zur alten Post

  • Da "ohne Kritik" eingestellt, lass ich jetzt mal das Rum-Mäkeln an den Bildern an sich. Ich finde es schön, dass Du hier ab und zu diese Fotos zeigt, die ein wenig eine untergehende Epoche darstellen. :daumenhoch: Die Post - einst eine Institution in selbstbewusst gestalteten Gebäuden. In den letzte Jahrzehnten zwar weniger prunkvoll, aber immerhin noch eigenständige Filialen. Mittlerweile mehr und mehr eine Dienstleistungsecke im nächsten Supermarkt oder an der Tankstelle. Und wenn wir alle 3-D Drucker haben, wird gar nichts mehr transportiert (so wie das "papierlose Büro" - das lässt auch auf sich warten)? Jedenfalls werden vielleicht schon unsere Enkel mal fragen: "Die alte Post - was war denn DAS?"

  • Auch die spätere Verwertung der Immobilien ist nicht immer einfach. Die Architekten haben da seiner Zeit geniale "Logistikgebäude" konstruiert, die schwer umzubauen sind. Voll und ganz auf die Abläufe, heute nennt man das Prozesse, des Transportes, Verteilens etc. abgestellt. So haben die Gebäude oft auch "Schalterhallen" mit extremen Raumhöhen, die einen Umbau wirtschaftlich kaum sinnvoll möglich machen. Von überbreiten Fluren mal ganz abgesehen. Auch habe ich mal ein Gebäude besichtigt, bei dem 20 gemauerte Telefonzellen (für die jüngeren unter Euch, dass waren Handy´s in die man reingehen konnte ... Spruch von Dieter Nuhr) in einer Reihe waren. So viele Klo´s oder Duschen kann keiner gebrauchen.


    Allerdings betrifft das mehr die großen Hauptpostämter. Die kleineren Objekte kann man schon sehr schön in Lofts o.ä. umbauen und es wohnt sich dort echt nett. Dicke Mauern ersparen die Klimaanlage im Sommer und im Winter dauert es länger, bis es zu kalt wird. Neue Wohnzimmer mit Gewölbedecken und Stützen aus Gussmetall sehen auch gut aus.


    Mir gefallen die alten Gemäuer und es stimmt mich immer etwas traurig, dass so etwas mehr und mehr verschwindet. Aber so ist das eben im Kapitalismus. Eben noch "die" Institution und dann rechnet man sich nicht mehr. Mal sehen, ob wir in 10, 20 oder 30 Jahren noch wissen, wer die "Deutsche Bahn" war. Die Bahnhöfe der Nebenstrecken kann man ja auch mittlerweile für relativ wenig Geld als Wohnhaus kaufen. Geil, eine 400 Meter breite Terrasse. Da kann man wenigstens ordentlich feiern. Oma Lustig vom Land kommt zwar nicht mehr weg, aber Hauptsache der Bahnhof ist stillgelegt oder zu Geld gemacht.