Ich habe heute einen doppelten Buchtipp zum Programm 'Lightroom 3'. Zwei Bücher, die unterschiedlicher kaum sein könnten und sich gerade deswegen so gut ergänzen:
Einstieg in Lightroom 3: Bilder bearbeiten und organisieren
Mit Lightroom entwickeln: Von der Vision zur Perfektion
Das erste der beiden, Thorsten Kieslichs 'Einstieg in Lightroom 3' geht das Programm von der logischen Seite an und erklärt - ohne sich zu weit im Detail zu verlieren - alle wichtigen Grundzüge der Programmmodule. Dabei gelingt es dem Autor, einen verbindlichen aber lockeren Plauderton anzushlagen, der das Buch trotz des eher drögen Outfits sehr gut lesbar macht. Der Schwerpunkt des Buchs liegt eindeutig im Bereich Import und im Bibliotheksmoduls. Der Umgang mit den Entwicklungsparametern wird sachlich und beispielhaft erklärt. Ich habe viel verstanden, gleichzeitig konnte ich aber die große Faszination des Programms in diesem Buchteil nicht wiederfinden.
Das macht das zweite Buch, David duChemins 'Mit Lightroom entwickeln' mehr als wett. Der Autor hält sich mit den Programmteilen Import, Bibliothek, Diashow, Drucken und Web erst gar nicht auf. Hier geht es nur um das Entwickeln. Herangehensweise der Wahl ist dabei - in meinen Worten beschrieben - sozusagen fröhlicher Dilettantismus: Die Bildbearbeitung dient der Vision des Fotografen. Das Bild soll dem subjektiven Bild im Kopf, soll der Erinnerung angenähert werden. Der Fotograf soll sich nicht von der Illusion leiten lassen, es gebe 'richtig' oder 'falsch', oder gar vom Gedanken, ein Bild bilde die objektive Wirklichkeit ab. Der Autor 'nullt' jedes RAW vor der Bearbeitung: Das Abbild der 'objektiven Wirklichkeit' ist also ein eine ziemlich flaue graue Matsche. Es kommt darauf an, darin sein Bild im Kopf zu finden und sichtbar zu machen. Tolles Buch. Macht viel Spaß. Dank 20 Bildtutorials ist es auch sehr anschaulich, ohne ein Rezept zu predigen.