Farbdarstellung Google Chrome und Farbmanagement im Allgemeinen

    • Offizieller Beitrag

    Wenn ich mein Smartphone auf den sog. "Profimodus" der Farbdarstellung umschalte, dann und nur dann werden die Bilder nahezu korrekt dargestellt. Aber das bedeutet auch, dass die schönen bunten und leuchtenden Farben und Kontraste auf ein Maß reduziert werden, dass wohl nur den wenigsten Usern gefallen dürfte.

    Tja, die Hersteller wollen auch ihre super-farbstarken Displays verkaufen. Wären die Geräte auf natürliche Farbdarstellung eingestellt, würde man bezüglich Farben gar keinen Unterschiede zwischen einem OLED und einem schnöden sRGB LCD sehen. sRGB reicht nämlich für eine natürliche Darstellung der normalerweise vorkommenden Farben aus.

  • Selbst auf meinem schlechtesten bzw. einfachsten Notebookdisplay
    hab ich Zeichnung in den Schatten. Farben sind - mit vielleicht etwas geräteeigenem "flair" - so wie auf
    den Retinadisplays auch. Etwas flauer, kontrastärmer - halt was die Hardware so kann.

    Glaube mir das bitte: ein hochwertiger CG Monitor ziegt Dir sehr viel mehr, als es ein 0815 Standard Display könnte. Es ist ja nicht ganz grundlos so, dass die Agenturen, Fotografen, Bildbearbeiter usw. sich solche Geräte leisten. Ich hätte das damals auch nicht unbedingt geglaubt, als ich mir so einen Monitor angeschafft habe. Ich wollte eigentlich "nur" sicherstellen, daß die Farben endlich mal korrekt dargestellt werden. Aber das alleine ist es nicht, ich würde Dir herzlich gerne mal demonstrieren, wie sehr sich die Bildanzeige im Vergleich zu einem Standarddisplay (sei es nun Monitor/Smartphone/Tablet) unterscheiden kann, aber leider geht das hier nicht.

    Ist aber auch eine Art Gewöhnungseffekt. Ich habe bspw. auch meinen Fernseher halbwegs korrekt eingestellt.
    Ab und zu gebe ich mir dann den Spaß und schalte mal kurz auf das Default-Setting zurück. Das schmerzt geradezu in den Augen.
    Da denke ich mir immer, wie man so nur jeden Abend Filme/Fernsehen schauen kann. Dabei tun genau das ja 99% aller Käufer, Gewöhnung halt...

    Absolut, man gewöhnt sich dran und hinterfragt einfach nicht, was man da sieht bzw. ob das, was man da sieht, eigentlich "korrekt" dargestellt wird. Richtig scheint zu sein, was gefällt und woran man sich dann ganz schnell gewöhnt hat.
    Wer z.B. viel mit dem Tablet werkelt, der wird bei einem professionellen CG Monitor vermutlich erstmal mächtig enttäuscht sein, weil plötzlich die Bonbonfarben fehlen. Dafür zeigen sich dann auch die kleinsten Tonwertabrisse, Schattenverläufe, "Schlieren" jeglicher Art in Farbflächen und sonstige Fehler in Bilddateien, die von Standardmonitoren erst gar nicht dargestellt oder schlichtweg weggestrahlt werden.



    Tja, die Hersteller wollen auch ihre super-farbstarken Displays verkaufen. Wären die Geräte auf natürliche Farbdarstellung eingestellt, würde man bezüglich Farben gar keinen Unterschiede zwischen einem OLED und einem schnöden sRGB LCD sehen. sRGB reicht nämlich für eine natürliche Darstellung der normalerweise vorkommenden Farben aus.

