Canon Eos 7D eine Diva?

Ich denke mal, mit "Diva" könnte jemand die sehr umfangreiche Individualisierbarkeit der Kameraeinstellungen meinen, allein aus den AF-Einstellungsmöglichkeiten könnte man (überspitzt formuliert) ein Buch schreiben.. Was sowohl Chance als auch Risiko ist.. (aber keine Sorge, man kann mit der Kamera auch einfach nur Fotos machen..)

Deswegen mein Tipp: Probiere die Kamera auf jeden Fall vor so einem einmaligen Ereignis wie einer Hochzeit aus und mach Dich mit den Einstellungen/der Bedienung vertraut..

...Ich hoffe, dass ist nicht deine erste Hochzeit, die du begleitest. Das vielleicht noch mit einer dir unbekannten Kamera und die Sache wird zum reinen Glücksspiel.

Habe persönlich aus meinem Umfeld nichts negatives zur 7d zu hören bekommen, daher sollte es ansich keine Probleme geben.

Was du dir auf jeden Fall vorher anschauen solltest, ist das arbeitem im Manuellen-Modus. Sowas wie Hochzeiten mit AV, geht einfach nicht. Ständig verändert sich irgendwas minimal, aber die Belichtung müsste gleich bleiben. Die Kamera korrigiert ständig, mal zu hell, mal zu dunkel. Klar, bei einem schwarzen Anzug und einem weissen Kleid, dreht die Messung automatisch durch...

Wenn Du bspw. im Standesamt fotografierst, ist die Lichtsituation (bezogen auf's Brautpaar) mehr oder weniger konstant.. Jedoch würde die Kamera bei der Belichtungsmessung das oft anders sehen (bspw. bei einem sonnenbestrahlten Fenster im Hintergrund --> Personen schwarz etc.., da verhaut sich die Kamera schonmal um mehrere Blenden), vor allem sind der (meist) dunkle Anzug des Bräutigams und das (meist helle/weiße) Kleid der Braut ein Mysterium für die Belichtungsmessung (Kamera will den Anzug "grau" darstellen und das Kleid auch --> daneben säuft der Anzug ab oder Kleid überstrahlt). Insofern ist es nicht verkehrt, der Kamera klar zu sagen, wie das Licht ist bzw. wie man belichten möchte --> M

Wenn Du draußen dann Bilder machen willst (bei dynamischen Lichtverhältnissen, bspw. Wolken, Schatten usw..), würde ich auch Av benutzen und je nach Motiv eine Belichtungskorrektur einstellen (beim Brautpaar bspw. Spotmessung auf das helle Kleid mit einer Belichtungskorrektur ins "Plus", ich hatte letztes Mal da glaube ich +1 1/3; ich glaube, die 7D kann sogar den Spot mit dem benutzten AF-Feld verknüpfen).

Mein Rat: Wenn möglich M und für die Zwischendurch-Schnappschüsse Av mit passender Belichtungsmessung/Belichtungskorrektur

...Es wurde ja schon alles richtig erklärt, aber gerade dann draussen ist man mit M ebenfalls am besten bedient. So kann man einfach spontaner mit dem Paar arbeiten. Man stellt eine Einstellung je Szenerie ein und kann sich dann auf die Protagonisten konzentrieren. Es ist immer ziemlich dumm, wenn ein Fotograf mehr mit seiner Kamera, denn mit dem Paar beschäftigt ist.

Ich muss ganz ehrlich sagen, dass ich das nicht gemacht hätte, wenn ich noch keine Hochzeit als Hauptfotograf geschossen hätte, gerade nicht dann, wenn es sich dabei um meine Schwester handelt. Ich will dir nix vermiesen, aber diese Art der Fotografie wird ziemlich unterschätzt, ist aber doch sehr anstrengend, da man für Stunden unter Feuer steht und gerade das Shooting viel Menschenkenntnis voraussetzt... .

..Achso, verstehe. Dann ist das was anderes...

Hallo,

das Wörtchen "Diva" stammt doch aus dem blauen Nachbarforum. Das Wort wird dort gerne benutzt, wenn man defektes Equipment hat und es sich nicht eingestehen kann, weil es so teuer war und weil man immer das Beste hat.
Alternativ wird das Wörtchen "Diva" dort verwendet, wenn man sich sauteures Equipment gekauft hat, aber nicht damit umgehen kann und daher schlechte Bilder auf die "Diva" schieben muss.

