Clusterkopf

  • Hi,

    in einem anderen Internetfotogedöhns gab es als "monthly challenge" ein Selbstportrait... Generell finde ich das eine ziemlich furchtbare Sache, da das mit DSLR und so ja schon mal etwas komplizierter ist als mit nem Handy. Wie auch immer, Challenge accepted. Ich hab' da halt auch ein persönliches Thema, dass sich fotografisch darstellen lässt - Clusterkopfschmerzen...

    Idee Nummer 1 war mangels Mastix (anderer Thread...) nicht umzusetzen, mit Idee Nummer 2 und der Umsetzung bin ich einigermaßen zufrieden... Ich muss das aber nochmal mit jemandem umsetzen, der Bildausschnitt und Timing setzt - mit Fernauslöser war das echt ein Krampf.


    Jedenfalls, da dies hier mein Wohnzimmer ist :winke: möchte ich euch dieses Selbstportrait nicht vorenthalten - auch wenn es deutlich abseits der hiesigen Bilder ist:



    Liebe Grüße

    Stefan

  • Clusterkopfschmerz

    Was es so alles gibt. Davon habe ich bisher noch nichts gehört und habe somit auch etwas Schwierigkeiten, das Bild entsprechend zu deuten.

    Aber die Überlegung, wie man solche Clusterkopfschmerzen (habe mich inzwischen informiert, was das ist) fotografisch ausdrücken kann, finde ich thematisch sehr interessant.


    Das Messer(?) am Augapfel ist schon sehr dramatisch.

    Für mich als "Unwissende" sieht die Szene jedoch eher so aus, als würde Dir Leid von einem Dritten zugefügt. Deine ursprüngliche Idee, mit den Nägeln auf der Haut hätte ich wahrscheinlich besser gefunden.


    Ggf. könnte man den Schmerzherd durch konzentrische Kreise oder Linien, die man auf die Haut malt, sichtbar machen ...

    Also eine Gesichtshälfte normale Kreise/Linien in einer beruhigenden Farbe und im Bereich des Schmerzfeldes gezackte Kreise/Linien in knallrot, die andeuten: hier ist etwas nicht in Ordnung.


    Spannendes Thema!

    • Offizieller Beitrag

    Das tut schon beim hinsehen weh. Kein einfaches Thema, kein einfaches Bild. Da ich mir Cluster nicht unähnlich wie Migräne vorstelle, verstehe ich dein Bild vielleicht ganz gut. Ja, das Bild wirkt gewalttätig aber so wirkt der Schmerz nunmal auch. Bei Migräne stellt sich über kurz oder lang eine deprimierende Abgeschlagenheit ein, die den 'Zorn' überlagert. Diese zweite Dimension des Chronischen fehlt mir ein bisschen im Bild. We isst Du, was ich meine?

  • Sehr schöne Auseinandersetzung, vielen Dank!

    Meine "liebste" Assoziation kann ich fotografisch ohne Photoshop mal gar nicht umsetzen, das wäre dann ein Schneidbrenner...

    Tatsächlich ist es kein Messer, das wäre mir dann doch ein bisschen zu gewagt sondern nur ein stumpfer Wetzstahl. (Disclaimer: No eyes were hurt during this shot!)

    Das es bei dem Bild so rüberkommt, als wäre es ein Dritter ist einerseits schade und unbeabsichtigt - ein größerer Beschnitt funktionierte für mich aber gar nicht. Was Du vorschlägst, mit den Kreisen als Visualisierung ist für mich ganz eindeutig zu harmlos, das muss schon mit "Gewalt" rüberkommen. Hier noch ein Bild aus der "Tonne", das mir abgesehen von den technischen Mängeln (scheiß Selbstauslöser...) auch ganz gut gefällt:


    Liebe Grüße

    Stefan

  • le spationaute
    Ja, das chronische fehlt in dem Bild wirklich - aber zu Attackenzeiten (die bei mir mittlerweile echt selten geworden sind), tritt Zeit und Raum in den Hintergrund und es soll einfach nur noch aufhören.

    Wie man beides in einem Bild darstellen könnte, dafür fehlt mir die visuelle Idee. Das wäre dann etwas für eine Serie.


    Cluster ist sozusagen der hässliche Bruder der Migräne, mir hat mal einer der beides hatte gesagt, dass die Schmerzmenge vielleicht die gleiche wäre, aber auf viel engere Zeit gedrängt.


    Liebe Grüße

    Stefan

  • Das Thema finde ich seeehr interessant! Üblicherweise wird der Schmerzgrad an einer Skala von 1-10 bemessen. Aber das wird der Sache irgendwie nicht gerecht. Jeder (Kopf)Schmerz ist anders und nicht immer gleich stark ausgeprägt , jeder empfindet Schmerz anders, jede Stimmungslage beeinflußt das Schmerzempfinden usw. usf. Von daher wäre eine visuelle Darstellung des persönlichen Schmerzempfindens vielleicht auch eine hilfreiche Ergänzung, um den Schmerz genauer zu kommunizieren (z.B. beim Arztbesuch).



    Mit liebem Gruß

    Frank

    Der Augenblick ist jenes Zweideutige, darin Zeit und Ewigkeit einander berühren. Kierkegaard

  • Das Thema finde ich seeehr interessant! Üblicherweise wird der Schmerzgrad an einer Skala von 1-10 bemessen.

    Yep - bevor ich damals "die Seiten gewechselt" habe, war ich Fachpfleger Intensiv/Anästhesie, und daher ist mir bereits beruflich dieses Prinzip mit seinen Stärken und Schwächen vertraut.

    Das visuell wirklich umzusetzen ist wirklich schwierig, ohne die Fotografie wäre es mir genau gar nicht möglich - zum zeichnen oder malen habe ich zwei linke Hände voller Daumen.

    Ich werde das Thema irgendwann für mich nochmal aufgreifen, ich muss mir dann nur noch bessere Technik überlegen!


    Liebe Grüße

    Stefan