Lanzarote - Sternenspuren bei Los Hervideros

  • Lanzarote - Los Hervideros


    OM-1 mit Laowa 6mm - 120 Einzelfotos mit 25s - F2 - ISO 800

    Bei der Wahl der Kamera-Einstellungen hat mir mein Freund geholfen, der sich mit der Thematik gut auskennt.


    Die Einzelfotos habe ich mit dem kostenlosen Programm StarStaX zusammengesetzt. Den Vordergrund habe ich nachträglich aus einem in der Dämmerung aufgenommenen Foto eingeblendet.


    Das ist mein erster Versuch, Sternenspuren aufzunehmen. Am Übergang von Vordergrund zu Hintergrund gibt es ggf. noch Optimierungsbedarf, da bin ich selber noch nicht ganz schlüssig, ob das Meer nicht etwas zu hell ausgefallen ist.


    Was meint ihr, wie wirkt das Bild auf Euch?

    Hinweise und Verbesserungsvorschläge erwünscht :smile:


  • Finde ich echt stark! Solche Bilder kranken oft daran, dass die Dynamik der Sterne nicht harmonisch wirklich ins Bild gesetzt wurde oder der Vordergrund nicht passt - das hier aber nicht der Fall, wir haben einen interessanten, gut aufgebauten Vordergrund und der Sternenkreisel ist hübsch ins Format gesetzt (was ich mir schwierig vorstelle, nachdem man ihn vorher nicht sehen kann). :daumenhoch:

    Am Übergang von Vordergrund zu Hintergrund gibt es ggf. noch Optimierungsbedarf, da bin ich selber noch nicht ganz schlüssig, ob das Meer nicht etwas zu hell ausgefallen ist. (...) Hinweise und Verbesserungsvorschläge erwünscht :smile:

    Wenn ich mit dem Gedanken an einen letzten Schliff über das Bild gehen würde, wären das bei mir folgende Punkte: Dem geübten Auge fällt da schon auf, dass es ein zusammengesetztes Bild ist. Für mich ist aber eigentlich nicht das Meer zu hell (sonst wäre die Landschaft vielleicht zu kontrastarm), sondern eher der Himmel am Horizont zu dunkel. Dieser sollte heller sein als die dunklen Bereiche im Vordergrund, um den natürlichen Seegewohnheiten zu entsprechen, gerade weil die Hügel rechts auch im Dunst heller werden - dann hat man auch nicht diese harte Kante zwischen grauem Meer und schwarzem Himmel. Wie aussähe, wenn man auch das letzte Licht des tages rechts links etwas brillianter machen würde, müsste man ausprobieren (theoretisch wären wohl auch die hellen Stellen des Himmels leuchtstärker als das Meer). Die Hügel links könnte man vielleicht noch etwas entsättigen bzw. farblich an die leicht violetten Schattentöne anpassen, da kann ich mir nicht ganz erklären, warum diese hellbläulich bzw. rötlich erscheinen. Im Himmel hat man rechts zwei Bereiche die ins Gelbe bis Grünliche gehen. Könnte man sich überlegen, dass auch noch etwas Richtung Violett wie im restlichen Himmel anzugleichen. Und die eine sehr auffällige angeschnittene Sternenspur ganz links unten hätte ich weggestempelt.

  • Macht auf alle Fälle Eindruck. Mir gefällts. :daumenhoch:


    Nur aus technischem Interesse: Was ich nicht verstehe ist , dass die Sternenspuren teilweise von Anfang zu Ende die Intensität ändern (auf der rechten Bildseite sind die Sternspuren oben heller/breiter als unten). Ist das vielleicht auf doch etwas unterschiedliche Belichtung oder Fokussierung zurück zu führen? Bei den einzelnen Punkten (besonders gut am rechten Bildrand zu sehen) waren da etwas längere Pausen beim Belichten ursächlich?


    Hattest du einen besonderen Grund nicht LiveComp der OM-1 zu verwenden? Würde die Stackerei ersparen, aber vielleicht hat die ja auch Vorteile die ich nicht kenne.