Mach dich nicht verrückt. Die 7D ist keine Diva. Meine erste war nicht OK, sie wurde umgetauscht und die zweite ist jetzt OK und keine Diva mehr. Passiert halt. Aber die 7D ist nicht generell eine Diva. Es ist einfach nur eine Kamera mit umfangreichen Funktionen und einem anderen Bedienkonzept als deine jetzige Kamera.
Ich würde dir raten, mit vertrautem Equipment loszuziehen. Nur geliehene Sachen sind blöd, weil man nicht die eventuellen Macken kennt. Man weiß nicht, wie optimal die lichtstarken Objektive an der jeweiligen Kamera scharfstellen, man ist mit den Knöpfen nicht vertraut, usw. Die 7D ist zwar technisch besser, aber das spielt meiner Meinung nach keine Rolle bei deinem Einsatz. Es ist wichtiger, dass du sicher mit der Kamera umgehen kannst und dass du z.B. eine Kamera-Objektivkombination beherrscht.
Übrigens, das 24-70 ist an der 7D eher eine Lowperformer, während es an der 350D noch ganz gut ist. Mit dem 24-70 hast du keinen großen Vorteil an der 7D, weil es frühenstens ab F4 den Sensor der 7D ausreizt. Aber vermutlicht willst du ja eher mit offener Blende fotografieren.

Soviel dazu. Wie auch immer, ich wünsche dir viel Glück, ein gutes Händchen und gutes Licht bei deiner ersten Hochzeit.

Grüße,
Stefan

Schließe mich den Tips von NOP an. Und ich denke, es ist gut, daß Du die 7D (oder überhaupt irgendein Zweitgehäuse) noch dazu bekommst. Ich hab vorgestern auch ne Hochzeit photographiert und die 550D des Bräutigams hinzu genommen. Das erspart eben etwas Wechselei ... hatte an der 5D das 35er und an der 550D das 135er. Gewechselt hab ich nicht mehr, sondern komplett alles in 35 und 135 (/*1.6) photographiert.

Ich kenne bei Canon die 3-stelligen Gehäuse nicht ... aber war erstaunt, daß sich die 550D hat einfach bedienen lassen. Also klar mußte ich guxxen wo man was einstellt (Knopfbeschriftungen). Aber es ging insgesamt doch durchaus zügig - dafür daß kein Rädchen neben dem Display sitzt und die Gestaltung doch abweicht. Allein ... ich wollt meine Freundin in der Kirche filmen, die für die beiden dort gesungen hat, aber nachdem ich erst das Wahlrad auf Kamera gestellt hatte, dann den Kameraknopf gedrückt hatte und trotzdem jeweils nur laut der Spiegel klappte und störte, hab ich das dann sein lassen. Vielleicht probierste also wenigstens das noch aus ... ich konnts nicht, da ich die Kamera 5 min vorher bekam.

Zitat von "neon"

Ersteinmal wird mehr mit dem M-Modus gearbeitet. Hierzu noch eine Frage: Ihr habt ja gesagt, dass man dadurch die Belichtung einheitlich auf der Serie hat. Aber man will doch nicht immer mit einer Blende fotografieren. Ist es dann nicht etwas stressig immer die Blende und die Zeit anzupassen?

Bei Blendenanpassung mußte die Zeit natürlich auch anpassen, ja. Aber ich für meinen Teil wechsel die Blende nur selten. Bin da vielleicht sowieso speziell (ich hab praktisch alles bis auf ein Panorama in der Kapelle mit Offenblende photographiert ... f/1.4 auch draußen im Freien :D). Aber generell achtest Du wahrscheinlich drauf, wie dunkel/hell es an einer Lokalität ist, und entscheidest auch, welche Blende Du noch wählen kannst, um viel scharf zu haben, ohne zu verwackeln. Diese Blende bleibt dann drin und wechselt höchstens auf Offenblende, sobald Du möglichst gut freistellen möchtest, oder nicht? Ich find, das ist überschaubar. Und ohne M in ner Kapelle isses wirklich stressig ... dort strahlt Licht zum Fenster rein, dort sind viele weiß angezogen, dort eher dunkel ... ich hätte die auch gern einheitlicher.

Hab Dir übrigens mal das Panorama in meinem Falle verlinkt; ich mochte den Raum und dachte sowieso, daß alle Bänke besetzt würden, daher bin ich anfangs in die Ecke, aber insgesamt isses auf der linken Seite hinterm Altar nu ziemlich leer im Bilde ... Gut, die Auflösung (35mm-Bilder hochkant) reicht auch noch mehr als gut, wenn ich erst ab dem Pfarrer schneiden würde, aber vielleicht kannst Du das vorher klären und auch schon besser machen als ich (zum Beispiel hätt ich hier den Notenständer da links näher ranholen können und hätte den Liederprospekt mit dem Schriftzug des Brautpaares draufgelegt und damit auf der linken Seite einen Blickfang/eine passende Beschriftung des Bildes gehabt.