Tide

  • Bei diesem Bild fand ich interessant, wie sich die Gebäude und Lichter im ungewöhnlich glatten Wasser spiegelten und gleichzeitig die Eisschollen durch den Gezeitenstrom mit ordentlichem Tempo durchzogen. Fast schon symbolisch für den kommenden Frühling, wie das Eis Stromabwärts aus der Stadt getrieben wurde ... :smile:






    Mit liebem Gruß
    Frank

    Der Augenblick ist jenes Zweideutige, darin Zeit und Ewigkeit einander berühren. Kierkegaard

  • Mir fehlt oben etwas Luft. Außerdem wirkt sich die penible Entzerrung der stürzenden Linien seltsam unnatürlich. Widersprüchlich, ich weiß ;)


    Edit: vielleicht den rechten Rand von dem Gebäude in der linken Bildhälfte etwas nach links kippen? Ich habe jetzt nicht geschaut, ob die Kante wirklich senkrecht ist oder eventuell nach rechts kippt und deshalb so komisch wirkt. :???:

  • @Equinox


    Ja, ist etwas knapp geworden oben, könnte man vielleicht nachträglich noch etwas "auffüttern".
    Die Aufnahme wurde mit 24mm Brennweite (36mm KB) gemacht (weniger ging nicht, weiter weg auch nicht), die Kamera war dabei gerade ausgerichtet, sonst habe ich da weiter nichts gemacht. Vielleicht irritiert der Bildeindruck ein wenig, weil es nach viel mehr Weitwinkel aussieht, als es tatsächlich ist? Die Senkrechten stimmen jedenfalls, ist vielleicht einfach eine optische Täuschung ...
    (Wenn ich da jetzt beim linken Gebäude stürzende Linien erzeugen würde, dann müßten diese auch am rechten Gebäuderand rechts im Bild zu sehen sein (also im ganzen Bild erkennbar)




    Liebe Grüße
    Frank

    Der Augenblick ist jenes Zweideutige, darin Zeit und Ewigkeit einander berühren. Kierkegaard

  • Staark, das Wasser mit den Eisschollen vermittelt den Eindruck einer stark befahrenen Straße - allerdings mit Autos ohne Beleuchtung. Die Spiegelung ist aber das Highlight, die bekommt man bei einer Straße nicht geboten. Den Beschnitt oben finde ich okay, da eine (fiktive) Linie über das Hochhaus (mitte rechts) und die Dachkante des linken Hauses praktisch fast in die Ecke läuft - Eckenläufer sind ja eigentlich ein interessantes Gestaltungsmittel.

    Gruß
    Peter


    [ô]  PENTAX K-1 / PENTAX K-3 / PENTAX K-30 - Objektive siehe Profil

  • Danke für die Erklärung.

    Die Senkrechten stimmen jedenfalls,

    Davon ging ich aus. Trotzdem wirkt das Gebäude oben breiter als unten.


    (Wenn ich da jetzt beim linken Gebäude stürzende Linien erzeugen würde, dann müßten diese auch am rechten Gebäuderand rechts im Bild zu sehen sein (also im ganzen Bild erkennbar)

    Auch klar. Und bei solchen niedrigen Gebäuden wirken stürzende Linien dann wiederum viel störender als bei Hochhäsern.

  • Davon ging ich aus. Trotzdem wirkt das Gebäude oben breiter als unten.


    Ich habe mir das gerade nochmal angeschaut, der obere Gebäudeteil wurde irgendwann mal oben drauf gesetzt auf den ursprünglichen Backsteinbau. Tatsächlich wirkt dieser obere Teil breiter, was sich bei genauerem Hinsehen als optische Täuschung präsentiert. Ich habe mal einen Screenshot gemacht, die linke Linie markiert die tatsächliche Lage der Aussenwand, sie fluchtet exakt mit der Wand des unteren Baus. Die mittlere Linie markiert den äußeren sichtbaren Bereich dieser gläsernen Konstruktion und die rechte Linie zeigt den äußersten Rand dieser umlaufenden Kante, die etwas überbordet. Zusammen mit den nicht vorhandenen stürzenden Linien, die man beim Hochschauen erwarten würde, ergibt sich dann vermutlich dieser optische Effekt :smile:





    Bleibt die Frage, ob man das korrigieren sollte? Auch wenn es gerade ausgerichtet ist, scheint es ja zu irritieren. Was könnte man da bei der Aufnahme/Bearbeitung evtl. anders machen, um diese Irritation zu vermeiden?




    Liebe Grüße
    Frank

    Der Augenblick ist jenes Zweideutige, darin Zeit und Ewigkeit einander berühren. Kierkegaard

  • Ich habe mir das gerade nochmal angeschaut, der obere Gebäudeteil wurde [...]

    Ja, das wäre schon eine Erklärung.

    Bleibt die Frage, ob man das korrigieren sollte?

    Jedenfalls nicht durch "Verzerrung". Denn, wie du schon oben sagtest, es würden ja dadurch andere Teile des Bildes in Mitleidenschaft gezogen.


    Aber ich frage mich gerade, ob etwas mehr Luft oben diese optische Täuschung etwas mindern würde; bin mir aber auch nicht ganz sicher.


    Das Bild insgesamt ist schon sehr ansprechend.

  • @daex
    Nur nach oben erweitert? Ich finde, das Gebäude sieht schon besser aus (kann es leider erstmal nur auf dem Handy anschauen).
    Falls du keine weiteren "Korrekturen" vorgenommen hast, bestätigt das meine Vermutung vom letzten Beitrag, dass die Enge oben das Gebäude oben etwas platt drückt. Optisch natürlich.


    Ich finde deine Version jedenfalls etwas angenehmer, was das Gebäude betrifft.

  • @Equinox
    @daex


    Danke für Euer Feedback! :danke:


    Ich habe jetzt lange überlegt, ob mich das wirklich stört mit der knappen Kante oben (bzw. ob ich vor Ort tatsächlich auf z.B. 23mm Brennweite gegangen wäre, wäre dies möglich gewesen). Um ehrlich zu sein, ich glaube eher nicht. Irgendwie sieht mir das zu brav und "erwartungsgemäß" aus, wenn man da oben mehr Platz läßt. Das Wuchtige am linken Gebäude ist in meinen Augen gerade das, was diese Perspektive so intensiv erscheinen läßt, das gilt auch für die (nicht vorhandenen) stürzenden Linien, die diesen "Effekt" zusätzlich verstärken.
    Das alles ist naturgemäß Ansichtssache, das ist mir bewußt. In diesem Fall allerdings gefällt mir die Ursprungsvariante einfach am besten. :smile:


    Dennoch sehr Interessant sind für mich die Sehgewohnheiten und die damit einhergehenden Erwartungen an Perspektive, Bildschnitt usw. und wie einzelne Aspekte eines Bildes wahrgenommen werden. Bei diesem Bild habe ich gar nicht mal damit gerechnet, dass das linke Gebäude in seiner Darstellung überhaupt ein Thema sein könnte, schon deshalb nicht, weil die Aufnahme mit einer Brennweite von entsprechend 36mm KB ziemlich moderat ausgefallen ist. Ich kann, wie bereits vermutet, nur annehmen, dass das daher kommt, dass die Ansicht viel mehr Weitwinkel vermuten lässt, als es tatsächlich ist.


    Die Kritik und die gemachten Vorschläge sind für mich absolut nachvollziehbar und ich danke Euch sehr dafür! :daumenhoch:




    Liebe Grüße
    Frank

    Der Augenblick ist jenes Zweideutige, darin Zeit und Ewigkeit einander berühren. Kierkegaard