Dach - Landschaft

  • Mal wieder Diskussionsstoff für die Mittiger-Horizont-Diskussion. Nach oben verschoben, kommt mir die Dachlandschaft zu kurz (immerhin ein Motiv für die Wolken-Sammlung). Nach unten geneigt, schneide ich die wichtige Kulisse im Hintergrund zu sehr ab. Also hab ich mich bewusst für die Mitte entschieden (na ja: nicht exakt die Mitte, aber fast) - doch irgendwie klebt die Regel "Horizont nicht in die Mitte" wie Kleister im Hirn - auch dort, wo sie überhaupt keinen ästhetischen Sinn macht. Oder?


  • doch irgendwie klebt die Regel "Horizont nicht in die Mitte" wie Kleister im Hirn

    Um den Horizont geht es doch gar nicht, oder?
    (Horizont = Grenzlinie zwischen der sichtbaren Erde und dem Himmel.)


    So wie ich das verstehe, geht es einfach um die Bildaufteilung von Dachlandschaft und dahinterliegenden Bergen (incl. Horizont )
    Bei dem Motiv wäre ggf. eher die Regel vom "Goldenen Schnitt" anzuwenden, und der passt ziemlich gut.

  • eher die Regel vom "Goldenen Schnitt" anzuwenden, und der passt ziemlich gut

    Was genau soll denn da in den Goldenen Schnitt? Der Berggipfel?


    Und du hast natürlich recht: es geht nicht um den Horizont, aber doch um den Verlauf bestimmter horizontaler Begrenzungen.


    Die "Drittel-Regel" (= einfach etwas mehr noch vom Himmel) passt hier gar nicht, das wirkt völlig apathisch. Unten wegnehmen ginge, aber so richtig gewinnen tut das Bild dadurch auch nicht.


    Also: wo liegt hier der Goldene Mittelweg?

  • Es ist schon eine Art modifizierte :cool: "Drittel-Regel" ;) : Es besteht eine klare Dreiteilung, nur sind nicht alle Drittel gleich groß. Das macht das Bild spannend und interessant und passt vom Betrachtungswinkel her sehr gut.

    lg, Achim

    (Von mir eingestellte Bilder dürfen grundsätzlich bearbeitet und bei DFT gezeigt werden.)

  • Was genau soll denn da in den Goldenen Schnitt? Der Berggipfel?

    Die "Drittel-Regel" (= einfach etwas mehr noch vom Himmel) passt hier gar nicht, das wirkt völlig apathisch. Unten wegnehmen ginge, aber so richtig gewinnen tut das Bild dadurch auch nicht.

    Ich denke Du nimmst diese Gestaltungsregeln viel zu genau.
    Sie sind lediglich ein Anhaltspunkt, aber selbstverständlich kann/muss man nicht jedes Motiv in so eine Regel zwängen.


    Was gefällt Dir denn an Deinem Foto nicht?
    Bei Deinem Motiv ist die Dächerlandschaft der untere Bereich des goldenen Schnitts. Das passt doch gut.




    Also: wo liegt hier der Goldene Mittelweg?

    Ich empfinde die Bildaufteilung als gefällig und verstehe nicht, wieso Du da unbedingt was ändern möchtest.

  • Ich denke Du nimmst diese Gestaltungsregeln viel zu genau.


    Was gefällt Dir denn an Deinem Foto nicht?

    Du weißt, dass ich mich um die meisten Regeln wenig schere. Aber bei diesem Bild gefallen mir selbst der Schnitt und die Proportionen nicht zu 100%. Und das war schon bei der Aufnahme so. Ich dachte, ich könnte es daheim über ein wenig Schnibbeln hier und da hindrehen, aber ich find' eben nicht den Schnitt, der mir wirklich gefällt. Deshalb habe ich mich Rat suchend an Euch gewandt.


    In Summe werde ich (für's private Archiv) wohl doch unten noch 1 cm wegnehmen und minimal die Kontraste erhöhen.




    ein starker Schleier

    Das Bild entstand bei strömendem Regen und sehr geschützt stand ich leider nicht. Der Schleier ist ein Regentropfen, der trotz Blende den Weg auf die Frontlinse gefunden hatte. Passt für mich aber zu der erlebten Szene, deswegen verzeih ich dem Tropfen das - ausnahmsweise.

  • Bei Deinem Motiv ist die Dächerlandschaft der untere Bereich des goldenen Schnitts. Das passt doch gut.

    ... und Himmel + "Mittelgrund" sind wieder im goldenen Schnitt angeordnet. Noch harmonischer wäre weniger Hügel und mehr Himmel, aber das kann man sich nicht aussuchen.



    Das Problem, warum das hier noch nicht ganz so schlüssig wirkt sehe ich woanders. Ich habe mal in dein Bild hineingemalt:




    Im Bild erkenne ich eine LInie, die den Blick lenkt, der blaue Verlauf der Häuser - der rechts halbhoch aus dem Bild geht.
    Dann ist da ein großer, unstrukturierter Block darüber (roter Kasten), der dunkelgrüne "Mittelgrund", der statisch den Blick versperrt.
    Eigentlich wäre eine LInie (die Straße) in die Tiefe da, um den Blick zu lenken, die sogar zu einem kleine "Eyecatcher" (dem Berg) führt (hellgrün ins BIld gemalt)- die ist aber zu dezent um wirklich zu funktionieren.


    Ein Ansatzpunkt könnte sein diese Straße und den Berg lokal zu betonen, aus dem Bild herauszuarbeiten.
    Ist natürlich ein Eingriff in das Bild, aber einer, der auch in analogen Zeiten (Abwedeln und Nachbelichten) schon angewandt wurde.

  • Hallo Flash, interessante Analyse. Auf Linienführung achte ich - ehrlich gesagt - beim Fotografieren fast gar nicht. Ausschnitt, Standort, Verteilung der Bildelemente auf das Format - ja, zumindest oberflächlich. Die Linien dagegen nicht - obwohl ich gar nicht leugne, dass sie wichtig sind.


    Ich gebe Dir recht, dass die Linienführung auf den Berggipel hin nicht richtig zwingend ist. Andererseits wollte ich ja gar nicht den Gipfel fotografieren oder betonen, sondern das Wechselspiel aus Dächern, der Landschaft und der Wetterfront. Aber auch das hätte man über eine geschickte Blickführung vielleicht besser machen können. Vielleicht liegt darin die Ursache für mein intuitives Unwohlsein mit dem Bild.