Chiemgau

  • Eigentlich wollte ich keine Reiseberichte mehr einstellen, aber da die "Location" diesmal in erreichbarer Nähe liegt, denke ich mir, vielleicht interessiert es ja doch ein paar von Euch. Entweder, weil Ihr selbst schon dort wart, oder weil es vielleicht mal eine Idee für einen Kurzurlaub ist. Wir waren ca. eine Woche in der Nähe von Reit im Winkl, überwiegend Wandern, Radfahren, Baden(!), gut Essen ... was ältere Leute halt so im Urlaub anfangen.


    #1 Blick über Reit im Winkl
    #2 Unser sehr nettes Quartier. Ich mach hier keine Schleichwerbung, doch falls jemand Interesse hat, jederzeit per PM.
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    #3 - #5 Wo Reit im Winkl ist, ist die Winklmoosalm nicht weit. Über eine kostenpflichtige Mautstraße sogar per PKW erreichbar; was durchaus Sinn macht, weil man die Alm als schönen Ausgangspunkt für Wanderungen nutzen kann:
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    #6: Wer's ganz bequem haben möchte, kann von der WM-Alm aus mit einem Sessellift zum Dürrnbachhorn hochgondeln. So einen Sessellift hab' ich schon lange nicht mehr gesehen, der dürfte ungefähr so alt sein wie ich:


    #7, 8 Von dort lässt es sich hervorragend eine Art "Gratwanderung" unternehmen, mit toller Aussicht (wir hatten etwas gewittrige Stimmung, bei schönem Wetter blickt man hinter bis auf die Tauern)
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    Fortsetzung mit diversen Zielen in der näheren Umgebung möglich.

  • Die gesamte Serie gefällt mir sehr gut :daumenhoch: !


    Gerne mehr davon, am liebsten auch wieder mit ein paar kurzen Anmerkungen. Ich war noch nie in dieser Ecke, aber für einen Abstecher von ein paar Tagen scheint das eine sehr schöne Location zu sein. Von uns aus erscheint der Großraum München immer so ein bisschen wie ein Hindernis.

    lg, Achim

    (Von mir eingestellte Bilder dürfen grundsätzlich bearbeitet und bei DFT gezeigt werden.)

  • Von uns aus erscheint der Großraum München immer so ein bisschen wie ein Hindernis.

    Ja, da geht es uns ähnlich. Kann allerdings berichten, dass wir am SA nach Pfingsten morgens recht gut durchgekommen sind, allerdings die A8 MÜ-Salzburg auf der Landstraße umfahren haben. Und zurück sind wir FR abends gefahren, was ebenfalls sehr gut lief, im Vergleich zu dem Wahnsinn, der sich auf der Strecke am Rückreise-Samstag so abspielt. Also - es geht, mit etwas taktischer Zeitplanung und einem Navi mit Umleit-Funktion.


    Wenn Interesse besteht, hier zunächst ein paar Eindrücke aus der nächsten Umgebung. Zu dem Hof, auf dem wir wohnten, gehört eine Alm, die in ca. 100 min. zu Fuß (steil) erreichbar ist - aber das Ankommen dort entschädigt für alle Mühen:


    #9 - #12 - (auf dem Weg zur) Stoibmoser-Alm
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    Die imposante Wolke auf #12 erwies sich übrigens als sehr beweglich: sie war schneller da als wir vom Berg wieder unten ;( . Aber 15 min. Rest-Strecke durch den strömenden Regen können (wenn man erst mal wieder in trockenen Klamotten ist) den Eindruck einer herrlichen Wanderung nicht auslöschen.