    Es ist ja nicht nur der darstellbare Farbraum alleine, um den es geht. Auch im sRGB Farbraum kann man die Sättigung und den Kontrast mehr oder weniger pushen, bei den Tablets/Smartphones dürfte das Hauptproblem darin bestehen, dass es bisher kaum möglich ist, diese vernünftig zu kalibrieren/profilieren, auch ein funktionierendes Farbmanagement fehlt da häufig. Auch sollte man keinesfalls davon ausgehen, dass man mit einem sRGB Monitor auf der sicheren Seite wäre, was die Farben anbelangt. Eher das Gegenteil dürfte der Fall sein. Man stelle einfach mal 10 Geräte verschiedener Hersteller mit sRGB Farbraumumfang nebeneinander und zeige dort dasselbe Bild. Es würde an ein Wunder grenzen, wenn ich auf allen Bildschirmen das gleiche Ergebnis (Farbe/Kontrast) sehen würde. Dann die Geschichte mit der eingestellten Monitorhelligkeit. Viele User sitzen tagsüber am hellen Fenster vor dem Bildschirm und drehen diesen daher auch meist deutlich heller (oder irgendeine Automatik erledigt dies). In einem abgedunkelten Raum, wo die Augen nicht von hellem Umgebungslicht beeinflusst werden, stellt man dann die Bildschirme deutlich dunkler ein. Einen CG Monitor bringt das nicht aus der Ruhe, dieser stellt immer noch zuverlässig alle vorhandenen Tonwertabstufungen dar. Ein 0815 Display dagegen ...



    Ich wollte das eigentlich gar nicht so vertiefen, es ist halt schwierig, das Thema zu diskutieren, wenn man die Auswirkungen nicht an deutlichen Bildbeispielen demonstrieren kann. Es bleibt mir ja eigentlich nicht viel anderes übrig, als meine Bilder so gut es eben geht zu bearbeiten und das Ergebnis dann auf einem 0815 Standardmonitor, einem Standard Smartphone und einem Standard Tablet zur Sicherheit zu begutachten. Wenn ich dann sehe, dass die Farben zu sehr "quietschen", dann gehe ich mit der Sättigung weiter runter und nehme den Kontrast etwas raus, bis es einigermaßen vernünftig aussieht. Das bedeutet aber eben auch, dass ich diese Bilder ganz speziell für die Internetpräsentation anpasse, professionell ist das nicht gerade, eher unbefriedigend.



    Farbmanagement ist ja quasi das Mittel der Wahl, um all das unter eine Hut zu bekommen, so dass, zumindest theoretisch, unabhängig von Software und Anzeigemedien eine Übereinstimmung bei der Farbdarstellung zu erzielen wäre. Aber dazu muß das jeweilige Gerät (inkl. 0815 sRGB) auch Farbmanagement unterstützen, kalibriert und profiliert werden (inkl. definierter Helligkeit), und es sollten immer korrekte Farbprofile in die Bilddateien eingebunden sein. Solange das aber nicht gewährleistet ist, ist die (zumindest farblich) korrekte Anzeige von Bildmaterial auch weiterhin reines Glücksspiel mit viel zu vielen Variablen und ohne jeden Maßstab für den Anwender.


    Das Thema Farbmanagement spielt in den meisten Fotografie Foren, die mir bekannt sind, eher eine Nebenrolle, wenn überhaupt. Wie mag es da erst bei "Otto Normalverbraucher" aussehen ... ;)




    Mit liebem Gruß
    Frank

    Der Augenblick ist jenes Zweideutige, darin Zeit und Ewigkeit einander berühren. Kierkegaard

  • dann gehöre ich wohl zu einer seltenen Art der PC-User mit nur einem Desktop-PC und Festnetz? Auch mein Handy nutze ich ohne mobiles Internet. So habe ich kaum etwas abzugleichen. Ich brauche eben nicht mehr.
    Unterwegs will ich nur das Kameradisplay vor den Augen haben und sonst nichts anderes in der Art. Geräte mit "Schmierbedienung" habe ich auch nicht, überall nur Tasten. :mrgreen:


    Gruß Martin

  • Glaube mir das bitte: ein hochwertiger CG Monitor ziegt Dir sehr viel mehr, als es ein 0815 Standard Display könnte...

    Vielleicht liegt da der Hase im Pfeffer. Hochwertige Bildschirme verleiten dazu, mit allen möglichen Einstellungen "das Letzte"
    aus der Darstellung herauszukitzeln ;)


    Ein guter und gut eingestellter Monitor wirkt insgesamt eher unscheinbar in der Bildwiedergabe.
    Er zeichnet sich durch eine gewisse Neutralität aus die bisweilen sogar eher fade anmutet wenn man solche
    "verbraucherfreundlichen" Farbdarstellungen gewohnt ist wie Du sie beschreibst.


    Ich erwähnte ja schon unsere Retinadisplays und Apples colorsync ist ja auch nicht gerade für schlechte Leistungen bekannt.
    Als Referenz dient mir dann und wann noch ein ganz guter EIZO. Aber seit ein paar Jahren ist die Situation bei uns eben
    so wie ich sie beschrieb. Keine Probleme und kaum Abweichungen. Bis hin zum grossformatigen Print.
    Es gibt noch zwei Android-Smartphones in der Familie, beide von Samsung, und da sehen Bilder
    schonmal etwas anders aus als auf den IPhones oder dem IPad. Aber so krass wie Du es beschreibst ist das auch da nicht.

  • Axel, es geht bei hochwertigen Bildschirmen nicht nur darum, das letzte aus den Daten herauszukitzeln, es geht vor allem darum, korrekt angezeigt zu bekommen, was auch da ist. Genau das tun viele Standarddisplays leider nicht. Retina hat damit nicht wirklich etwas zu tun, da geht es um Auflösung, das ist aber gar nicht das Thema. ;)


    Du hast jetzt einige Gerätschaften aufgezählt, läßt aber dabei das Thema Farbmanagement aussen vor. Und genau das ist aber das Thema, um das es sich die ganze Zeit dreht. Deine Aussage "Ein guter und gut eingestellter Monitor wirkt insgesamt eher unscheinbar in der Bildwiedergabe" macht ohne weitere Angaben und Vergleichsmöglichkeiten in meinen Augen wenig Sinn. Was ist denn genau ein "guter und gut eingestellter Monitor"? Ohne Angaben zum Farbraumumfang, Kalibrierung/Profilierung usw. ist das so, als würde ich sagen: ein gutes und gut eingestelltes Auto fährt insgesamt eher unscheinbar im Stadtbild. Mhhh ..., verstehst Du, womit ich bei solchen Aussagen so meine Schwierigkeiten habe? :smile:



    Farbmanagement ist doch eigentlich kein unbekanntes Thema, wären alle Geräte in ihrer Farbdarstellung tatsächlich einigermaßen vergleichbar, dann bräuchte es Farbmanagement nicht wirklich. Aber so ist es nicht ... ;)




    Mit liebem Gruß
    Frank

    Der Augenblick ist jenes Zweideutige, darin Zeit und Ewigkeit einander berühren. Kierkegaard

  • Achso - also Farbmanagement ist dazu da Kompatibilität herzustellen. Wäre das Bild auf dem eigenen Monitor
    eine Insel bräuchte es kein Farbmanagement.


    Farbmanagement heisst auch und vor allem, daß eben genau das nicht passiert was Du hier geschildert hast.
    Nicht mehr und nicht weniger. Was dazu für Mittel, Techniken, Geräte und vermeintliche "Standards" eingesetzt
    werden ist zweitrangig. Das Ziel ist beim Webdesigner eine möglichst hohe Trefferquote einer gewünschten
    Darstellung beim Betrachter (der meist kein Farbmanagement besitzt ;) ) und beim Fotografen z.B. das
    Ende seiner Kette als Print.


    Das ist auch der Grund aus dem ich hier schreibe. Ich werde das Gefühl nicht los daß Du Dir da ungewollt eine
    kleine Insel geschafft hast wenns an so vielen anderen Stellen so anders aussieht.
    Hab ich nicht sowas.

  • @Axel


    Es tut mir leid, aber ich verstehe Deinen letzten Beitrag wirklich nicht.


    "Farbmanagement heißt auch und vor allem, dass eben genau das nicht passiert was Du hier geschildert hast"
    Aber genau davon rede ich doch die ganze Zeit ...


    "Was dazu für Mittel, Techniken, Geräte und vermeintliche "Standards" eingesetzt werden ist zweitrangig."
    Nein, genau das ist es eben gerade nicht!


    "Das Ziel ist beim Webdesigner eine möglichst hohe Trefferquote einer gewünschten Darstellung beim Betrachter (der meist kein Farbmanagement besitzt) ..."
    Dieses Ziel ist unmöglich vom Ersteller von Bilddaten zu forcieren. Er kann lediglich den kleinsten gemeinsamen Nenner (bezogen auf die anvisierte Zielgruppe) als Grundlage für die Bearbeitung/Präsentation der Bilddaten wählen, so z.B. den sRGB Arbeitsfarbraum, ein eingebundenes sRGB Farbprofil und natürlich die Arbeit an einem System mit kalibrierter Hard- und Software. Alles andere hängt dann am Betrachter, denn nur er kann wissen, was für Geräte er zur Anzeige verwendet und ist somit in gewisser Weise auch verantwortlich dafür, dass seine Gerätschaften korrekte Farbdarstellungen bieten können. Wer sich darum keine Gedanken macht, wäre extrem naiv zu erwarten, dass es Sache des Bildanbieters sei, dafür Sorge zu tragen, dass die Bilder auch überall korrekt dargestellt werden. Wie soll das denn bitte gehen? Ich habe es doch nun schon mehrfach erläutert, dass und warum es so nicht funktioniert und nicht funktionieren kann.


    Farbmanagement ist keine Insel für mich und auch nicht auf meinem Mist gewachsen. Es ist Alltag, es ist in sämtlichen professionellen Produktionsprozessen erforderlich und ja, auch bei der reinen Verwendung von Alltagsanzeigegeräten jeglicher Art kommt auch der Normalbürger nicht drumherum zu akzeptieren, dass farblich korrekte Darstellung immer auch Einstellungssache ist, und zwar bei den eigenen Gerätschaften. Ansonsten sollte wirklich niemand allzu sicher sein, dass das, was ein beliebiges Gerät an Farben anzeigt, auch realistisch ist.




    Mit liebem Gruß
    Frank

    Der Augenblick ist jenes Zweideutige, darin Zeit und Ewigkeit einander berühren. Kierkegaard

  • Also wir reden hier über Farbmanagement und Du hast eben noch Kalibrierung genannt.


    Ersteres beschreibt das Ziel (mit anderen Worten aber so wie ich es auch sehe):


    Mit Farbmanagement (engl. colo(u)r management) soll erreicht werden, dass eine Vorlage, die mit einem beliebigen Eingabegerät erfasst wurde, an einem beliebigen Ausgabegerät möglichst ähnlich wiedergegeben wird.


    Nicht mehr und nicht weniger.


    Das Thema Kalibrierung ist dann ein untergeordnetes. Wenns nicht hilft taugts nix. Meine Meinung ;)

  • Farbmanagement ist eigentlich nicht das Ziel sondern viel mehr der Weg! Kalibrierung und Profilierung sind Teil des Farbmanagements, und zwar für alle Beteiligten!


    Farbmanagement ist auch keine Meinungs- oder Glaubensfrage, es ist eine Tatsache. Die Verantwortung für korrekte Farbdarstellung muß von allen Beteiligten übernommen werden, ob es einem nun gefällt oder nicht. Dass viele User weder über Kenntnisse bezüglich Farbmanagement noch über notwendiges Equipment/Knowhow zum Kalibrieren und Profilieren verfügen ändert daran auch nichts! Das eine ist, was man haben will (z.B. korrekte Farben), das andere ist, was man dafür tun muß. Ist das nicht überall so? ;)


    Erschwerend kommt hinzu, dass sich viele Geräte (noch) gar nicht kalibrieren/profilieren lassen und auch kein Farbmanagement unterstützen. Aber das ist im Grunde genommen nur eine weitere Baustelle und ändert an der Problematik ebenfalls rein gar nichts.


    Was soll denn ein z.B. Webdesigner oder Fotograf/Künstler tun, um dafür Sorge zu tragen, dass auch branchenübliche "Supidupi Bonbonfarben Displays" die Farben korrekt darstellen?
    Ist es wirklich so abwegig, potentielle User einfach mal für die Problematik zu sensibilisieren und zu informieren? ;)







    Mit liebem Gruß
    Frank

    Der Augenblick ist jenes Zweideutige, darin Zeit und Ewigkeit einander berühren. Kierkegaard

  • Wie gesagt - ich sehe das von einer etwas anderen Seite. Mag sein daß mich mein Job in dieser Richtung geprägt
    hat. Der Begriff "Farbmanagement" kam Ende der 90er Jahre auf und Adobe war maßgeblich dran beteiligt
    seine Pflöcke einzuschlagen.
    Viel Geschichte dazwischen die hier zu weit führt.


    Usersensibilisierung ist so ein Begriff der zwar schön klingt aber letztlich in vielerlei Hinsicht gescheitert
    ist. Ich denke nur an Datensicherheit, Nachhaltigkeit :roll:


    Der Webdesigner oder Fotograf hat - im Gegensatz zu uns gottseidank - keine Wahl. Trifft er nicht in die
    (unkalibrierte!) Mitte ist er raus. Und ein anderer verdient das Geld und beliefert Superduperklickibunti.


    Und glaube mir aus meiner Praxis in 20 Jahren IT und Multimedia bitte daß Du Dir als verantwortlicher Dienstleister
    kaum was schlimmeres antun kannst als Endanwendern Farbmanagement beizubringen.
    Dabei kannst Du nur verlieren.


    Sehr wohl aber, und da schliesst sich der Kreis zum Ausgangsthema dieses threads, gibt es ein paar einfache
    Mittel mit denen man so ziemlich jedes Ausgabegerät auf... sagen wir mal um die 90 Prozent Kompatibilität
    bringen kann.
    Nur relativiert sich das in dem Moment wo es dem Anwender dann "zu fad" ist.
    Als Dienstleister machst Du es dann doch knackig und bunt. Schüttelst den Kopf, schreibst Deine Rechnung...


    :cheers:

  • @Axel


    Ja, es ist ernüchternd, ich weiß nur zu gut, was Du meinst.
    Es mag sein, dass ich da (noch) immer zu viel Hoffnung habe, dass sich manches im Leben vielleicht doch ändern oder wenigstens irgendwie beeinflussen läßt. Vielleicht ist diese Hoffnung aber auch nur darauf begründet, dass mir die Alternative nicht gefallen will. Es erschreckt mich einfach, mit welcher Gleichgültigkeit, Ignoranz und Desinteresse sich so viele Leute in Abhängigkeit von Dingen begeben, die sie nicht mal im Ansatz verstehen. Studieren tun sie ja anscheinend fast alle, wenn man nachfragt, aber Handbücher lesen, sich in diese oder jene Materie mal einarbeiten, sich auch für den Tellerrand der Dinge mal interessieren, nö, wenn es Probleme gibt, sind eh immer andere schuld, findet sich irgendein Dienstleister, der es schon richten wird. Ist nicht meine Art, so durchs Leben zu gehen ...


    Wie dem auch sei, unsere Standpunkte liegen eigentlich gar nicht so weit auseinander, es geht um dieselbe Sache. Ist eigentlich wie beim Fotografieren: Standpunkte, Bildwinkel und Perspektiven von verschiedenen Fotografen mögen unterschiedlich sein, aber das Motiv bleibt dennoch dasselbe. Und jede Sicht hat deshalb auch ihre Berechtigung, in diesem Sinne ... ;):cheers:




    Liebe Grüße
    Frank

    Der Augenblick ist jenes Zweideutige, darin Zeit und Ewigkeit einander berühren. Kierkegaard

    • Offizieller Beitrag

    Es mag sein, dass ich da (noch) immer zu viel Hoffnung habe, dass sich manches im Leben vielleicht doch ändern oder wenigstens irgendwie beeinflussen läßt. Vielleicht ist diese Hoffnung aber auch nur darauf begründet, dass mir die Alternative nicht gefallen will. Es erschreckt mich einfach, mit welcher Gleichgültigkeit, Ignoranz und Desinteresse sich so viele Leute in Abhängigkeit von Dingen begeben, die sie nicht mal im Ansatz verstehen.

    Na ja, viele wissen über diese Thematik einfach gar nicht Bescheid und vertrauen im Grunde darauf, dass ein Panel einigermaßen farbecht abbildet, egal von welchem Hersteller. Da sehe ich auch vielmehr die Displays/Panel-Hersteller in der Pflicht. Statt für farbechte Displays zu sorgen, versucht man zunehmend, sich gegenseitig mit Bonbon-Farben und sonstigen Effekten zu übertrumpfen. Die Natürlichkeit/Reproduzierbarkeit von Farben bleibt dabei auf der Strecke. Das ganze erinnert übrigens sehr stark an den Loudness War in der Musikbranche...


    Edit: @Picturehunter: Da die Diskussion hier vom Browser im Speziellen ohnehin zu Farbmanagement im Allgemeinen umschwenkt, habe ich mir mal erlaubt, den Threadtitel entsprechend zu erweitern. Falls nicht ok, bitte Bescheid geben, dann mache ich das rückgängig.

    • Offizieller Beitrag

    daß Du Dir als verantwortlicher Dienstleister kaum was schlimmeres antun kannst als Endanwendern Farbmanagement beizubringen. Dabei kannst Du nur verlieren.

    Ja, aber es ist ja wohl auch Aufgabe der Industrie, im Rahmen der vorhandenen Standards für eine korrekte Darstellung zu sorgen. Ich rede nicht von feinen Unterschieden, für deren Kompensation man eine individuelle Kalibrierung bräuchte sondern von groben Unterschieden aufgrund der gewollt unterschiedlichen Farbräume.



    Es erschreckt mich einfach, mit welcher Gleichgültigkeit, Ignoranz und Desinteresse sich so viele Leute in Abhängigkeit von Dingen begeben, die sie nicht mal im Ansatz verstehen

    Mir scheint, ihr seid inzwischen bei einem ganz anderen Thema angelangt. ;) Man sollte nicht vom Käufer eines Handys/Tablets verlangen, dass er sich zuvor mit Farbräumen und deren Management auseinander setzt. Der Eingangspost zeigt doch ganz deutlich, dass es sich um ein Software-Problem von Chrome (bzw. der Kombination Windows/Chrome) handelt.

  • Man sollte nicht vom Käufer eines Handys/Tablets verlangen, dass er sich zuvor mit Farbräumen und deren Management auseinandersetzt.

    Es geht doch nicht darum, es zu "verlangen"! Es geht darum, zu sensibilisieren und zu informieren, und das ist wohl durchaus berechtigt. Natürlich wäre es sinnvoll, würden die Hersteller explizit auf dieses Thema hinweisen, genauso sinnvoll wäre es aber auch, wenn sich die User nicht ganz so blind auf Werbeversprechen und Annahmen verlassen würden. Und gerade letzteres war und ist für mich der Grund, das Thema mal anzusprechen, denn das ist der Teil der Geschichte, den man wenigstens ein ganz klein wenig beeinflussen kann.


    Und mal ehrlich: "RTFM" kommt auch nicht von ungefähr ... (aber auch die Beipackzettel von Medikamenten werden wohl eher selten gelesen). Farbmanagement ist keine Wissenschaft, man muß nicht studieren, um die wichtigsten Dinge zu verstehen. Die von mir verlinkten Artikel sind z.B. recht übersichtlich und informativ, dazu m.M.n. leicht verständlich und auch anschaulich verfasst. Sich damit mal kurz zu beschäftigen sollte eigentlich kein Problem darstellen, wenn ich bedenke, für welchen Sch.... die Leute sonst so ihre Zeit verschw...., ähm, verbringen.


    Solange die Industrie da nicht genug Eigeninitiative zeigt und auch viele User m.M.n. zu blind auf das vertrauen, wie es sein sollte (es aber leider oftmals nicht ist), kann zusätzliche Information sicher nicht schaden, right?
    Letztlich steht es doch jedem User frei zu entscheiden, sich dafür zu interessieren oder auch nicht. ;)




    Mit liebem Gruß
    Frank

    Der Augenblick ist jenes Zweideutige, darin Zeit und Ewigkeit einander berühren. Kierkegaard

  • ...
    Solange die Industrie da nicht genug Eigeninitiative zeigt und auch viele User m.M.n. zu blind auf das vertrauen, wie es sein sollte (es aber leider oftmals nicht ist) ...

    Das ist leicht gesagt. Ich erinnere mich noch daran wie schwer es war einem Computerneuling das Bewegen der Maus auf
    dem Bildschirm beizubringen. Unvorstellbar wenn man schon selbst ein paarmal um die Erde ist mit seiner Maus.
    Aber wahr. Als ich mein erstes Smartphone bekam hab ich intensiv Schreiben mit der Bildschirmtastatur geübt. Wäre
    da nicht eine äußerst attraktive junge Dame am anderen Ende gewesen würde ich wohl heute noch Tastentelefone
    bevorzugen :pink:


    Und so geht es weiter. Mit Bildern, Vorlieben, Geschmack. Keins meiner Kinder nimmt freiwillig mehr eine meiner
    Kameras in die Hand. Erst wars cool dann uncool und jetzt "muß das mit dem Smartphone gehen".


    Also es geht heute alles wenn jemand will. Aber das Wollen ist sehr individuell geworden. Die Computerwelt ist in
    ihrer Gesamtheit so komplex daß dem einfachen Bediener Einstellungen - und wenn es nur zwei Klicks an der richtigen
    Stelle sind - oft nicht gelingen. Kannst Du mir das mal machen? Nö? Okay...


    Die Industrie hat Alternativen. Apple insgesamt, also Computer, Tablets und Smartphones kennt so einen Quatsch nicht,
    daß irgendwas irgendwo nicht farbrichtig dargestellt wird.
    Die Linux Fenstermanager, die ich kenne, kommen ebenfalls mit einer sehr gut standartisierten Farbwiedergabe
    daher. Man bekommt das also auch.
    Wenn man will.

  • Die Industrie hat Alternativen.



    Apple insgesamt, also Computer, Tablets und Smartphones kennt so einen Quatsch nicht, daß irgendwas irgendwo nicht farbrichtig dargestellt wird.

    Apple kann nicht zaubern und kennt sehr wohl die Probleme mit unterschiedlicher Farbdarstellung, sobald wide gamut Displays zur Anwendung kommen.
    Apple hat allerdings das Problem erkannt, näheres findet sich z.B. in diesem Artikel: Apple Farbdarstellung


    Nur ist Apple nicht die Welt und die Welt nicht Apple, wie sich Apple Formate mit anderen Standards vertragen und farbrichtig transformieren lassen, ist unklar. So wird bei Apple darauf hingewiesen, dass es zu Problemen in der Farbdarstellung kommen kann, wenn verschiedene Systeme involviert sind, so dass im Zweifel lieber auf z.B. sRGB Standardformate zurückgegriffen werden sollte.



    So, ich steige an dieser Stelle aus der Diskussion aus, mir ging es lediglich um Information zur Thematik, alles andere muß jeder für sich selbst entscheiden, da ist jeder seines Glückes eigener Schmied. ;)




    Mit liebem Gruß
    Frank

    Der Augenblick ist jenes Zweideutige, darin Zeit und Ewigkeit einander berühren. Kierkegaard