Besucherbergwerk F60

  • Da das hier ein Fotoforum ist, möchte ich auch mal wieder etwas beitragen und Euch an meinem Besuch der F60 Förderbrücke in der Lausitz teilhaben lassen. Im Grunde war das mein erster Ausflug, auf dem ich die Canon G3X bewusst zum fotografieren mitgenommen habe und bin soweit auch sehr zufrieden damit - eine leichte Tendenz zum Überbelichten glaube ich zu erkennen, aber das lässt sich ja leicht kompensieren. Dafür, dass es auf der Führung doch recht flott voranging und man sich nicht all zu viel Zeit für's fotografieren nehmen konnte, ist die Ausbeute für meine Begriffe ganz ok.


    Die F60 selber ist die größte von mehreren im ostdeutschen Tagebau eingesetzten Förderbrücken und war nur von 1991-1992 in Betrieb. Das Ding ist über 500m lang und wiegt mehr als 11.000 Tonnen. Der Abbau erfolgte über zwei Stufen bis zu 60m tief (daher F60) und wurde über drei Ebenen am anderen Ende wieder abgeworfen. Dabei bewegt sich das die ganze Konstruktion mit max. 9m/min wobei die Gleise auch noch quer zur Fahrtrichtung verschoben wurden. Die Technik und der Aufwand für diesen Tagebau ist schon beeindruckend. Ich hab mal eine Auswahl an Bildern getroffen um nicht hundertmal gefühlt das Selbe zu zeigen - hoffe es gefällt :winke:



    Die F60 aus der Ferne - Richtung Bergheider See in dem man auch wunderbar baden kann.



    Förderweg für den Abbau - das Förderband wurde anderweitig wiederverwendet, so dass nur noch die Lagerrollen vorhanden sind. Erstaunlich - die Dinger drehen sich nach all den Jahren noch unglaublich leichtgängig.



    Kleines Detailfoto zwischendurch - die Konstruktion wurde größtenteils verschraubt, weil Nieten den Belastungen nicht standgehalten hätten.



    Blick zum höchsten Punkt der Förderbrücke. Ich bin da etwas zart besaitet - bei knapp 80m Höhe wird mir da schon ein wenig mulmig



    ...und ja, wir sind bis ganz nach oben :shock:



    Einer der beiden Seitenableger, von denen der Abraum auf der anderen Seite wieder abgeworfen wurde.



    Diese Förderwagen wurden seitlich von zusätzlichen Baggern beschickt, die den Abbau jeweils 30m nach oben und nach unten durchführten. Jeder der einzelnen Antriebseinheiten ist beweglich gelagert und wurde elektrisch angetrieben. Auf der anderen Seite gab es dafür ein richtiges kleines Kraftwerk, das für die Stromversorgung zuständig war.



    Nochmal der Blick auf die gesamte Förderbrücke - wie gesagt, mit über 500m Länge ist sie gute 200m länger als der Eiffelturm hoch ist ;)


    So, vielen Dank für's Gucken - würde mich über Kommentare oder auch Fragen von Euch sehr freuen und vielleicht war ja auch der Ein oder Andere schon da und kann ein paar Ergänzungen beitragen!


    Gruß, Heiko!

    Yakumo Mega-Image 34 - Konica Minolta Dimage A200 - Konica Minolta Dynax 5D - Canon PowerShot G3 X

    5 Mal editiert, zuletzt von Ponti ()

  • Beeindruckend. Im ersten Moment lassen die Bilder die enorme Größe gar nicht so erkennen, bis man im Bild 4 das Führerhäuschen(?) und im vorletzten Bild die Treppen entdeckt, da hat man dann einen einschätzbaren Größenvergleich.

    Gruß
    Peter


    [ô]  PENTAX K-1 / PENTAX K-3 / PENTAX K-30 - Objektive siehe Profil

  • Das stimmt - hatte ich gar nicht auf dem Schirm, dass die Größenverhältnisse auf den Bildern nicht so einfach rüberkommen. In dem "Führerhäuschen" saßen übrigens Arbeiter, die den ganzen Tag das Band beobachten mussten :ugly:

    Yakumo Mega-Image 34 - Konica Minolta Dimage A200 - Konica Minolta Dynax 5D - Canon PowerShot G3 X

  • Die Dimensionen beim Kohletagebau sind enorm. Da schrauben die Leute über 11.000 t Stahl und anderes Zeug zusammen, wühlen ganze Landstriche um und bieten den damit erzeugten Strom auch noch „verhältnismäßig“ preiswert an. Danach muss das auch noch renaturalisiert werden. Wie diese Rechnung aufgehen soll, ist mir ein Rätsel. Sicherlich stecken dort auch viele Subventionen drin, aber das sich das rechnet?


    Die Größenverhältnisse sind gigantisch. Wir waren mal in einem Tagebau, bei dem Betongrundstoffe abgebaut werden ( Rüdersdorf). Wir wurden mit mehreren Jeeps da durchgefahren. Oben am Rand konnte man einen Abraumbagger sehen. Von dort oben sah er aus wie Spielzeug in Spur Z. Unten angekommen (ca. 30 Minuten später) standen wir vor einem Teil, welches höher als ein 5stöckiges Mehrfamilienhaus war.


    Sehr schöne Serie!


    Zum Schluss würde ich gern 2 Tipps geben. Zum einen habe ich meine Belichtung auf –0,3 (Olympus) stehen und zum anderen nimm das nächste mal eine Person mit auf. So geht es mit der Belichtung besser und die Größenverhältnisse sind besser zu sehen.

  • Hallo Heiko,


    eine gute Serie von etwas größeren Maschinen. :daumenhoch::daumenhoch:


    In der nächsten Zeit werde ich auch mal einige Bilder aus dem Tagebau Hambach zeigen. Wir hatte die Gelegenheit einige Stunden durch den Tagebau zu fahren, nur zum Fotografieren. Allerdings benötigen wir von dem Tagebaubetreiber es eine Freigabe der Bilder.

  • Wie gesagt, das Problem mit den Größenverhältnissen hatte ich gar nicht auf dem Schirm, bis "ice-Dragon" mich darauf hingewiesen hat. Ich hab sogar ein paar Bilder mit Personen gemacht, aber wie es so ist - heutzutage zeigt man lieber mal ein Gesicht zu wenig als zu viel. Grundsätzlich werd ich den Tipp mit Personen als Größenverhältnis aber mal im Hinterkopf behalten - lässt sich sicher nochmal gezielt einsetzen.


    Die G3X hat für die Belichtungskorrektur extra ein relativ großes Drehrad auf dem Gehäuse - ich fand das immer übertrieben, werd es nun wohl aber doch gelegentlich einsetzen ;)


    Ich bin mir gar nicht sicher, ob dort auch spezielle Foto-Touren angeboten werden. Ich war halt bei so einer normalen Führung dabei und musste mich ein wenig dem Tempo der Gruppe anpassen. Allerdings finden dort auch immer mal Events statt, wo die Brücke auch verschieden beleuchtet oder Teil eines Feuerwerks wird - da gibt es sicher noch einige interessante Motive zu entdecken :daumenhoch:

    Yakumo Mega-Image 34 - Konica Minolta Dimage A200 - Konica Minolta Dynax 5D - Canon PowerShot G3 X