Heute war ich bei der Siegerehrung des Fotomarathons Berlin
Unter dem Gesamtthema "Was für eine Überraschung" hatten die Teilnehmer die Aufgabe, in zwöf Stunden zwölf Fotos zu zwölf unterschiedlichen Unter-Themen zu fotografieren. Die Fotos müssen dabei in der vorgegebenen Reihenfolge der Themen aufgenommen werden. Eine recht anspruchsvolle Aufgabe, die sehr unterschiedlich von den Teilnehmern umgesetzt wurde.
Die Entscheidung der Jury, eine Bilderserie mit 12 (nahezu) identischen Fotografien auf den ersten Platz zu wählen, dürfte wohl für einige Diskussion sorgen.
Der Fotograf hat im Prinzip nicht zwölf Fotos zu zwölf Themen erschaffen, sondern ein einzelnes Motiv zwölfmal nahezu identisch abgelichtet.
Mit etwas Phantasie und Kenntnis der neueren Deutschen Politik-Geschichte vorausgesetzt, deckt dieses Motiv alle zwölf Themen ab.
Ich hätte es verstanden, wenn es für diese Idee so etwas wie einen "Sonderpreis der Jury" gegeben hätte, aber dass diese Serie den 1. Platz erhalten hat, stößt bei mir auf Unverständnis. Die Fotografen, die sich mit jedem der Einzelthemen intensiv auseinander gesetzt haben und versucht haben, jedes Motiv möglichst kreativ umzusetzen, werden sich wohl deutlich vor den Kopf gestoßen fühlen. Ich könnte mir vorstellen, dass diese Entscheidung den ein oder anderen davon abhält, sich zukünftig an der Veranstaltung zu beteiligen.
Hier kann man sich die Fotoserien der ersten 10 Gewinner angucken:
http://www.fotomarathon.de/fotogalerie/