstehenden Berg, der letztendlich aber zu sehr am Rand klebt. Und ein helle Linie am gegenüberliegenden Ufer, als wäre ein beleuchtetes Fahrzeug durch eine Langzeitbelichung gefahren.


    Mir kommt durch den starken Licht- und Schattenkontrast die Landschaft zu kurz. Der einzelstehende Berg (wenn er auch recht dunkel ist) und das Licht daneben ziehen meinen Blick an. Das ist aber nur das rechte Drittel des Bildes, das linke Drittel sehe ich mir eigentlich gar nicht (nicht mal aus dem Augenwinkel) an. Da ist auch nichts außer einer dunklen Masse, die mein Auge nicht reizt - nicht meins.

    Gruß
    Peter


    [ô]  PENTAX K-1 / PENTAX K-3 / PENTAX K-30 - Objektive siehe Profil

  • Als zu hell empfinde ich die Spiegelung nicht, für mich passt das so - helles Sonnenlicht darf für mich auch ein bisschen weiß sein. Da dies auch in Natur blendet, entspricht so ein leichtes Ausreißen letztlich (meinen) Sehgewohnheiten am besten, wenn das Ausreißen nicht zu abrupt ist (wie es gern wird, wenn man die stellen mit Zeichnung außenrum krampfhaft abdunkelt).


    Die Schwachstelle des Bildes ist für mich der unspektakuläre und unruhige Vordergrund, die sehr viel Raum einnehmen. sowohl das Ufer als auch das Wasser mit Dreck und vielen Steinen. Ob es hier ein paar Meter weiter eine spanndere Stelle gegeben hätte, weiß man als Außenstehender natürlich nicht.

  • @Eisdrache, danke Dir für die ausführliche Analyse. Ich habe die Szene mehr als atmosphärischen Eindruck in Summe wahrgenommen, auf die Idee, z.B. den einzelnen Berg im HG zu betonen, war ich gar nicht gekommen. Es war einfach düster, düster, düster, aber mit diesem Sonnenstrahl von oben (der auch die "Schleifspur" am Wasserhorizont erzeugt). Weder die Häuser noch die bewaldeten Hügel waren mir wichtig. Interessant zu hören (bzw. zu lessen), dass andere Betrachter so ein Bild völlig anders erschließen: Du nimmst quasi einen Weg durch das Bild, bleibst dann "enttäuscht" an den unstrukturierten dunklen Flächen hängen, während ich das Bild in Summe wie einen Augenblick betrachte, der eine Stimmung widergibt (oder eben auch nicht). Anders ausgedrückt: ich höre einen Akkord, Du die einzelnen Töne. Interessant, das!

  • Den unterschiedlichen Betrachtungsansatz auf das gleiche Motiv hast du klasse beschrieben. Ja, ich bin mehr der Detailbetrachter (und -fotograf) und gehe auf Landschaften auch gerne mit meinem 43mm los (habe sogar schon mein 300er dafür eingesetzt, um eine Wasserfläche im VG auszublenden ;) ). Deswegen ist meine kürzeste BW auch 20mm (am Crop) und zu Analogzeiten war mein 28mm die Optik, die fast nie an die Kamera kam. Für mich muss in der Landschaft - meistens - etwas im Mittelpunkt stehen, das "eigentliche" Motiv. Aber wie du schon sagst, es ist alles Ansichtssache. Und um den Musikvergleich noch ein wenig zu strapazieren: Ich liebe es, wenn eine Lautsprecherbox so klar ist, dass ich die Geigen im Orchester zählen kann - dann weiß ich, wer den schrägen Ton erzeugt hat :ugly:

    Als zu hell empfinde ich die Spiegelung nicht, für mich passt das so - helles Sonnenlicht darf für mich auch ein bisschen weiß sein. Da dies auch in Natur blendet, entspricht so ein leichtes Ausreißen letztlich (meinen) Sehgewohnheiten am besten, wenn das Ausreißen nicht zu abrupt ist (wie es gern wird, wenn man die stellen mit Zeichnung außenrum krampfhaft abdunkelt).

    Ich habe das Wort "zu" bewusst in Klammern gesetzt. Du hast recht, wenn du objektiv betrachtet feststellst, dass da nichts ausreißt und die Helligkeit der Wahrnehmung des Auges entspricht. Aber mir ist das Licht im Gegensatz zu den dunklen Bereichen zu hell, so wie auch die dunkle Landmasse - ohne abzusaufen - im Gegensatz zu dem Licht mir zu dunkel ist. Was dieser recht heftige Helligkeitskontrast bei mir auslöst, habe ich ja beschrieben.

    Gruß
    Peter


    [ô]  PENTAX K-1 / PENTAX K-3 / PENTAX K-30 - Objektive siehe Profil