Spätlese - Zeig Dein Herbstbild!

  • Die die Bilder der japangärten finde ich genial..... Und die Ahornblätter sind auch ganz toll.....ja, die geben jetzt farblich alles ...ich habe noch ein paar Herbstastern


  • @Picturehunter Frank: Das hier ist nicht die Rubrik Bildkritik, aber erlaube mir bitte eine Frage: fast alle Deine Bilder von dem japanischen Garten erscheinen mir einen Tick zu dunkel. Um genauer zu sein: die Grundhelligkeit der Fotos beißt sich irgendwie mit der Leuchtkraft der herbstlichen Farben (besonders wenn auch noch die Sonne scheint). Beim letzten Bild (oben) sind davon besonders die Spitzen der Bäume betroffen: links und der rote Strauch sind finster, die Tuja(?) in der Flucht des Weges dagegen glüht ganz merkwürdig.
    Eigentlich bin ich auch immer 1/3 Blende dunkler unterwegs als der Belichtungsmesser vorschlägt, aber diese Gartenbilder sind alle noch dunkler. Da die Bilder aber für alle anderen User zu passen scheinen, frage ich mich, ob meine immer noch viel zu hell rüberkommen, bzw. ob ich meinen Monitor doch erheblich zu dunkel eingestellt habe? Hm ... an der unterschiedlichen Monitordarstellung dürfte es in unserem Fall nun grade nicht liegen, oder? Stellst Du die Bilder also mit Absicht ungewöhnlich dunkel dar?

  • @Picturehunter Frank: Das hier ist nicht die Rubrik Bildkritik, aber erlaube mir bitte eine Frage: fast alle Deine Bilder von dem japanischen Garten erscheinen mir einen Tick zu dunkel. Um genauer zu sein: die Grundhelligkeit der Fotos beißt sich irgendwie mit der Leuchtkraft der herbstlichen Farben (besonders wenn auch noch die Sonne scheint). Beim letzten Bild (oben) sind davon besonders die Spitzen der Bäume betroffen: links und der rote Strauch sind finster, die Tuja(?) in der Flucht des Weges dagegen glüht ganz merkwürdig.
    Eigentlich bin ich auch immer 1/3 Blende dunkler unterwegs als der Belichtungsmesser vorschlägt, aber diese Gartenbilder sind alle noch dunkler. Da die Bilder aber für alle anderen User zu passen scheinen, frage ich mich, ob meine immer noch viel zu hell rüberkommen, bzw. ob ich meinen Monitor doch erheblich zu dunkel eingestellt habe? Hm ... an der unterschiedlichen Monitordarstellung dürfte es in unserem Fall nun grade nicht liegen, oder? Stellst Du die Bilder also mit Absicht ungewöhnlich dunkel dar?

    Hallo, ich bin zwar nicht picturehunter aber zu den Bildeindruck möchte ich auch etwas sagen.

    • Von vielen Menschen werden meine Bilder auch als zu dunkel angesehen, wenn ich sie aber in Photoshop öffne ist es so dass die Lichter und auch die Schatten genau an der Grenze dessen sind was noch sichtbar ist.....insgesamt sind die Bilder genau wie bei picturehunter aber etwas dunkler als die anderer Fotografen..... Wenn man sich in diesem Rahmen bewegt ist es so, dass die Leuchtkraft der Farben besonders hervortritt. Ich finde die Bilder von picturehunter sehr ansprechend und auch keineswegs zu dunkel... Gerade jetzt im Herbst leuchten die Farben doch richtig und das kommt auf den Bildern gut rüber.
    • warum die Spitzen der Bäume manchmal zu dunkel sind kann ich bei meinen Bildern zumindest nur so erklären dass ich dann doch zuviel an den Lichtern gedreht habe.... Diese HDR-Funktion bei C1 ( ich weiß nicht wie diese Funktion bei Lightroom heißt) gib die Strukturen des Himmels schön wieder, das sieht man auch hier bei picturehunters Bild, lässt aber die in den Himmel ragenden Teile( Äste) auch mit abdunkeln, da muss man immer sehr vorsichtig sein... Vielleicht ist das eine der Erklärungen aber picture Hunter wird das ja bei seinem Bild besser erklären können als ich, mir ist das nur bei meinen eigenen Bildern auch aufgefallen weil mich Leute darauf ansprachen dass sie so dunkel sind.....für den Druck habe ich mir angewöhnt die Bilder dann doch einen Tick heller zu ziehen , denn auf Papier fehlt halt die Hintergrundbeleuchtung des Monitors.
  • @Subjektiv


    Moin Sven,


    Du sprichst da ein Thema an, über das ich liebend gerne mal ein eigenes Thread-Thema eröffnen würde. Um es hier aber etwas abzukürzen, meine Bilder sind einem persönlichen Ideal von mir angenähert, damit meine ich, dass ich versuche, die Lichter/Schatten/Farben/Leuchtkraft so zu zeigen, wie ich sie vor Ort wahrgenommen habe. Gemeint ist damit auch die gesamte Stimmung, also das Feeling, das mich in dem Augenblick inspiriert hat, diese Bilder zu machen. Die rein physikalische Realität sieht dann meist deutlich nüchterner, für den Betrachter, der nicht selbst vor Ort war, möglicherweise aber auch realistischer aus. Ich möchte das kurz an folgenden 2 Bildern demonstrieren.


    Das erste Bild zeigt einen Teil der Szene (das Bild ist ein Panorama und besteht aus 4 Blickwinkeln) und ist auf die Lichter belichtet, ansonsten absolut ooc mit Standardsettings. Beim zweiten Bild habe ich die Tiefen aufgehellt, den Kontrast entsprechend angepaßt und die Sättigung ganz leicht erhöht. Das sieht in der Tat halbwegs realistisch aus, denn so dunkel war es in der Tat im gesamten Vordergrundbereich, aber es gibt nicht annähernd wieder, was mich zum Fotografieren bewogen hat und was ich insgesamt gesehen/wahrgenommen habe. Nun hat unser Sehapparat ja die Fähigkeit, lokales Tonemapping in Echtzeit zu betreiben, so dass man eine Szene wie diese visuell deutlich intensiver wahrnehmen kann, als sie tatsächlich ist. Stark gesättigte und hell leuchtende Bonbonfarben der Blätter und eben auch dieses diffuse Leuchten aller Farben in den Schattenbereichen gleichzeitig(!) zu sehen ist kein Problem für uns. Für die Kamera jedoch schon.


    Einen sehr wichtigen Punkt hat @Hasibutz angesprochen

    Wenn man sich in diesem Rahmen bewegt ist es so, dass die Leuchtkraft der Farben besonders hervortritt.

    Statt auf die Lichter zu setzen und verzweifelt zu versuchen, da auch noch eine hohe Sättigung/Leuchtkraft ohne Texturverlust(!) zu erzielen, ist es manchmal wirksamer, die Lichter natürlich zu belassen und den Rest der unmittelbaren Umgebung leicht abzudunkeln. Schwierig wird das allerdings, wenn der Dynamikumfang so extrem ist, dass man das ohne Tonemapping nicht mehr zustande bringt. Und genau an dieser Stelle wird es halt sehr individuell. Ein "realistisches" Tonemapping entsprechend unseres Sehvermögens zu bewerkstelligen ist nahezu unmöglich, denn bei uns ist das ein dynamischer und gleichzeitig lokal differenzierter Prozess, im Foto/Bild kann aber nur ein einziger statischer Zustand kreiert werden. Genau das ist das "Dilemma" eines jeden Tonemappings, dass es einfach nicht mit unseren Augen konkurrieren kann.


    So, wie sich das obige Bild darstellt, ist es also doch um einiges heller, als die Kamera das aufgezeichnet hat, gleichzeitig nimmt das Tonemapping dem Bild den Gesamtkontrast ab, aber genau dadurch hat der helle Himmel noch eine gute Durchzeichnung und bei den Schatten bleibt die Leuchtkraft erhalten. Mit diesem "malerischen Look" habe ich natürlich meinen ganz persönlichen Stil umgesetzt, das ist sicherlich Geschmackssache und mit einem dezenteren Tonemapping könnte man sich natürlich deutlich näher an der nüchternen Realität orientieren.


    Ein weiterer Faktor ist sicherlich das Panorama selbst, denn im Gegensatz zu einem einfachen Weitwinkelbild wird durch die Projektion auch das Licht gekrümmt dargestellt, so dass sich manche Beleuchtungssituation etwas irritierend präsentiert, je nach Gesamtbildwinkel. Bei diesem Bild ist es halt so, dass nur die oberen Baumbereiche im Hintergrund noch diffuses Streiflicht abbekommen haben, alles andere ist im Schatten (und auch zu keiner anderer Tageszeit von der Sonne beleuchtet). Das Pano täuscht dabei ein riesiges Areal vor, das es gar nicht ist, auch das kann sich in Form einer falschen Erwartungshaltung (bezüglich des Lichts) auswirken.


    Meine Antwort auf Deine Frage, ob dieses Bild (und andere) vielleicht etwas zu dunkel sein könnten, lautet also: ja und nein. :smile:




    Mit liebem Gruß
    Frank



    PS:
    @phoenix66
    Der Trampelpfad wird irgendwann sicherlich auch ein richtiger Weg sein, es wurde nur noch nicht genug darauf herumgetrampelt ... ;)

    Der Augenblick ist jenes Zweideutige, darin Zeit und Ewigkeit einander berühren. Kierkegaard

  • Gerade jetzt im Herbst leuchten die Farben doch richtig und das kommt auf den Bildern gut rüber.

    dass ich versuche, die Lichter/Schatten/Farben/Leuchtkraft so zu zeigen, wie ich sie vor Ort wahrgenommen habe.

    Genau darum geht es mir ja. Ich empfinde Deine Herbstbilder als so dunkel, dass die natürliche Leuchtkraft der Blätter auf den Fotos quasi "gebrochen" wird. Ein wenig so, als fehlten rechts 20% vom Histogramm (ich schaue da nicht technisch drauf - nur zur Beschreibung meines Bildeindrucks). In der Vergangenheit habe ich aus genau der gleichen Motivation wie Hasibutz und Du oft die Gamma-Kurve in der Mitte ein wenig runtergezogen, so dass die Farben etwas satter werden, ohne dabei aber die Lichter zu kappen. Mit dem neuen Monitor mache ich das nicht mehr, weil die Darstellung dann sehr übertrieben wirkt. Dafür versuche ich, die technisch mögliche Leuchtkraft des Monitors auszunutzen, z.B. indem ich den Weißpunkt (nota bene - nicht die Helligkeit) bei manchen Fotos etwas hochziehe. Und ich staune wirklich, was in manchen Bildern an Dynamik drin steckt, die ich bis jetzt gar nicht genutzt habe.


    Unter'm Strich frage ich mich also, ob Deine Herbstbilder nicht etwas mehr leuchten sollten und könnten, einfach indem Du sie weniger absenkst bzw. die helleren Mitteltöne wieder etwas anhebst. Dass Du den im Original oft hellen Himmel partiell auf den natürlichen Seheindruck einstellst, das unterstelle ich mal ungefragt. Der angesprochene Effekt bezieht sich tatsächlich nur auf das Herbstlaub selbst.


    Deine Hamburg-Fotos finde ich übrigens kein bisschen zu dunkel oder zu hell, die erscheinen mir genau richtig. Ist also nicht so, dass Deine Bilder grundsätzlich dunkel wirken. Und alles andere, was Du oben schreibst, sehe ich genauso. Letztlich versuchen wir alle, die Bilder so zu entwickeln, dass sie das real Erlebte möglichst authentisch abbilden. Mit "authentisch" meine dabei nicht "realistisch", sondern dass das Bild auch das subjektive und emotionale Empfinden annähernd widergibt.


    P.S.: auf einem nicht kalibrierten Standardmonitor, vor dem ich im Moment sitze (ein Fujitsu), wirken die Bilder heller und bunter (im Sinne von "knalliger") als am Home PC, aber das fehlende Leuchten des Herbstlaubs fällt mir auch hier auf. Mag aber am Ende eine subjektive Wahrnehmung sein.


    Und wenn Du dazu einen eigenen Technik-Strang eröffnest, beteilige ich mich gern mit Beispielen und Diskussion. Ich lern immer gern dazu (zumal von den Besten).

