Fujinon XF18-135mm F3.5-5.6 R LM OIS WR, Erfahrungsb.

  • XF18-135mm F3.5-5.6 R LM OIS WR



    Das XF18-135 mm ist Fuji typisch gut verarbeitet und gegen Spitzwasser abgedichtet. Der Tubus fährt, beim Zoomen, ca. 60mm aus und hat kaum Spiel. Der Zoomring ist spielfrei und hat einen angenehmen Widerstand beim Drehen. Nur gegen Ende, von etwa 110-135 mm wird der Widerstand etwas größer und der Ring dreht sich schwerer. Das hat zur Folge das ich Anfangs dachte das ich bei 110 mm schon das Ende erreicht habe. Nach kurzer Zeit hat man sich aber daran gewöhnt.


    Das relativ dicke Objektiv hat ein Gewicht von 490 g und ist damit nur 180 g schwerer als das XF18-55 mm und sogar 50 g leichter als z.B.das neue XF90 mm.
    Der Blendenring ist durchdrehend und hat keine Zahlenwerte eingraviert. Mit einem seitlichen Schalter wechselt man von automatischer Blende zu manueller Blende. Die einstellbaren Blendenwerte werden dann im Sucherangezeigt.


    Die Frontlinse dreht sich beim AF nicht mit und fasst Filter mit 67 mm Gewinde. Der AF ist recht flott, genaue Messungen habe ich aber nicht gemacht. Auch der Bildstabilisator arbeitet sehr wirkungsvoll.


    Im Nahbereich kann man bei 135mm Objekte von ca. 80 mm Breite erfassen.


    Bei der optischen Qualität wird mir Fuji langsam unheimlich. Bei diesem Brennweitenbereich hatte ich mit deutlich mehr Kompromissen gerechnet.


    Schärfe: Bei offener Blende sind die Fotos in der Mitte scharf und werden zu den Ränder und Ecken etwas weicher. Abgeblendet, um 1 Stufe (von 18-50 mm auf F5,6 und von 70-135 mm auf F8), sind die Fotos bis in die Ecken gut scharf und fast auf Festbrennweitenniveau. Wenn man die Fotos bei Offenblende etwa 10-15% stärker schärft wird der Unterschied zu den abgeblendeten Fotos kaum sichtbar. Die Optik ist also auch bei offener Blende gut zu gebrauchen.


    CA’s sind kaum sichtbar. In den beiden Galerie Fotos, mit weißen Stahlprofilen und Glasflächen, habe ich die automatische CA-Entfernungvon LR ausgeschaltet und sehe erst bei 200% in den Ecken leichte, dünne, Farbsäume die auch unkorrigiert vernachlässigbar sind.


    Verzeichnungen müssten eigentlich vorhanden sein, sind sie messtechnisch mit Sicherheit auch. Visuell kann ich aber keine erkennen. Gerade bei 18 mm (Galeriefotos) hätte ich mit deutlich tonnenförmiger Verzeichnung gerechnet. Weder in den JPG noch in RAW kann ich Verzeichnungen erkennen.


    Ist die Optik wirklich so gut oder greift die Korrektur schon bei den RAW’s ? Ich glaube es eigentlich nicht. Egal wie, das Ergebnis überzeugt.


    Fazit: Mit der Optik geht man kaum Kompromisse ein. Sie reicht für 90% der Urlaubsfotos vollkommen aus. Der Stabilisator und die guten Ergebnisse bei offener Blende gleichen die kleine Anfangsblende etwas aus. Was fehlt ist etwas Freistellungspotential, welche nur sehr lichtstarke Optiken bieten können.


    Beispielfotos: RAW in LR entwickelt 100% - Die integrierte Profilkorrektur war in LR aktiv (lässt sich nicht abschalten). Das hier eingefügte RAW bitte mit RawTherapee öffnen.


    Kirchenportal @F8, 43,9 mm
    http://greenhorn.de/test/xf18135/exp-5977.jpg


    Kirchturm @F8, 58,9 mm
    http://greenhorn.de/test/xf18135/exp-5985.jpg


    Hausfassade @F8, 70,2 mm
    http://greenhorn.de/test/xf18135/exp-5987.jpg


    Hausfassade @5,3 (Offenblende)
    http://greenhorn.de/test/xf18135/exp-5988.jpg


    Bronze @F8, 110 mm
    http://greenhorn.de/test/xf18135/exp-5992.jpg


    Galerie @F8, 18 mm
    http://greenhorn.de/test/xf18135/exp-5995.jpg
    RAW-File zu Galerie


    Galerie2 @F8, 18 mm
    http://greenhorn.de/test/xf18135/exp-5997.jpg


    Drink @F5,3, 64,4 mm
    http://greenhorn.de/test/xf18135/exp-6002.jpg

  • Ist die Optik wirklich so gut oder greift die Korrektur schon bei den RAW’s ?

