Automatische Objektivjustage in DSLR

  • Hallo,


    warum bietet eigentlich kein Hersteller eine DSLR mit automatischer Objektivjustage an? Ich rede dabei nur von Back- und Frontfokus. Das könnte wie folgt gehen:


    - Kamera auf Stativ etc.
    - Im Kameramenü wird das Programm zur Justage gestartet.
    - Nutzer stellt Objektiv auf kleinste Brennweite und bestätigt.
    - Kamera macht Foto mit Kontrast AF und darauf (wenn nötig mehrere) mit Phasen AF. Sie variiert dabei solange die AF Korrektur für diese Brennweiteneinstellung und gleicht die Schärfe mit der Kontrast AF Aufnahme ab, bis sie übereinstimmen.
    - Abweichung für dieses Objektiv und diese Brennweite wird gespeichert.
    - Kamera fordert dazu auf 3-5 mm Brennweite mehr einzustellen und wiederholt die obigen Schritte. Dies wird solange gemacht, bis das Ende des Brennweitenbereiches erreicht ist.


    Dann hätte die Kamera für jedes analysierte Objektiv die Daten über die Fokussierungenauigkeiten mitsamt den Brennweitendaten. So würde sich meinem Verständnis nach ein Fehlfokus von Festbrennweiten und Zoomobjektiven korrigieren lassen, selbst wenn dieser brennweitenabhängig auftritt. Natürlich muss der Nutzer das Verfahren genau genug durchführen (stabiles Stativ, richtiges Licht, etc.). Dann hat man zwar immer noch ein fehljustiertes Objektiv, doch würde sich wohl meistens damit zufrieden geben (oder es zumindest können!).


    Was spricht gegen ein solches System? Oder ist das so technisch gar nicht machbar?


    LG Chewy


  • eine automatische Objektivjustage kenne ich nicht, wohl aber die manuelle in Olympus-Modellen E-620, 30 und E 5. Die Daten werden in der Kamera für jedes Objektiv einzeln gespeichert und können bei Bedarf abgerufen werden.


    Gruß phoenix66, dem das völlig genügt.

  • ...Das käme ja beinahe einem Eingeständnis nahe, dass man Linsenbrei baut.


    Zumal das auch nicht so einfach ist. Geht mal davon aus, dass diese AF Systeme ziemlich primitiv sind und in den Geräten nichts wirklich miteinander arbeitet.


    Wer garantiert der automatischen Messung, dass sie wirklich genau beim Kontrast AF getroffen hat? Dann geht ein Messfehler in den nächsten über. Die Kontrast AFs sind zwar präziser, fokussieren dafür aber auch gerne mal absoluten Müll...

  • Zitat von "ghooosty"

    ...Das käme ja beinahe einem Eingeständnis nahe, dass man Linsenbrei baut.


    Zumal das auch nicht so einfach ist. Geht mal davon aus, dass diese AF Systeme ziemlich primitiv sind und in den Geräten nichts wirklich miteinander arbeitet.


    Wer garantiert der automatischen Messung, dass sie wirklich genau beim Kontrast AF getroffen hat? Dann geht ein Messfehler in den nächsten über. Die Kontrast AFs sind zwar präziser, fokussieren dafür aber auch gerne mal absoluten Müll...


    Naja, dann kämen die heutigen AF Feinabstimmungsmöglichkeiten in den Kameras ja auch einem solchen Eingeständnis bei ;)


    Es kann ja einen erweiterten Modus geben, in dem man die Kontrast AF Aufnahme erst für 5 sekunden auf 100% angezeigt bekommt und wenn es nicht stimmt muss man eine bestimmte Taste drücken, damit sie es nochmal versucht. Sowas wären ja eher Kleinigkeiten. Wenn die AF Feinabstimmungen wie heute in den Kameras gehen, dann würde ich sagen bedeutet meine oben beschriebene Vorgehensweise lediglich mehr Rechen- und Speicheraufwand. Sollte beides keine Hürde darstellen.

    • Offizieller Beitrag

    Absolut. Zumal die von Dir beschriebene Methode meine Vorgehensweise beim eigenhändigen Justieren ist: Kontrast AF Arbeiten lassen und dann checken, ob der Phasen-AF noch mal zuckt und wenn ja, wohin.


    Es gibt Probleme, die man damit aber nicht in den Griff bekommt. Wenn die horizontalen Phasensensoren was anderes sagen als die vertikalen, hilft eben nur noch die Werkstatt.

  • Vom reinen Justage-Prozedere her gesehen, wie im Eingangspost beschrieben, wäre das sicher eine schöne Sache. Nur, wie sieht es mit der Fokussierentfernung bezüglich Front- und Backfokus etc. aus, müste man da nicht verschiedene Fokusentfernungen bei den Messungen mit einbeziehen? Dazu kommt der Umstand, daß die einstellbare Brennweite meißt nur für die unendlich Stellung gilt, je weiter man in den Nahbereich fokussiert, je eher kann es zu einer Brennweitenverkürzung kommen, die man dann irgendwie berücksichtigen müßte ...


    LG
    Frank

    Der Augenblick ist jenes Zweideutige, darin Zeit und Ewigkeit einander berühren. Kierkegaard