Bessere Schärfe erzielen als mit dem Klarheit-Regler

  • Hallo zusammen,


    ich habe sehr lange Zeit den Fehler gemacht dass ich bei meinen Bilder versucht habe in der RWA-Konvertierung mit dem Klarheitregler Details rauszuholen. Das Ergebnis ist natürlich eine bessere Klarheit, allerdings enstant dann, speziell bei der Haut eine gewisse Speckigkeit und Unnatürlichkeit.


    Eine bessere Methode in Photoshop hier:


    Bei der RAW-Konvertierung den Klarheitregler auf -20 ziehen.
    Anschließend das Bild öffnen
    Unterste Ebene duplizieren
    Auf der neuen Ebene den Filter "Hochpass" anwenden.
    Einen Wert einstellen der Euch gefällt (z.B. 10 - 15)
    Anschließend mit dem Tastenkürzel Strg+U oder Apfel+U die restliche Sättigung auf dieser Ebene komplett entfernen
    Zum Schluss diese Ebene in den Verrechnugsmodus "Weiches Licht" setzen.


    Das Ergebnis sollte eine neutrale und bessere Schärfung bzw. Klarheit sein, als mit dem Klarheitsregler.


    Gruß

  • ...Also erstmal grundsätzlich, dass Verfahren Ebene dublizieren, Entsättigen, Weiches Licht, wird auch gerne als Hollywood-Effekt bezeichnet, da man damit den Filmplakateeffekt nachahmen kann.


    Der Hochpassfilter ist ein uraltes Mittel, um Bilder sanft zu mehr Kantenkontrast zu verhelfen, die Werte zum Schärfen, sollten aber nicht höher als 10 sein, danach kommen Halos. Dieses Verfahren, hat mit dem ersten nichts zu tun, man entsättigt nicht, um zu schärfen.


    Völig abwegig ist die Geschichte mit den -20 in der Klarheit bei der Konvertierung. Damit versaut man sämtliche Kontraste und Details, welche dann auch unwiederbringlich hinübersind.


    Was du hier beschreibst, ist eine völlig vereinfachte Variante für eine Beautyretusche, wenn man die Werte richtig ansetzt. Mit einer sinnvollen Schärfung hat das nichts zu tun...

  • Im Personen und Beautybereich ist das sehr wohl eine sinnvolle "Schärfung".
    Natürlich werden vor allem die Kantenkontraste hervorgehoben!
    Aber was bedeutet Schärfung denn?? Nämlich genau das!
    Ob das ein richtiges Verfahren ist wenn ich damit Naturfotografien schärfen möchte, kann ich nicht sagen.
    Im Personenbereich und speziell hier für die Eigenschaften der Haut ist das ein besseres Mittel als mit dem Klarheitsregler herum zu spielen.
    @ghoosty: Ich denke dass Du meine Intention nicht ganz verstanden hast!
    Ich bezog diese Alternativ die ich hier aufgeführt habe, nur auf den Klarheitsregler in der RAW-Konvertierung.
    Das sollte keineswegs ein Tutorial sein zur Beautyretusche, denn kenn ich tausend andere und bessere Wege, sondern lediglich ein Vorschlag wie man aus dem bild mehr Klarheit herausholt mit weniger Nebenwirkungen!
    Und mit einem Hollywoodeffekt hat das mal gar nix zu tun, denn ein Filmplakat wollte ich nicht nachmachen.
    Genau die Kontraste die Du mit dem Klarheitsregler bei -20 ABSCHWÄCHST kannst Du eben später mit dem Hochpass wieder hervorheben, nur defizieler und genauer!!!


    Es wäre nett wenn Du den Beitrag sorgfältiger lesen würdest!

  • Also wenn ich es richtig verstanden habe, rechne ich bei der RAW-Konvertierung
    durch Herunterregeln der 'Klarheit' Bildinformationen heraus, die ich anschließend
    mit PS wieder hineinrechne, nur halt viel schöner. :-o


    Das Ergebnis ist dann vermutlich weniger 'defizil' als defizitär. ;)

  • Hab mir mal eine Info über den Regler 'Klarheit' gezogen, die Folgendes besagt ...


    Zitat

    Entspricht einer USM in Photoshop mit geringem Wert für "Stärke" bei einem hohen "Radius" und geringem Schwellenwert.
    So wird relativ weit um Kontrastkanten herum der Kontrast verstärkt. Je höher der "Klarheit"-Wert, desto stärker. Gute Möglichkeit, um den Flächenkontrast zu verstärken (im Gegensatz zum Detailkontrast bei der "klassischen" Unschärfemaskierung).


    Daher kann nicht die Rede davon sein, dass durch Herunterregeln von Klarheit bei der RAW Entwicklung Bildinformationen verschwinden würden. Ob der vom TO genannte Weg für mich Sinn macht oder nicht, werde ich noch entscheiden.
    Nur möchte ich vermeiden, dass er für etwas ungerechtfertigte 'verbale Prügel' bezieht.


    Ich spiele es mal an Bildern bei mir daheim durch ...


    VLG
    Stephan

  • ...Mir ist deine Intension schon völlig klar, Aldabacha.


