85mm f:2,8 als "kostnix"

  • Ich hab' wieder mal eines meiner gefürchteten Bastelprojekte gestartet. :lol:


    Seit Jahrzehnten fliegt bei mir ein "Maginon 85mm f:2,8" der Firma Will im Schrank rum.


    Das Teil war mal ein Objektiv für Dia-Projektoren. Mich hat schon sehr lange interessiert, welche Qualität so ein Teil als
    Aufnahmeoptik an einer modernen Kamera bringen kann?!


    Die Befestigung an der 1000D habe ich mit einem M42-Zwischenring gelöst, der hatte genug Wandstärke um ihn auf den Tubusdurchmesser des Objektives ausdrehen zu können.
    Für die Testbilder erfolgte die Scharfeinstellung durch feinfühliges Verschieben mit Liveview-Lupe der 1000D....um ganz sicher zu gehen, habe ich bei jedem Motiv von ca. 20 Aufnahmen nachher das schärfste Bild ausgesucht.


    Hier mit einer Entfernung von ca. 4 Metern


    und dies ist mehr oder weniger "unendlich" (der Schornstein in der Mitte)


    so "knallscharf" ist das Alles nicht gerade...Abblenden geht ja nicht. Dafür sind die Unschärfen realitiv "unaufgeregt"...könnte vielleicht als Portraitlinse ganz schmeichelhaft sein...hat einen eingebauten Weichzeichner ;)
    Trotz werde ich mal versuchen, ob ich dafür nicht 'ne Scharfeinstellung per Gewinde hinkriege..eventuell auf der Basis eines anderen (defekten) Objektivs...mal sehen...



    Ist generell vielleicht auch interessant, wenn man sich überlegt, dass vom Projektionsobjektiv die Bildqualität einer Dia-Präsentation nicht gerade unmaßgeblich beeinflusst wird. (...also nix mit Pixelpeeping am 24"-Monitor für's Aufnahmeobjektiv :winke: )


    Viele Grüße,
    Joachim

  • Zitat

    könnte vielleicht als Portraitlinse ganz schmeichelhaft sein...hat einen eingebauten Weichzeichner


    Ja, der Gedanke kam mir auch gleich. Da kann man sich bei manchen "Models" viel EBV ersparen. :pink:


    Irgendwie hat diese Unschärfe auch was...... :)

  • Zitat von "Arie"

    Ja, der Gedanke kam mir auch gleich. Da kann man sich bei manchen "Models" viel EBV ersparen. :pink:

    :mrgreen::thumbup:


    LG
    Ernst

  • Die Auflösung ist garnicht schlecht, es fehlt halt an Kontrast und die Aberrationen sind für fotografische Zwecke zu schlecht korrigiert.


    Im Großformat (besonders bei den Nassplattlern, die sich kein Dallmeyer Patent Portraitobjektiv leisten können/wollen :mrgreen: ) werden zum gleichen Zweck (weiche Portraits) gerne Episkop-Objektive eingesetzt. Da bekommt man dann für Großformatverhältnissen hochlichtstarke Objektive zu annehmbaren Preisen.


    Und recht günstig sind sie auch noch, selbst von Leitz :mrgreen:
    http://www.ebay.de/itm/250656307688

  • Ich hab' noch mal mit dem Ding experimentiert...das Ergebnis sieht bei dem Motiv fast besser aus als eine knallscharfe Variante mit dem 60ziger Makro...wäre interessant, wie das an 'ner 24x36-Kamera aussieht.




    Außerdem kann man auf Grund der Weichheit der Konturen viel mehr mit Verfremdungen spielen



    :twisted: bevor jetzt gleich die entsprechenden Fragen kommen: ...nein, ich rauche nicht...und ich hab' auch keine Fliegenpilze im Garten :winke: