[a black forest] Sagenhafter Schwarzwald

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    Der Schwarzwald ist sagenhaft. Sagenhaft ruhig zum Beispiel. Man findet dort Orte, die tatsächlich frei sind von aller Lärmverschmutzung, die wir uns jeden Tag zumuten. Dort rauschen Bäume und Bäche, im Wald brummen nur Bienen, der Schwarzspecht ruft und man hört wie die Kühe das Gras ausrupfen. Keine entfernte Straße, kein nahes Auto kein Flugzeug, nichts Menschengemachtes stört. Natürlich nicht überall. Aber wir haben so einen Ort gefunden und sind dort seither jedes Jahr einmal.


    Sagenhaft ist der Schwarzwald aber auch im wörtlichen Sinn. Da begegnen sich Volksfrömmigkeit und Naturmystik an vielen Ecken. Das Freilichtmuseum ‘Vogtsbauernhof’ zeigt bis in den Herbst eine kleine aber sehr schöne Ausstellung zu diesem Thema. Und dieses ‘sagenhafte’ war dieses Jahr mein fotografisches Thema. Denn ohne ein Thema, geht es mir dort schon wie zu Hause: Es fällt mir schwer, in ‘Bildern’ zu sehen, wenn das ‘Ganze’ zu vertraut ist.



    Schon als wir noch dort waren, hatte ich ja schon die ersten Bilder vom Triberger Wasserfall gezeigt. Hier folgen nun noch eines aus dem Oberlauf. Nach der Erkenntnis, dass mit einem ND-Filter der LiveView auch an der DSLR das angenehmste Arbeitsmittel ist, hatte ich mich für das Herumklettern in den oberen Fallstufen gleich ganz für die kleine Samsung NX1000 entschieden. Die macht das gut.



    Neben dem Wuchtigen und Unmittelbaren des fallenden Wassers, waren es als Kontrast vor allem die ganz stillen und ein bisschen dunklen Orte, die ich auf Bildern mit nach Hause bringen wollte. Hier sind noch einige mehr davon.

  • Ich liebe den "Deutschen Wald" - übrigens genauso menschengemacht wie das Hochhaus um die Ecke oder die Dönerbude (ich glaube, irgend was um die 0,soundsoviel Prozent sind in Deutschland "Urwald", auch wenn Wikipedia mir sagt, dass es 0,0 Prozent sind). Um 1800 herum war Deutschland übrigens quasi Waldfrei...


    Trotzdem ich den Wald mag, war ich noch nie im Schwarzwald - wenn ich mir die Bilder hier so ansehe, weiß ich, dass es Zeit wird!


    :danke: fürs Interesse wecken und die Aufnahmen!

  • Unter den Deutschen Mittelgebirgen nimmt der Schwarzwald eine besondere Stellung ein. Er hat die größte Ausdehnung und die höchsten Gipfel. Sogar Touristen können mit dem Namen Schwarzwald etwas anfangen (welcher Ami kennt schon den Spessart?). Es gibt dort Kuckucksuhren und Schwarzwaldmädel mit Bollenhut. In den Gipfelbereichen hat der Schwarzwald ein Klima, das dem skandinavischen ähnlich ist und es existieren dort Spezialisten in Fauna und Flora.
    Schwarzwald find ich gut. ;)
    Guter Fred. :thumbup:

  • Zitat von "Captain Convertible"

    Sag nix negatives über den Spessart! Da hats Wirtshäuser, Geiserschlösser und Lilo Pulver! :pink:


    Ich bin froh das die Amis damit nichts anfangen können, so haben wir unseren Spessart für uns ;)


    Sind schöne Eindrücke aus dem Schwarzwald und werde mir das als nächstes Ziel setzen!


    Liebe Grüße aus dem hessischen Spessart von
    Bärbel

    • Offizieller Beitrag
    Zitat von "Captain Convertible"

    übrigens genauso menschengemacht wie das Hochhaus um die Ecke


    Das ist richtig. Mir ging es um die Abwesenheit menschengemachter Geräusche. Ein Gegenbeispiel: Der wunderschöne Blindensee im Schwarzwald, in einem Hochmoor gelegen, verspricht ein Ort der Ruhe zu sein. Stattdessen dreht sich unmittelbar daneben ein gewaltiges Windrad mit vernehmlichem 'sch.....sch....sch...'. So sehr ich die Umstellung auf erneuerbare Energien und Windkraft befürworte, so wenig mich auch der optische Eindruck der Windräder stört, die Akustik in unmittelbarer Nähe kann man jedenfalls nicht mit einem natürlichen Geräusch verwechseln...