  • Impressionen

    "Impressionen" ist ein guter Ausdruck. Die Situation für diese Bilder ist ja eine andere, als beispielsweise für Deine gut geplanten und gestalteten Bilder. Auf die Berge rennt man mit deutlich reduziertem Equipment, die Möglichkeit den idealen Augenblick abzuwarten, ist nicht immer gegeben, das Wetter ist wie es ist, und die meisten Touren mache ich nur einmal, d.h. man kehrt kaum an die Locations zurück. Insofern nimmt man eher mit, was man eben erlebt, einen Eindruck eben.
    Wobei auch Deine Bilder oft etwas "Impressionistisches" haben ;)

  • Letztendlich entscheidet ein gutes Auge und ohne Zweifel eine langjährige Praxiserfahrung darüber, ob man in der Lage ist, ein Motiv zu erkennen und daraus ein gutes Bild zu machen. Somit schließen sich Impressionen und "perfekt durchgestylte" Bilder eigentlich auch nicht aus. Klar, manchmal geht es nicht ohne Planung und ohne Materialeinsatz, da muß einfach alles stimmen. Jedoch habe ich die Erfahrung gemacht, dass gerade bei solchen Aufnahmen, wie Du sie hier z.B. zeigst, oftmals gerade das spontane Agieren dazu führt, dass man Bilder macht, die genau jene Emotionen transportieren, die dazu bewegt haben, den Auslöser zu drücken. Und genau darum geht es doch primär bei Bildern. Und dass Du weißt was Du tust, das sieht man Deinen Bildern an, aber das brauche ich Dir nicht zu sagen, das weißt Du selbst ... :cheers:



    Liebe Grüße (und gerne noch mehr "Impressionen", wenn Du magst ...) :smile:
    Frank

    Der Augenblick ist jenes Zweideutige, darin Zeit und Ewigkeit einander berühren. Kierkegaard

  • habe ich die Erfahrung gemacht, dass gerade bei solchen Aufnahmen, wie Du sie hier z.B. zeigst, oftmals gerade das spontane Agieren dazu führt, dass man Bilder macht, die genau jene Emotionen transportieren, die dazu bewegt haben, den Auslöser zu drücken

    Das stimmt - trotzdem steht man natürlich manchmal wehmütig vor einem potentiellen Motiv und wünscht sich sehnlichst, es bei besserem Licht vorzufinden. Stichwort: langweiliger Himmel, egal ob grau, blau oder weiß. Oder knallhartes Mittagslicht. Oder fehlende Schatten und Konturen. Usw..


    Die Kunst besteht dann darin, aus der nicht optimalen Situation noch etwas Sehenswertes herauszuholen - oder auf ein Foto zu verzichten.


    Mal sehen, vielleicht kann ich dazu heute Abend noch ein, zwei Beispiele einfügen (die gleichzeitig das von Achim geäußerte Interesse an der Region befriedigen).

  • Eine Radtour von Reit i.W. nach Ruhpoling führt entlang dreier Seen, die durch ein sehr schönes Tal miteinander verbunden sind. Das Wetter war sonnig, aber sehr diesig, wie man auf dem ersten Bild erkennen kann:

    Das ist genau die Sorte Beleuchtung, die mir so gar nicht zusagt. Andererseits ist die kleine Fluss-Landschaft wunderschön, man fährt durch ganze Felder von blauer Iris! Ich wähle meine Motive dann entweder so, dass gar kein Himmel drauf ist ...
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    ... oder aber ich belichte auf den Himmel, und helle nachher die Schatten auf. In diesem Fall hat mir sehr geholfen, dass ich bei beiden Oly Cams die Möglichkeit habe, schon bei der Aufnahme die Gradation in Grenzen zu steuern; in diesem Fall Rücknahme der Lichter auf -2.
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    So lässt sich etwas "retten", und die Bilder taugen als Erinnerung an eine schöne Radtour.


    Obwohl das Chiemgau noch nicht richtig alpin ist, ist es nicht ganz einfach, Touren für Herzkranke zu finden. Egal wo man fährt, es geht dann doch schnell mal ein paar km ordentlich bergauf und bergab. Für Sportler kein Problem, aber für Schlaffis für uns nicht ganz ohne.