    Die Bearbeitung per Hochpass war früher Standard und man würde es heute wahrscheinlich weiterhin genauso machen. Der Klarheitsregler wurde ja genau deshalb eingeführt, um sich das zu ersparen. Allerdings ist der neue Regler auch nicht mehr gleichzusetzen mit dem alten ;), daher geht das auch schon nicht mehr auf. Problem hier war, dass die alte Variante LR3/CS5 zu schnell Halos gebildet hat.
    Der neue Algorithmus ist deutlich präziser gearbeitet und vermeidet die Halos fast gänzlich. Sieht besser aus, als die reine Hochpass Variante welche sehr schnell zu unschönen Doppelkanten führt.


    Und jetzt nochmal zurück zum Klarheitsregler und dem Hollywoodeffekt - den man damals einfach so nannte, weil man ohne große Arbeit zu anmutigen Bildern gekommen ist.
    Ich beschreibe nur mal den Weg heute in LR. Kontrast hoch, Klarheit um die 30-50 und Dynamik runter. Ist heute eine der typischen Bearbeitungen.
    In PS musste man dafür früher zuerst mal die originale Ebene duplizieren, dann weiches Licht, Hochpass, entsättigen, dann die Grundebene nochmal duplizieren, weiches Licht, entsättigen und die Kontraste anpassen. Das Prinzip konnte in allen Bereichen eingesetzt werden und hat sofort für den Hochglanzeffekt gesorgt. Der Klarheitsregler + der Dynamikregler, haben das einfach nur vereinfacht.
    Bei der PS Variante kann man noch schön mit dem Abwedler Werkzeug in der entsättigten Zwischenebene die Helligkeiten und Strukturen aufarbeiten, so werden die Bilder so schön plastisch. Hab ich mir jetzt mal erspart, sollte nur eine Demo sein.
    Hier mal die drei Varianten:
    Original



    Variante neu in LR:



    Variante alt PS:




    Mir gings gar nicht darum böse Kritik zu üben, mich wundert nur der Ansatz, da der Klarheitsregler lediglich eine Weiterentwicklung aus dem Hochpass war und ist. Für diese Art von Schärfung, ist der Hochpass doch immer der Standard gewesen. Vielleicht denke ich hier zu verdreht oder ich bin schon zu alt, weil ich dieses Verfahren als Standard gelehrt bekommen habe.


    Was ich allerdings auch feststelle ist, dass ich mich mal wieder mehr mit der alten PS Variante beschäftigen sollte. LR hat zwar alles schneller und einfacher gemacht, aber die Qualität der PS Variante ist schon deutlich besser... .

  • Erst Details zu vermindern (Klarheitsregler reduzieren) und dann Details zu verstärken (Hochpass) erscheint mir ebenballs von "Workflow" her nicht ideal (da bin ich noch bei ghooosty), da werden tendenziell schon erste Details vernichtet, die später wieder herausgearbeitet werden, wodurch immer etwas Bildqualität verloren geht. Wenn sich die Verluste aber im Rahmen halten und der Weg für dich so funktioniert, passt es aber natürlich.


    Wenn die die Wirkung deines Klarheitsreglers auf Haut stört (etwa weil Hautstrukturen und Hautunreinheiten stark betont werden), fände ich es naheliegender, diese Wirkung auf dem Gesicht auszumaskieren (inwiefern es dazu direkt Möglichkeiten in ACR gibt, weiß ich nicht, nachdem ich das Tool nicht benutze, spätestens über 2 Rawentwicklungen geht's aber auf jeden Fall).


    Hochpassschärfung ist aber allgemein der Unscharfmaskierung in der Wirkung recht ähnlich und insofern eine recht simple Technik, die bei größeren Radien leicht Halos verursacht. Vorteile gegenüber der Unscharfmaskierung sehe ich darin, dass man mit Ebenenmodi spielen kann (weiches Licht wirkt sich z.B. besonders stark auf nicht weiße, nicht schwarze Pixel aus und überschärft deshalb nicht so leicht wie etwa hartes Licht oder Ineinanderkopieren, die dafür eine stärkere Schärfung bewirken) und dass man die Ebene auch invertieren kann (Details abschwächen). Die Entsättigung der Hochpass-Ebene hat wirklich nichts mit einem Hollywoodeffekt zu tun, da gehts lediglich darum, sich keine Farbverfälschungen durch die nicht ganz monochrome Hochpassebene ins Bild zu holen. Ein Nachteil der Hochpasstechnik bvesteht ddarin, dass es im Gegensatz zum USM keine Möglichkeit gibt einen Grenzwert zu setzen, wodurch Bildrauschen mitgeschärft wird.


    Eine fortgeschrittenere Technik um Details zu betonen, wird in diesem Artikel hier beschrieben:
    http://tech-slop.serveit.org/w…php?title=Surface_Sharpen
    Da hast du die Möglicheit dabei einen Grenzwert zu setzen und bestont nur entsprechend starke Details, keine unruhigen Flächen.
    Sicher auch kein Allheilmittel, nicht für alle Gelegenheiten und meistens wird man auch manche Bereiche ausmaskieren müssen.