• ... ist eines der Themen, mit denen ich mich bislang nicht auseinandergesetzt habe. Anlässlich eines Artikels in der aktuellen c't bin ich nun versucht, das zu ändern. Credo dieses Artikels: Auch Browser für Android und iOS können zunehmend mit in Fotos eingebetteten Farbprofilen umgehen. Es spreche daher immer weniger dafür, im Web den erweiterten Farbraum von AdobeRGB oder DCI-P3-Fotos (keine Ahnung, was das ist) nicht zu nutzen.
    Gesagt, getan: Das gleiche RAW aus LR 5.7.1 exportiert - einmal im Farbraum sRGB und einmal in AdobeRGB. Die beiden JPGs mit IrfanView verglichen: kein Unterschied.
    Anschließend gelernt: IrfanView stellt nicht automatisch den Adobe Farbraum dar: Irfan View - so korrigieren Sie das Farbprofil - PC-WELT
    Aber auch danach: kein Unterschied. Anschließend gelernt: der größte Unterschied zwischen den beiden Farbprofilen liegt im Grün-Bereich. Also ein Foto mit hohem Grünanteil gesucht und damit getestet. Und tatsächlich: jetzt sehe ich stellenweise kleine Unterschiede. In der AdobeRGB-Variante sind mehr Details in den Schatten rechts oben im Bild im umgestürzten Baum zu sehen. Dass ich hier keinen größeren Unterschied erkennen kann, und bei den allermeisten Bilder überhaupt keinen Unterschied feststellen kann, mag auch an meiner Rot-Grün-Schwäche liegen. Allerdings ging es meiner zu Hilfe geholten, farbtüchtigen Frau ebenso.
    Zunächst noch merkwürdig: in den EXIFs steht in BEIDEN JPGs unter colorspace "sRGB". Gelernt: da bleibt häufig das stehen, was man in der Kamera unter Farbprofil (eigentlich nur für JPG relevant - RAW ist immer ohne jegliches Farbprofil) eingestellt hatte. LR ändert diesen Eintrag nicht notwendigerweise beim Export.
    Kamera umgestellt auf Farbraum AdobeRGB: in den EXIFs steht nun unter colorspace tatsächlich "AdobeRGB", allerdings nur im embedded JPG - nach Import des RAW in Lightroom und anschließendem Export ist der colorspace-Tag bei beiden Farbprofil-Variante anschließend gar nicht mehr da ...
    Ich lade die beiden Grün-Fotos hier mal hoch, um zu sehen, was der ein oder andere Browser daraus macht.


    sRGB:


    AdobeRGB:

    • Offizieller Beitrag

    Wenn ich die Bilder in einem Viewer vergleiche, der das eingebettete Profil ignoriert, sieht das Adobe-Bild etwas flauer und farbschwächer aus. Mit eingeschaltetem Farbmanagement kann ich dagegen überhaupt keinen Unterschied erkennen. Allerdings habe ich auch nur einen sRGB-konformen Monitor. Adobe-RGB-Farben könnte ich damit also sowieso nicht sehen.


    Wir haben hier schon einen Thread zu dem Thema:
    sRGB oder AdobeRGB
    Weiter hinten ist auch ein konkreter Vergleich zu sehen, den ich damals gemacht habe. Seit diesen Tests denke ich, dass die Bedeutung von Adobe-RGB im Hobby-Bereich überschätzt wird. Allerdings habe ich Adobe-RGB nie richtig angewendet, evtl. liege ich also falsch.


    Adobe-RGB hat übrigens auch einen Nachteil: es treten leichter Abrisse in Farbverläufen auf, weil die verfügbaren 256 Abstufungen pro Kanal sich über einen größeren Farbbereich verteilen und somit die Stufen etwas gröber sind als bei sRGB.

  • Hm, Im Browser sehe ich keinen Unterschied. Wenn ich die Bilder herunterlade und sie mit IrfanView betrachte, dann ist es schon ein ziemlich großer Unterschied, beim sRGB BILE sind die Tiefen (rechts oben sehr deutlich) praktisch abgesoffen und bei der AdobeRGB Variante ist alles fein. Die Darstellung im Browser (der Farbprofile beachtet) zeigt übrigens bei beiden Bildern das, was ich in IV unter Adobe RGB sehe.
    Wenn ich alles richtig verstehe, dann sind die Farbprofile ja dafür da, Unterschiede auf verschiedenen Ausgabegeräten anzugleichen. Von daher OK
    Wichtig ist halt, dass Du das Farbprofil nimmst, welches hinterher beim Übergang in die physische Welt auch angewendet wird. Je nach Dienstleister kannst Du dann ja auch Softproofs herunterladen, das ist schon ein heftiger Unterschied!


    Schöne Grüße
    Stefan


  • Wir haben hier schon einen Thread zu dem Thema:
    sRGB oder AdobeRGB

    Danke für den Link. Der bestärkt mich in meiner Ansicht, dass es - entgegen dem oben erwähnten heise-Bericht - alles andere als sinnvoll ist, heutzutage grundsätzlich AdobeRGB zu nutzen. Und zusätzlich gelernt: Wenn es um einen Druck geht, sieht's anders aus, denn AdobeRGB kann besser in CMYK gewandelt werden.