E-PL2 - Schärfe und Rauschen - Tricks?

  • Zitat von "ghooosty"

    Die Einstellung ist eine ganz sinnvolle Ergänzung, ist aber mehr was für ISO200, wo es zwar auch schon Störungen hinterlässt, aber bei vielen Bildern für eine ordentliche Durchzeichnung sorg, wo vorher alles im schwarz abgesoffen wäre.


    Na, dem stimme ich nicht ganz zu, denn schon bei ISO200 sorgt der Algorithmus für ordentliches Gekriesel in den Schattenpartien, besonders wenn's auf Abend zugeht und man mal ein Bilder in der Altstadt bei Dämmerung machen will. Und die Aufhellung scheint mir bei der PL-2 sehr aggressiv gewählt zu sein, so dass die helleren der dunklen Partien in einem eigenartigen, fleckigen Schmutzig-Grau widergegeben werden (siehe mein Bild oben von der Abendstimmung am Kanal). Die Stärke der "AUTO" Einstellung lässt sich auch nicht mehr beeinflussen - irgendwann ist auch bei Olympus mal Schluss mit der Einstellerei. Meine Canonen haben übrigens auch so eine Funktion, aber die führt zu weit weniger künstlichen Effekten als bei der Oly.


    Natürlich sind die Schattenpartien ohne solche elektronischen Tricks dunkler, aber sie enthalten auch im JPG meist noch genug Bildinformation, um sie mit besseren Algorithmen (wie z.B. dem allseits beliebten jpg-illuminator) dezent und kontrolliert aufzuhellen.


    Wenn jemand nur an einem schnellen Ergebnis für Oma's Fotoalbum interessiert ist, hast Du wiederum Recht: da fallen die Artefakte nicht so auf, die Gesichter haben weniger harte Schlagschatten, und Oma ist es auch egal, ob man im Wald die Tannennadeln noch einzeln erkennen kann. Für Leute wie mich, die irgendwo in der Mitte zwischen Pixelpeeper und Oma wandeln, bietet sich eine kleine Nachbearbeitung im Illuminator an. Sind nur ein paar Handgriffe, aber ein beträchtlicher Gewinn an Bildqualität. Vielleicht bietet Olympus ja auch in einem Upgrade mal einen weniger aggressiven Algorithmus an?

  • Zitat von "Subjektiv"


    b) IS1 führt bei manchen (aber nicht allen) kürzeren Verschlusszeiten zu mehr Unschärfe statt weniger. ...


    Bei mir reichte die Palette (mindestens) von 1/100 bis 1/200...seither ist der Stabi grundsätzlich abgeschaltet und wird nur bei 1/60 oder länger - wenn es die Belichtungszeit / Brennweitenkombination erfordert - eingesetzt (ist ne E-PL1 - bzw. deren zwei - aber wirklich besser dürfte das erst mit der OM-D E-M5 geworden sein).


    Gradation ist bei mir auf normal, allerdings gehe ich sukzessive dazu über, die Bilder - vorerst einmal parallel zu JPG - in RAW zu entwickeln.

    Fuji X-A1 mit XC 16-50 3.5-5.6......Fuji X-A1 mit XC 50-230 4.5-6.7.....Panasonic DMC-FZ1000........Canon SX50 HS...Canon SX130 IS...Kodak C875

  • So, hier noch ein paar Ergebnisse aus der Reihe Jugend forscht mit mFT:


    Eine der Ursachen für unscharfe Bilder ist - man hätte es sich denken können - die Wahl von Blenden kleiner als F 11 (also 16, 22). Vermutlich liegt das wieder an Beugungseffekten an der Blende; aber es überrascht mich doch, wie dürftig die Bilder bei kleineren Blenden ausfallen. Sooo weit weg ist mFT ja nicht vom APS C Format - trotzdem tritt der Effekt so deutlich auf, während ich ihn bei APS C kaum wahrnehmen kann. Alle folgenden Aufnahmen mit ISO 200, ohne Stabi:





    Da die mFT's sich ja gerne damit schmücken, "DSLR-Qualität" zu liefern, hier noch ein Vergleichsfoto unter optimalen Bedingungen für die Oly. Zum Vergleich stand eine der oft zitierten "Einsteiger DSLRs" (Canon D-550) mit Kit-Linse:



    Gewöhnungsbedürftig sind auch die roten Lens-flares bei Gegenlicht-Aufnahmen. Sie verschwinden erst bei Blenden zwischen 3.5 und 5.6 - ab Bl. 8 treten schlagartig die flares auf, zwischen Bl. 8, 11, oder 16 gibt es nicht viel Unterschied. Immerhin könnte man sich ein Objektiv besorgen, dass diese eigenmächtige Bildverschönerung nicht vorgibt:



