Canon G12
Ich habe die G12 jetzt seit drei Monaten. Gekauft habe ich sie mir als Zweitkamera und da vor allem für meine zahlreichen Berg- und Schitouren als Kamera, die ich immer bei mir habe. Bei Bergtouren hatte ich oft die D40x, dann die D300 mit. Bei Schitouren und beim allgemeinen Schifahren wars eine Sony-Cybershot.
Die Entscheidung zur G12 war vor allem das schwenkbare Display und der vorhandene optische Sucher, der mir vor allem bei Touren im Gebirge gefehlt hat, da man auf dem Display bei viel Sonnenlicht wenig bis nichts gesehen hat und brauchbare Aufnahmen nur nach der Art eines Zufallsgenerator gemacht werden konnten.
Wie schon erwähnt wurde, liegt die G12 toll in der Hand, schaut gediegen aus und die wesentlichsten Aufnahmemodi (Vollautomatik, Programmautomatik, Blenden- und Zeitautomatik, Manuelle Einstellungen sowie zugewiesene Einstellungen, Videofunktion, Szenefunktion, Sofortaufnahme, Aufnahme mit wenig Licht) sind ähnlich wie bei der D300 mittels Einstellrad oben auf der Kamera leicht zu bedienen. Auch die ISO-Einstellungen von Auto-ISO in Stufen bis ISO 3200 sind per Einstellrad schnell verfügbar. Ebenfalls ist die Belichtungskorrektur von +2 bis -2 per Einstellrad sofort greifbar.
Auch andere Funktionen, wie Makro, Blitz, Selbstauslöser und manueller Fokus sind über die rückseitige, bewegliche Taste (ähnlich der D300) leicht einstellbar. Auf der Rückseite befindet sich auch die Taste für die Wiedergabe, die Taste für das Lichtmessverfahren (Mehrfeld, Mittenbetont integral, Spot), der Mülleimer, die Menütaste, die Steuerung für das Display (einschließlich Einstellung für das Rückschaubild (mit Histogramm, alle vorgenommenen Einstellungen, Fokusfeld, etc.), sowie eine frei belegbare Funktionstaste.
Die Menüeinstellungen bzw. Menüführung ist einfach aufgebaut, sehr verständlich und man kommt damit relativ schnell zurecht. D-Lightning heisst halt bei Canon I-Contrast, aber das ist auch schon der wesentliche Unterschied. Erwähnt sei noch, dass man so ziemlich alles einstellen kann, Bilder bearbeiten kann, von der Kamera aus Bilder drucken, sie an den Fernseher anschließen kann, usw. Im Grunde bin ich fast alles auch von meiner D300 gewohnt.
Fasziniert hat mich zum Beispiel, dass man nicht nur einen Fisheye-Effekt einstellen, sondern diesen zusätzlich noch in gering, mittel und stark abstufen kann. In den Tiefen der Menüeinstellung findet sich noch alles Mögliche, wie besondere Farbeinstellungen, Hinzufügen von Effekten, Rote-Augen-Korrektur, Lächel- und Gesichtserkennung, Einstellungen für den Weissabgleich, etc.)
Praktisch ist auch das einstellbare Gitternetz und eine Wasserwage. Zuerst war ich der Meinung, dass die Wasserwage so ein überzogener Zusatz-Gag ist, inzwischen schätze ich diese aber sehr.
Als Zubehör für die G12 gibt es einen Telekonverter, mit dem die Brennweite des Objektivs um den Faktor 1,4 geändert wird, ein Auslösekabel, ein externes Blitzgerät sowie ein Zierblenden-Set, mit dem man die Ringfarbe, für solche die es gerne bunt haben, ändern kann. Ausserdem gibt’s noch eine Makro-Ringblitzleuchte, einen Makro-Zwillingsblitz und eine Blitzschuh-Verlängerung.
Ich habe auch nicht lange im Bedienungshandbuch (auf der Canon-HP verfügbar und am besten im A4-Format ausdrucken) nachgelesen, sondern hab die Kamera in die Manteltasche eingesteckt und bin losgezogen. Das Gewicht hält sich in Grenzen, jedenfalls hat es mir die Manteltasche durch das Gewicht nicht bis zum Boden gezogen.
Sehr schnell bin ich dahintergekommen, dass man mit der Programmeinstellung „P“ gleich wie mit der D300 shiften kann und somit verschiedene sonstige Programmeinstellungen kaum mehr oder nur spezifisch (zB bei Sportaufnahmen die Blendenautomatik) verwenden wird. Hiezu wurde bei der G12 im Gegensatz zu den Vorgängermodellen ein zweites Einstellrad eingebaut.
Das schwenkbare Display ist eine tolle Sache, vor allem wenn man die Kamera zB auf den Boden stellt, Makros macht oder überhaupt in Bodennähe tätig wird. Diese Funktion vermisse ich bei meiner D300 echt. Auch die frei einstellbare Funktionstaste ist eine tolle Sache, die ich auch bei meiner D300 schätzen gelernt habe.
Zusammengefasst kann ich feststellen, dass die G12 ein durchaus taugliches Gerät ist, vor allem wenn man bedenkt, dass man hier für die Kosten eines halbwegs vernünftigen Objektivs für die Nikon bereits eine ganze Kamera bekommt. Meine habe ich bei einem Händler in der Bucht (Foto/Video Rutten im Wuppertal) als Angebot einschliesslich Tasche, SDHC 8 GB-Karte und zweitem Akku einschließlich Porto/Verpackung um EUR 550,00 gekauft. Ein fairer Preis finde ich.
Ein paar Fotos quer durch stelle ich ein, um Euch auch die Abbildungsleistung dieser kleinen Knipse näherzubringen. Die EXIF´s sind dabei. Zu bedenken ist lediglich, dass diese Fotos verkleinert und komprimiert sind und natürlich gegenüber den Originalen leiden.
Ich hoffe, dieser Bericht ist für den einen oder anderen Interessenten brauchbar.
Schönen Gruß
Hans aus Graz