  • Für mich ist aber eigentlich nicht das Meer zu hell (sonst wäre die Landschaft vielleicht zu kontrastarm), sondern eher der Himmel am Horizont zu dunkel. Dieser sollte heller sein als die dunklen Bereiche im Vordergrund, um den natürlichen Seegewohnheiten zu entsprechen, gerade weil die Hügel rechts auch im Dunst heller werden - dann hat man auch nicht diese harte Kante zwischen grauem Meer und schwarzem Himmel.

    Und die eine sehr auffällige angeschnittene Sternenspur ganz links unten hätte ich weggestempelt.

    Danke für die Hinweise, das werde ich mal ausprobieren.



    Nur aus technischem Interesse: Was ich nicht verstehe ist , dass die Sternenspuren teilweise von Anfang zu Ende die Intensität ändern (auf der rechten Bildseite sind die Sternspuren oben heller/breiter als unten). Ist das vielleicht auf doch etwas unterschiedliche Belichtung oder Fokussierung zurück zu führen?

    Die Unterschiedliche Intensität ist gewollt. Ich habe diese Art der Darstellung beim Stacken extra gewählt, das nennt sich "Kometen"-Modus.



    Bei den einzelnen Punkten (besonders gut am rechten Bildrand zu sehen) waren da etwas längere Pausen beim Belichten ursächlich?

    Das ist mir inzwischen auch aufgefallen und ist ein Fehler meinerseits ... ich habe die ersten paar Testfotos mit ins Stacking genommen, da gab es zwischen den Aufnahmen zu lange Pausen, dadurch sind diese Lücken entstanden.

    Ich werde es nochmal verrechnen und die ersten Fotos weglassen.


    Hattest du einen besonderen Grund nicht LiveComp der OM-1 zu verwenden? Würde die Stackerei ersparen, aber vielleicht hat die ja auch Vorteile die ich nicht kenne.

    Gute Frage ... müsste man ggf. mal ausprobieren.

    Ich denke aber, dass man mit den vielen Fotos bessere Korrekturmöglichkeiten hat, wenn z.B. auf einmal ungewollt etwas helles ins Bild kommt.

    Es gab z.B. mehrere Flugzeuge/Satteliten die durchs Bild geflogen sind und bei weiteren Versuchen an anderer Stelle sind Schiffe und Autos durchs Bild gefahren. Diese Spuren kann man bei den Einzelfotos recht leicht korrigieren.

    Und auch der Kometen-Effekt wäre beim LiveComp nicht möglich.

  • Neue Version. Ich habe das mit den Punkten korrigiert und den auffälligen Stern am linken Rand entfernt. Der Vordergrund ist nun auch etwas kontrastreicher.

    Finde ich besser. Vor allem sind auch die Farben besser und gleichmäßiger. :daumenhoch: Mit dem kontrastreicheren Vordergrund bin ich mir jetzt nicht so ganz sicher, einerseits sieht man mehr Details der schönen Klippen, andererseits ist es nicht so sehr gut erklärtbar, warum es dort jetzt hell ist, weshalb ich das dunklere, gebrochene Schwarz für den Vordergrund auch nicht so schlecht fand... Glaub das würde ich irgendwo dazwischen ideal finden.


    Mal ein grober Vorschlag, wie ich das mit dem Meer und dem etwas dunstigeren HIntergrund gemeint habe:

  • Ich kann es nicht wirklich begründen, aber in Summe gefällt mir die erste Variante nach wie vor am besten. Den erzwungenen Farbausgleich in Var II und III finde ich etwas unnatürlich, auf meinem Monitor wirkt das Blau hinter den Sternen auch fast zu warm (rotstichig). Und irgendwie erwartet mein Gehirn auch einen gewissen Farbverlauf vom Horizont bis zu Zenit, es sei denn die Aufnahme entstand wirklich in pechschwarzer Nacht - was hier offenkundig nicht der Fall war. Dafür gefällt mir in Var III von Flash der weichere Übergang am Horizont sehr gut - das wirkt auf mich harmonischer als der nachtschwarze Horizont auf dem ersten Bild.