    Überhaupt keine Probleme mit Unschärfe und/oder Verwacklung habe ich im WW-Bereich (ca. 14-25). "Makro" ist das natürlich nicht, aber für schöne Nahaufnahmen eignet sich die Oly gut:




    In Summe:
    Da das Objektiv ab Bl. 11 nur noch Brei liefert, und der Stabi von Olympus im besten Fall überhaupt nicht wirkt (im schlechten Fall verschlimmbessert er die Bilder), bietet es sich an, im Wesentlichen auf Programm A (Blenden-Vorwahl) zu arbeiten und - bis auf Ausnahmen - eher offene Blenden vorzugeben, um gleichzeitig EINE scharfe Ebene, andeutungsweise so etwas wie Freistellung vom Hintergrund und natürlich kürzere Verschlusszeiten zu erreichen. Ab 1/200 muss man im Telebereich mit sichtbaren Verwacklungen rechnen - natürlich hat man ab und zu auch mal Glück. Aber 1/30 aus der Hand mit Stabi - bei der SLR kein Problem - das geht wohl eher schief.


    Wenn man damit leben kann, ist die Oly ein ganz nettes Gerät. Aber eine Ablösung der DSLRs durch mFT scheint mir noch in weiter Ferne zu liegen. Ob es spiegellose Cams mit APS-C schaffen werden, müssen die Nexler und Samse unter Euch beurteilen. (Leica und die große Fuji dürften ja eher nicht so verbreitet sein ...).


    Gruß Sven

  • Habe letzte Woche mal mit den verschiedenen Einstellungen der E-PL2 gespielt, um die Möglichkeiten der CAM ein wenig besser auszuloten. Mit einem Vergleich zur SLR hat das nichts zu tun, und ob es in den großen mfT thread gehört, weiß ich auch nicht. Da es im weitesten Sinne noch mit dem Thema Rauschen und Schärfe der PL2 zu tun hat, kleb' ich es jetzt noch hier mit rein. Vielleicht hilft es ja dem einen oder anderen von Euch PEN-lern weiter:


    Das Original, zur Übersicht:


    Ist schon klar, dass das Bild ziemlich dunkel ist und hohe Anforderungen an Rauschen und Dynamik stellt. Ist ja auch als Testfoto gedacht.
    Das Bild habe ich auf unterschiedliche Weise aus RAW entwickelt und für 2 crops gegenüber gestellt:



    Von links nach rechts:
    - JPG aus RAW, ohne große Änderungen. Einstellung auf Rauschen = WENIG, Grad = NORM, ca. 1/3 Blende unterbelichtet.
    - Das gleiche Bild, im jpg-illuminator dezent aufgehellt
    - Dann die Oly mit GRAD = AUTO und starker Entrauschung
    - Das gleiche mit nur schwacher Entrauschung
    - Und dann noch drei Bilder mit GRAD = NORM (also so gut wie möglich "ausgeschaltet"), und jeweils ausgeschalteter, schwacher und starker Entrauschung


    So richtig beurteilen lässt sich das aber nur 1:1, deshalb hier der link zum fröhlichen Pixelpeepen:
    img850.imageshack.us/img850/9397/testnachtkopie.jpg


    Was mich überrascht (und ich stehe der Oly eher kritisch gegenüber):
    a) Leichte Entrauschung (WENIGER) bringt durchaus etwas Ruhe ins Pixelgestöber, ohne allzuviele Details zu verschmieren. --> WENIGER eignet sich als Standard-Einstellung.
    b) Die AUTO-GRAD Funktion schlägt schon sehr heftig zu, aber die Ergebnisse sind letztlich dann doch nicht soviel schlechter als wenn man es mit dem illuminator selbst macht. Da ich den JPG-illuminator für ein Super-tool halte, was das Aufhellen betrifft, schlägt sich der interne Algorithmus der E-PL2 letztlich ganz wacker. Trotzdem werde ich AUTO-GRAD ausschalten und mir nur in Ausnahmesituationen nachträglich in der RAW-Entwicklung gönnen.

  • ...Ja, dass deckt sich mit dem, was ich als Erfahrung mit dem Sensor habe. Der Sensor entrauscht das Schattenrauschen nicht, was immer zu einem leicht körnigen Bild führt, dafür verstecken sich aber erstaunlich viele Details in den Daten. in Lightromm muss man nur mal die Regler für das Helligkeitsrauschen unten lassen und mit dem Regler fürs Farbrauschen spielen. Ich lass den Bildern oft einfach das Korn, weil dieses aus LR ziemlich gut aussieht...