    Danke für Euer poitives Feedback!

  • Wir Deutschen können stolz sein darauf, was wir aus unseren Wäldern gemacht haben bzw. wie wir sie erhalten! Es gibt so viele Negativ-Beispiele in der Welt …
    Ein Ort für Windräder sind sie freilich nicht unbedingt.


    Was Bärbelchen über den Spessart sagt, gilt ebenso für den Solling! Auch wenn man ihn zum „Waldgebiet 2013“ erklärt hat, bleibt er wohl eher ein Geheimtipp,


    mit besten Grüßen aus dem Solling
    Robert

    • Offizieller Beitrag

    Wie bereits angedeutet. Ich bin ein Fan von Windkraft. So einen Rotor aber unmittelbar an ein - zudem touristisch erschlossenes - Naturschutzgebiet zu pflanzen, ist, äh, ungewönlich...

  • Zitat von "le spationaute"

    Das ist richtig. Mir ging es um die Abwesenheit menschengemachter Geräusche. Ein Gegenbeispiel: Der wunderschöne Blindensee im Schwarzwald, in einem Hochmoor gelegen, verspricht ein Ort der Ruhe zu sein. Stattdessen dreht sich unmittelbar daneben ein gewaltiges Windrad mit vernehmlichem 'sch.....sch....sch...'. So sehr ich die Umstellung auf erneuerbare Energien und Windkraft befürworte, so wenig mich auch der optische Eindruck der Windräder stört, die Akustik in unmittelbarer Nähe kann man jedenfalls nicht mit einem natürlichen Geräusch verwechseln...


    Lieber ein "'sch.....sch....sch..." als 58 Kubikmeter Salzsäure in der Mosel...(Quelle).


    Ich will den Thread aber nicht kapern, schließlich geht es um den herrlichen & wunderbaren heimischen Wald! :D Ich glaube, ich geh jetzt mal spontan spazieren... :pink::winke:

  • Sehr schöne Aufnahmen, Stefan.



    Zitat von "le spationaute"

    ... Ich bin ein Fan von Windkraft...


    Ich bin keiner, halte auch die Windkraft nicht für "die" Alternative zu herkommlichen oder sogar AKW's.
    Dazu ist die Kraft gar nicht konstant genug vorhanden. Zumindest nicht überall.


    Und, ich wohne direkt "im" Schwarzwald. Eine ähnliche wie die gezeigte Idylle eröffnet sich 100m von meiner Haustür entfernt.
    Ich sehe den Schwarzwald aber weniger verklärt als der TO.
    Es ist eine menschengemachte Monokultur.
    Im Spätmittelalter war der Schwarzwald nahezu waldfrei. Ein markgräflicher Beschluss führte zur massiven Aufforstung mit den heute zu sehenden Rotfichten.
    Wer die Vogesen kennt, weiss wie der Schwarzwald vor Beginn der "industriellen" Holzverkohlung und des kommerziellen Holzexports an die Schiffbauernationen aussah.
    Im Projekt Nationalpark, welches in meinem Umfeld massiv abgelehnt wird, mit teilweise kruden Argumenten wie der Borkenkäfergefahr, sehe ich die Chance auf einen wieder authentischen Schwarzwald.

    • Offizieller Beitrag

    Da bin ich ganz bei Dir, Frank. Abgesehen vom Windkraftthema, das ich für unverzichtbar halte. Wichtig ist aber auch der Hinweis, dass die vermeintliche Monokultur natürlich keine mehr ist. Auch gibt es kaum noch Kahlschläge. Das 'ernten' des Holzes erfolgt heute wesentlich schonender. Gerade in schwer zu bewirtschaftenden Lagen (das oberste Bild ist an einem recht steilen und nassen Hang entstanden) hat sich längst wieder eine natürliche Vielfalt eingestellt. Solche Ecken gibt es zum Glück viele. Der Nationalpark ist dennoch auch in meinen Augen eine große Chance. Bin gespannt, ob man gegen alle Widerstände die Kraft findet, das durchzusetzen und dann auch durchzuhalten.


    Zum Sagenhaften gehört das waldwirtschaftliche allerdings dazu. Kein Märchen ohne Köhler oder Waldarbeiter...


    PS: Danke für's Lob, Frank. Ich hoffe, Du hast auch die Bilder auf meinem Blog gemeint ( http://stefansenf.de/?cat=55 ) :mrgreen:;)