  • Nicht ganz um die Ecke, aber in ca. 45 min. (Auto) erreichbar: Wimbachtal mit gleichnamiger Klamm. Um mit den sehr hohen Kontrasten (bis zu 14 Stufen) umzugehen, war die Gradations-Steuerung bei der Aufnahme mal richtig hilfreich. Trotzdem muss man die so entstehandenen RAWS zusätzlich noch anpassen (Lichter etwas raus, Schatten etwas aufhellen). Alternative wäre DRI, aber dazu braucht man a) ein Stativ, b) gefält mir der Look nicht, und c) ist es mehr Aufwand.
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    Die flogen die ganze Schlucht auf und ab, saßen unter tropfenden Rinnen, an nassen Steilwänden - wirklich erstaunlich. Ich nehme an, es sind Wasser-Amseln (evtl. junge da noch ohne Farbe und Latz?). Eine der wenigen Situationen, wo ich gern mehr als 100mm gehabt hätte.
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  • Beitrag 9, Bild 5 taugt doch etwas mehr als eine Erinnerung an eine Radtour ;)


    Die Bilder aus der Schlucht sind allesamt ganz toll geworden. So was ist fotografisch wirklich recht schwieriges Terrain, Lehrgeld habe ich da schon genug bezahlt. Meinen Glückwunsch :daumenhoch: !

    lg, Achim

    (Von mir eingestellte Bilder dürfen grundsätzlich bearbeitet und bei DFT gezeigt werden.)

  • Beitrag 9, Bild 5 taugt doch etwas mehr als eine Erinnerung an eine Radtour …

    Vielleicht, die Zeit wird zeigen, was mir das Bild "wert" ist. Mir ging's hier eher darum, eine Möglichkeit aufzuzeigen, wie man mit so hellen Himmeln noch umgehen kann (wenn man den Stil des Ergebnisses mag).

    So was ist fotografisch wirklich recht schwieriges Terrain

    Die ersten 5-10 Bilder mit normalen Einstellungen hatte ich auch das übliche Problem: entweder die Lichter (Himmel, Schaumkronen auf dem Wasser) fressen gnadenlos aus, oder die Schattenwände saufen ab; 15 und mehr Stufen Dynamk schafft nicht einmal ein VF-Sensor mit Backlight und allem Schnickschnack. DRI mag ich nicht (wirkt mir immer zu künstlich), und siehe da: in der Not besinnt man sich - und probiert zum ersten Mal diese Gradationssteuerung aus. Darf man auch nicht zu tief in den Topf greifen, aber moderate Korrektur bringt schon eine akzeptable Lösung. Wieder was gelernt. ;)

  • Ein zwei Ausflüge in die Umgebung hänge ich noch dran, für potentielle Interessenten, die einen Besuch in der Region erwägen. Zum einen ist man in knapp 1h auf der anderen Seite des Wilden Kaisers - von dort aus lassen sich sehr schöne Touren unternehmen, entweder an den Südhängen des Kaisers oder mittendurch.

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    Und auf dem Rückweg bietet sich eine kleine Pause in Kufstein an. Das Städtchen, durch das man sonst immer nur durchbraust.

  • In die andere Richtung lässt sich ein Tag am Königssee einbauen. Die Szenerie ist tatsächlich großartig, und erinnert mich stark an norwegische Fjordlandschaften. Nicht verwunderlich, denn die Entstehung des Sees dürfte ganz ähnlich verlaufen sein wie bei einem Fjord.

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    Die Schönheit zieht natürlich Massen an Besuchern an (darunter uns :o_o: ). Nun, jeder verkauft, was er hat und was er kann - aber am Königssee hat man die Geschäftemacherei m.E. übertrieben. Bis zu 10.000 Leute fallen täglich auf der kleinen Halbinsel mit St. Bartholomäus und der Anlegestelle am hinteren See ein, und das sind eindeutig mehr, als die paar Quadratmeter begehbare Landschaft verkraftet.
    Bereits bei der Anlandung gab es einen Vorgeschmack auf die unvermeidliche Rückreise:

    Kurz darauf gab es ein kleines Gewitter, und man kann ohne Übertreibung sagen, dass das eine ganz neue Dynamik in diese Szene brachte. Wir sind dabei ganz gut nass geworden, doch der Vorteil war: danach waren wir mit vielliecht 20 anderen Personen da hinten allein, wo sich sonst tausende gegenseitig auf die Zehen treten.
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    Auch St. Bartholomeus auf der Rückfahrt - ein eher ruhiger und beschaulicher Ort - bis zum nächsten Morgen ...