  • Ich bin kein Fan dieser Sternenspuren, von daher wirkt das Bild auf mich auch auch sehr künstlich oder unnatürlich. Dafür gefällt mir der Vordergrund sehr gut, obwohl er sich auch nicht gerade durch eine natürliche Anmutung hervortut :mrgreen:


    Den Übergang vom Horizont in den Sternenhimmel könnte man eventuell ein bisschen sanfter einblenden, wie es beim normalen Sternenhimmel ja auch ist - am Horizont erscheinen die Sterne ja auch schwächer als direkt am Himmel.

    Yakumo Mega-Image 34 - Konica Minolta Dimage A200 - Konica Minolta Dynax 5D - Canon PowerShot G3 X

  • es sei denn die Aufnahme entstand wirklich in pechschwarzer Nacht - was hier offenkundig nicht der Fall war


    Die Sternenaufnahmen entstanden wirklich bei pechschwarzer Nacht. Ich habe beim zusammensetzen der Fotos ein Bild von der Dämmerung dazu genommen, damit im Himmel etwas Farbe ist.

  • Ich hatte mich hier: Link mit der Bereinigung versucht und wegen der Mühen aufgegebe

    Solche Flugzeugspuren hatte ich auch im Bild, die bekommt man erstaunlich schnell und gut mit dem Bereichsreparatur-Pinsel weg.

    Einfach mit dem Reparaturpinsel an der störenden Spur entlangfahren und sie wird entfernt und die Sternspuren leiden nur marginal darunter.

    Hier mal quick&dirty ... das geht noch etwas besser.




    Problematisch ist eher, dass irgendwas sehr helles das komplette Bild überstrahlt, z.B. Autoscheinwerfer.

    Beim LiveComp wäre dann das gesamte Bild zerstört. Hat man mehrere Aufnahmen, dann kann man ggf. die eine Aufnahme korrigieren oder komplett weglassen.

  • Wow, Respekt. Ich bin der Meinung, dass ich es mit dem Bereichsreparaturpinsel probiert hatte und damit andere doofe Effekte erhalten habe. Vielleicht muss ich doch noch üben.

    Der "Autoscheinwerfer" war meine Taschenlampe mir der ich die Szene vorne ausgeleuchtet habe. :oops: Das in eine Balance zu kriegen ist wirklich schwer. Das hätte ich mir gespart, wenn sich die komplette Silhouette der Kapelle abgehoben hätte.

  • Der "Autoscheinwerfer" war meine Taschenlampe mir der ich die Szene vorne ausgeleuchtet habe.

    Das war nicht auf Dein Bild bezogen, das war nur ein Beispiel. Bei Deinem Bild empfinde ich das nicht als störend.


    Wir haben in Lanzarote noch an anderen Orten fotografiert, da war ein Parkplatz im Blickfeld der Kamera. Es war zwar schon sehr spät, aber es fuhren immer wieder Autos auf den Parkplatz. Einmal hat einer extrem geblendet, da wäre eine LiveComp-Aufnahme warscheinlich verhunzt gewesen.

  • Ich habe auch noch etwas rumprobiert und das Meer nun am Horizont abgedunkelt. Ich denke damit wirkt die Gesamtsituation etwas natürlicher.

    Der Übergang HImmel/Meer fällt für mich jetzt nicht mehr als unnatürlich auf. Der Grund, warum diese Variante des Bildes für mich persönlich nicht natürlich wirkt, sind die nun im Vergleich viel helleren Klippen und Stellen im Meer vorne. Die stärkste erkennbare Lichtquelle ist das Restlicht von links, und vielleicht gleichmäßig die Sterne, aber dadurch müsste das offene Meer, das mehr Licht abbekommt und zudem spiegelt, schon heller sein als die Klippen und das durch die Klippen abgeschattete Meer. Dazu sollte etwas, was weiter im Hintergrund ist, durch die Atmosphäre auch weniger dunkel und kontrastärmer sein.


    Das mit der Atmosphäre wird hier ab 2:50 schön erklärt:

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    (zugegebenermaßen Details, die vermutlich denjenigen deutlich stärker ins Auge stechen, die sich selbst genau bei der Bildbearbeitung mit Lichtstimmungen und Bildbearbeitung auseinadersetzen)