  • @Subjektiv


    Ich vermute mal, dass es gar nicht so recht um die Helligkeit des Bild geht als vielleicht eher um eine gewisse "Brillanz", die sich natürlich vor allem in der Leuchtkraft zeigt. An meinem Monitor (CG Wide Gamut) werden mir die Bilder um einiges brillanter angezeigt (auch im sRGB) Modus, als auf Standardmonitoren. Von daher ist das immer eine schwierige Sache, genau diese Darstellung zu garantieren. Ich vergleiche das mal mit verschiedenen Kopfhörern, auch da wird dieselbe Musik völlig unterschiedlich wiedergegeben, da kann auch das beste Ausgangsmaterial, das an einer High End Maschine aufbereitet wurde, nichts dran ändern. Gleichzeitig sehe ich aber auf z.B. einem handelsüblichen Samsung-Tablet die Farben und Kontraste recht kräftig, da gehen dann aber auch Differenzierungen gerne bei verloren. Sieht also besser aus, ist es aber eigentlich gar nicht.


    Was kann man also tun? Ich sehe das Problem wie beschrieben primär beim Tonemapping (Sowohl bei reinen Raw Konvertierungen als auch bei Belichtungsreihen). Wenn man versucht, einerseits die Dynamik zu bändigen und dabei Kontraste (lokal als auch global) und hoch gesättigte leuchtende Farben zu erhalten, dabei aber insgesamt einen weichen (also natürlichen) Look zu bewahren, wird es schwer einen Kompromiss zu finden, der all diese Punkte voll und ganz berücksichtigen kann. Und noch ein Aspekt kommt hinzu: die Auflösung. Gerade da sind die kleinen Galerieschnipsel ein großes Problem, denn es stehen z.B. hier bestenfalls 1500x900 Pixel zur Verfügung, um alle Details des Bildes in das jeweilige "optimale" Licht zu rücken. Das Problem dabei ist, dass man keine Pixel mehr zur Verfügung hat, um das mit weichen Übergängen zu bewerkstelligen, es entsteht zwangsläufug so ein "harter look", der zu Naturbildern nicht unbedingt gut paßt. Bei Industrie- und Archtitekturbildern ist das anders, da sind i.d.R viele flächige Elemente zu finden, da kann man ganz anders "Gas geben".


    So ist das Tonemapping immer ein Kompromiss, in diesem Falle könnte man sicherlich mehr Brillanz (allgemeine Leuchtkraft) in das Bild bringen, aber es würde dann auch deutlich härter wirken, so dass ich zugunsten einer etwas weicheren Darstellung die allgemeine Leuchtkraft eher reduziert habe. Etwas tricksen könnte man sicherlich, in dem man die Schatten nicht ganz so intensiv aufhellt und die Lichter leicht nach oben zieht, also quasi eine leichte globale Kontrasterhöhung. :smile:


    Und wenn Du dazu einen eigenen Technik-Strang eröffnest, beteilige ich mich gern mit Beispielen und Diskussion. Ich lern immer gern dazu (zumal von den Besten).

    In eine ähnliche Richtung hatte ich ja bereits mit den "Sehgewohnheiten-Thread" gezielt, da auch Tonemapping sehr stark davon abhängig ist und da falsch oder richtig eh nicht zielführend ist. Aber vielleicht kann man das Thema für einen separaten Strang noch etwas spezifizieren. Über das Feedback können wir sicher alle voneinander lernen. Die Schwierigkeit sehe ich halt darin, dass keiner so recht weiß, was der andere eigentlich auf seinem Bildschirm zu sehen bekommt. Ich habe aber die Befürchtung, dass teilweise marginale aber dennoch wichtige Unterschiede in Beispielbildern schon alleine durch die Anzeigenvielfalt zunichte gemacht werden könnten.




    Mit liebem Gruß
    Frank

    Der Augenblick ist jenes Zweideutige, darin Zeit und Ewigkeit einander berühren. Kierkegaard

  • Ja, so langsam weichen die Farben der grauen Tristesse der folgenden Monate.
    Aber auch die schon welken Blätter erwachen regelrecht zu neuem Leben, wenn die späte Nachmittagssonne für das richtige Licht sorgt :smile:




    Mit liebem Gruß
    Frank

    Der Augenblick ist jenes Zweideutige, darin Zeit und Ewigkeit einander berühren. Kierkegaard