Aktuell ist es hier ja ein wenig ruhig. Zwischenzeitlich hat Sony seine A6700 APS-C präsentiert, die irgendwie sehr bekannt und doch intern sehr anders daherkommt.
Gehäuse und Co. wirken sehr familiär, aber die Kamera hat nun endlich ein Rädchen vorne im Griff bekommen, was sie nun endlich zu einem Body macht, and dem man Blende, Verschluss und ISO über ein jeweils separates Drehrad bedienen kann. Leider fehlt ihr der Joystick, den hat man der Modellreihe weiter vorenthalten, genauso wie den zweiten SD-Kartenslot. Immerhin ist auch wieder der große Fz100 Akku an Board.
Interessant wird es unter der Haube, denn wie schon die A7Rv und die ZV-E1, hat nun auch die A6700 die neurale Engine für den AF, per separatem Chip bekommen. Wirkt die Kamera auf den ersten Blick noch recht durchschnittlich, macht genau dieser Chip den Unterschied. Wer schonmal den Spaß hatte, diesen neuen AF auszuprobieren, wird verstehen, was ich meine. Ich hatte die ZV-E1 kürzlich für ein Review als Kamer genutzt und der Af ermöglicht einem die komplett freie Bewegung, ohne das man irgendwie Angst haben muss, dass der AF verspringt. Es ist beeindruckend, da ich ein Fan von sehr vielen Bewegungen bin.
Als Sensor arbeitet der aus der FX30 bekannte, bis 5 Blenden stabilisierte 26mpixer APS-C. Bezüglich der Bildqualität herrscht seit Jahren bei branchenweit Stillstand, daher ändert sich diesbezüglich nichts. Der Sensor kommt mit 35ms Auslesezeit daher, was ihn nicht vor dem Rolling Shutter schützt. Durchschnitt halt, genauso wie bei den Serienbildzeiten, welche sowohl mechanisch als auch elektronisch bei 11fps liegt, welche die Kamera aber auch wirklich umzusetzen vermag.
Der Sucher ist nach wie vor der selbe mit 2,36Mpix, dass Display ist jetzt eines der 360iger aber auch dort ist wieder ein Display der Marke Steinzeit mit knapp über 1Mio Pixel Auflösung verbaut. Das ist nicht mehr zeitgemäß und bei einem Preis von 1700€, sind wir da klar im kritischen Bereich. Sowas würde man evtl. noch bei 999€ durchgehen lassen.
Klingt alles ein wenig zu durchschnittlich, allerdings bietet genau diese A6700 nun die Möglichkeit einer echten Produktionskamera. Der AF macht hier tatsächlich den Unterschied und allein dieser, relativiert in meinen Augen den Preis. Ich selber habe nie eine Sony als APS-C gekauft, weil ich die Bodies nicht bedienen konnte ohne das vordere Drehrad. Egal wie gut ausgestattet, dass fehlende Drehrad hat die Kameras automatisch zu Einsteigerbodies degradiert. Ich denke, dass dieser neue Body den Markt der APS-Cs auffrischen wird, da man nun auch andere Zielgruppen anspricht.
Angesichts der extrem kleinen Linsen, die Sony für die APS-C im Angebot hat, werde ich schauen, da selber ein kleines System aufzubauen, um gerade bei Events etc. das Gewicht massiv zu reduzieren. Sowas wie das kleine 10-20mm F4 PZ, kleiner Blitz von Godox oben drauf und schon reicht es für die Aufnahmen vor einer Presswall. Die Bildqualität erinnert stark an das, was der Sony 36mpix KB damals als Rauschverhalten abgeliefert hat.
Ich verlink mal ein Video von Krolop. Wiesner hat auch ein Review gebracht, aber hat den Kern der Kamera leider nicht verstanden: