Wald - Bäume - Moor- Heide

    • Offizieller Beitrag

    Da gehören gepflegte Wanderwege rein (die gibt's vermutlich), Schilder dazu ('Dieser Wald regeneriert sich selbständig, Projekt Naturwald Harz') und dann gehören mindestens 25 Jahre Pause gemacht. Keine Beforstung, wenig oder keine Bejagung, garantiert keine Pestizide. Was man vielleicht machen kann, ist die Vielfalt durch Aussaat (nicht Aufforstung!) geeigneter (aber vor Ort noch nicht vorhandener) Baumsorten bereichern, sonst werden wieder sehr viele Nadelbäume nachwachsen, die eigentlich keine Chance haben, zumindest nicht ohne andere eingestreute Sorten.


    Bei mir vor dem Haus ist eine Fläche, die Lothar damals flachgemacht hat. Da wurde das so gemacht (allerdings ohne Ansaat). Ist jetzt ein niedriger aber bunter Wald! Schön - nach menschlichen Maßstäben - ist er (noch) nicht. Es ist ein Chaos aus hochgekippten Wurzelscheiben und halbhoch abgesägten Stümpfen und herumliegenden Baumresten, aus Dickichten armdünner Stämmchen mit mageren Krönchen, verirrten Nadelbäumen und - unverständlicherweise - mit schwerem Gerät freigehaltenen Rückegassen. Inzwischen läuft leider die Beforstung wieder, was im wesentlichen bedeutet, dass die verbliebenen Hochstämme nach und nach entnommen werden, was eine Schande ist. Aber trotzdem ist so was für mich Werbung dafür, kaputte Waldflächen einfach der Natur zu überlassen.

  • Das ist ja nun ein Foto-Forum, kein Diskussionsforum. Aber wenn Fotos eine Diskussion oder ein Nachdenken anregen, freue ich mich - dann ist offenbar gelungen, ein paar wesentliche Inhalte und Eindrücke im Bild auszudrücken.


    Kurz zur Diskussion:

    Wir haben uns eine Führung gegönnt und dabei folgendes erfahren: Es gibt im Harz auch noch "klassische" Forstflächen, und man versucht, den Borkenkäfer von dort irgendwie fernzuhalten, mit hunderte Meter breiten Schneisen und wohl auch mit Chemie. Doch die riesigen befallenen Flächen überlässt man seit ein paar Jahren einem natürlichen Prozess. Dabei wird schon auch eingegriffen: so muss der junge Wald durch sehr konsequente Bejagung geschützt werden - ein Rotwild-Paradies ist das nicht. Man experimentiert auch mit neuen Baumarten, aber auf Pestizide und Insektizite wird verzichtet. Was wohl angesichts der riesigen Flächen auch kaum anders machbar ist, zumal Teile der betoffenen Flächen nach wie vor Wassereinzugsgebiete sind. Und Millionen Tonnen von Insektiziden würden ja nicht nur den Borkenkäfter töten, sondern alles andere Leben gleich mit. Trotzdem tobt in der lokalen Politik nach wie vor ein Krieg zwischen den "Verfluchten Ökos" und den "Gierigen Plantagen-Besitzern", die ihr lukratives Geschäftsmodell wiederhaben wollen. Tja ... An einigen Stellen sieht man erste Erholungstendenzen, sogar ein junger Fichtenwald wächst in einer ganz bestimmten, eng begrenzten Höhenlage (wo es dem Borki im Winter schlicht zu ungemütlich wird). Und alles wird Zeit brauchen, sehr viel Zeit, in der sich die Natur von der jahrhundertelangen Ausbeutung erholen kann. Ob man diese Geduld aufbringen wird, who knows ...

    Schilder, Hinweise und Durchsagen gibt es übrigens, wo immer man geht und steht, daran besteht kein Mangel. Klingt aber manchmal schon wie das berühmte Pfeifen im Walde, so nach dem Motto: alles wird wieder gut. Hoffen wir's, denn der Klimawandel wird sich ja wohl nicht von selbst erledigen, und ohne Wasser gibt es keinen neuen Wald - egal ob Nadel- oder Mischwald.

    Einen richtigen Wald werde ich dort nicht mehr erleben, aber wenn ich kann, werde ich schon nochmal hinfahren und mir ansehen, wie sich die Szene verändert. Und natürlich fotografieren, damit die Enkel Fotos zum Vergleichen haben ... ;)

  • Hallo,

    will Euch auch dieses Jahr ein paar Fotos aus der Heide in Tangersdorf zeigen, obwohl sie bereits vor einem Monat gemacht wurden und die Heide aktuell verblüht ist. Es wird eine dreier Serie mit jeweils 3 Bildern.


    Zwischen den Heidesträuchern wächst häufig Moos aber auch Flechten.




    Auf den Sandwegen gibt es immer wieder kleine Löcher, die von Insekten bewohnt werden. Das Insekt kroch in das Loch und schaufelte immer wieder Sand heraus. Den feinen Sand kann man links und unterhalb des Loches (gut) erkennen. Falls jemand weiß, um welches Insekt es sich hier handelt, würde ich mich über eine Info freuen.


    gruss.fritz

  • Hallo,

    Birken gehören, wie Kiefern, für mich einfach zum Landschaftsbild einer Heide dazu.



    Das ist vermutlich ein Fuchsbau. Werde dort noch einmal hinfahren, nachdem es geregnet hat, um nach Spuren zu schauen.


    Es gibt viele Insekten in der Heide. Hauptsächlich Lybellen. Was das für ein Insekt ist, weiß ich leider nicht.


    gruss.fritz

  • Auf den Sandwegen gibt es immer wieder kleine Löcher, die von Insekten bewohnt werden. Das Insekt kroch in das Loch und schaufelte immer wieder Sand heraus. Den feinen Sand kann man links und unterhalb des Loches (gut) erkennen. Falls jemand weiß, um welches Insekt es sich hier handelt, würde ich mich über eine Info freuen.

    Das ist übrigens ein Bienenwolf. Hab ich auch schon im Rügener Sand gefilmt. :)

  • Das ist übrigens ein Bienenwolf. Hab ich auch schon im Rügener Sand gefilmt. :)

    Danke für die Info. Der scheint ja noch weit verbreitet zu sein.


    das ist eine Gammaeule!


    weiß der Martin

    Danke auch Dir für die Information. Verschiedene Schmetterlinge hatte ich häufiger gesehen aber diese Eule nur einmal.
    Schön zu wissen, um welche Insekten es handelt die einem begegnen. :daumenhoch:


    Der letzte Teil meiner diesjährigen blühende Heide Serie beginnt mit der ersten Blühphase ( Mitte August).


    Das besondere an dieser Heide ist unter anderem, das die Heide unmittelbar an Feuchtgebiete/Seen angrenzt.


    Zum Schluss noch ein Klassiker der Heidelandschaft.


    gruss.fritz