    Zumindest wenden Silkypix und auch LR Korrekturprofile an. Enwickel mal RAWs im RawTherapee, dann könnten auch Verzeichnungen zu sehen sein. Lad mal bitte ein RAW bei 18mm hoch, ich würd mir das mal gerne anschauen.

  • Welches möchtest du ? Galerie oder Galerie 2 ?. Die Profilkorrektur war in LR ausgeschaltet. Ob da noch etwas im Hintergrund läuft ??
    In RawTherapee bin ich mich gerade am einarbeiten. Da gibt es noch so einige Funktionen von denen ich keinen blassen Schimmer habe :smile:

  • Das Objektiv ist phänomenal. Ich war in Lanzarote, Hamburg und den Niederlanden fast nur mit der Linse plus X-T1 unterwegs, ganz selten mal mit dem 10-24 bzw. 50-230er von Fuji. Die Bilder sind über jeden Zweifel erhaben (siehe auch meinen Niederlande Reisebericht hier im Forum).


    Ich erkenne in meinem kürzlich erhaltenen Lanzarote Fotobuch (Bilder hier im Forum folgen...) keine Unterscheide in Sachen Qualität zu den Toskana Bildern von 2013, die ich mit der Sony Alpha 77 plus zwei Objektiven für den gleichen Brennweitenbereich gemacht hatte (Sony SAL 16-50 f2.8 SSM plus Tamron 70-200 f2.8). Während ich die X-T1 pus 18-135er jezt an einer Handschlaufe trage, trug ich die Sony mit einem Objektiv um den Hals und das zweite Objektiv in einem Rucksack... den Gewichtsunterschied kann man sich denke ich vorstellen.


    @ thbo: Danke für den Bericht!

  • Heute abend werde ich das Foto "Galerie" als RAW hochladen. Ich habe es eben mal in RawTherapee geöffnet und siehe da die Verzeichnungen sind da und auch die Farbsäume sind jetzt auch deutlicher zu sehen.


    Also sind die RAW's wirklich RAW. LR macht was es will und ändert die Ausgabe auch wenn die Korrektur ausgeschaltet ist. Das ist auf der einen Seite praktisch aber für einen Test ungeeignet.

  • ... Das ist auf der einen Seite praktisch aber für einen Test ungeeignet.

    Genau. Denn so testest du letztlich nur die Qualität der jeweiligen Korrekturen.

  • Und das macht die ausbelichteten Bilder in Fotobüchern etc. unbrauchbar? Oder geht es nur um Tests des testen willens? Falls ja, vermisse ich Probeaufnahmen von Backsteinmauern hier. :pink:

    Nö, das natürlich nicht. Für denjenigen, der seine Bilder nicht oder wenig bearbeitet (ganz wertungsfrei gemeint) ist es wirklich egal, wie denn das jpeg genau enstanden ist. Aber wenn man seine Bilder eh bearbeitet und optimiert, dann kann man im Hinterkopf behalten, dass man unkorrigierte/weniger korrigierte Bilder auch nochmal optimieren kann (etwa indem man im Rawkonverter ein passendes Profil anwendet), was die anderen Bilder schon hinter sich haben. Dazu kommt, dass die Autokorrekturen teils auch Spuren hinterlassen, wenn man genauer hinsieht - wenn das nicht auffällt, ist aber natürlich alles gut. :)


    Genau. Denn so testest du letztlich nur die Qualität der jeweiligen Korrekturen.

    Wichtig ist letztlich schon, was hinten rauskommt bzw. herauskommen kann - also wenn man mit dem Gesamtpaket aus Objektiv+Korrektur zufrieden ist, dann ist dagegen ja nichts einzuwenden. Wenn man ein anderes, weniger software-korrigiertes Objektiv vergleichen mag, dann kann man ja dieses vor dem Vergleich noch in Raw korrigieren lassen oder händisch korrigieren.

  • Ich habe jetzt ein RAW File oben eingefügt. In Lightroom habe ich noch mal nachgeschaut und die Profilkorrektur war ausgeschaltet aber ich habe ein kleines i entdeckt neben dem stand " Die integrierte Profilkorrektur wurde angewand". Klickt man das i an erscheint die Meldung das im RAW-File die Korrekturdaten stehen und LR diese benutzt. Ob man diese irgendwo abschalten kann habe ich noch nicht gefunden.



    Grundsätzlich ist das nicht schlecht. Würde das LR nicht machen würde ich das selbst machen. Die Fehler die das Objektiv jetzt zeigt beruhigen mich mehr als das sie mich beunruhigen. Mit solchen "Fehlern" hatte ich eigentlich fest gerechnet und sie sind immer noch moderat für ein solches Objektiv. Ansonsten wären die Fuji Techniker die Götter der Optik.


    Auch korrigiert kommen einfach gute und scharfe Fotos aus der Kamera. Das ist am Ende das wichtigste.