Richtig Blitzen im Gasthaus abends bei Holzdecken

  • Hallo BWH,


    ich denke mal, das ist das selbe Produkt, nur bei Gary Fong bezahlst Du den Namen extra.
    Das Produkt, dass ich verlinkt hatte in meinem Beitrag, ist auch genauso aufgebaut. Für das Doerr-Ding habe ich sogar bei Photo-Planet in Stuttgart gegenüber dem Hbf die farbigen Vorsätze gesehen.


    MfG vom Lokknipser

  • Soeben das und das geordert, mal sehen ............... werde auf jeden Fall die unterschiedlichen Möglichkeiten, die Ihr mir aufgezeigt habt ( auch das 'gegen-die-Decke-Blitzen' ) ausprobieren ... :danke: ... auch @thbo's Vorschlag mit der Winkelschiene und Blitzkabel fand ich sehr interessant, war mir aber momentan und auf die Schnelle etwas zuviel des Guten, hab mir aber vorgenommen das irgendwann bei anderer Gelegenheit zu testen ......

  • Zitat von "BWH"

    Soeben das und das geordert, mal sehen ....

    ...... damit kannst nichts verkehrt machen- darüber hinaus hast ja noch die Möglichkeit, weil Familie/Verwandtschaft, diese ein klein wenig zu dirigieren damit sie nicht direkt in die Blitzrichtung schauen.
    Viel Erfolg- apropos, hast die Möglichkeit vorab das Lokal aufzusuchen und evtl. mal ne Proaufnahme zu machen- die Deckenhöhe bei indirektem blitzen wirkt sich schon immens auf die Leistung des Blitzes bzw. auf dessen Auslöseanzahl aus- hier solltest dann genügend Reserveakkus/Batterien dabei haben.


    LG
    Ernst

  • Zitat von "ghooosty"


    Der Diffusor strahlt den Großteiol des Lichtes fein in alle Richtungen, (...)


    Das Motiv ist aber nur bei Fisheyes mehr oder weniger in allen Richtungen.


    Bei allen anderen Motiven schlägt die Physik zu. Und da gilt das Abstandsgesetz.


    Und da teilt sich das Licht dann in zwei Komponenten:
    1) Den direkt auftreffenden Anteil.
    2) Den indirekt auftreffenden Anteil.


    In der Theorie ist es so dass durch Reflektion von weiter verteilten Teilen des
    Raums die Schatten die durch den direkt auftreffenden Teil des Lichts gebildet
    werden wieder aufgehellt werden.


    In der Praxis ist es aber so, dass der Weg von Lichtformer über Reflexfläche
    zum Motiv selten unter das dreifache bis vierfache des direkten Weges fällt.
    Bereits beim dreifachen Abstand kommen aber schon mehr als 3 Blenden
    weniger am Motiv an indirektem Anteil an als auf direktem Weg, und das
    berücksichtigt noch nicht dass die Reflexfläche selten 100 % im idealen Winkel
    zurückwirft. Da bleibt dann nur eine Aufhellung die mindestens 4 Blenden
    unter dem direkten Licht liegt - das ist wirkungslos.


    Wirksame Aufhellung muss zwischen einer und zwei Blenden unter dem
    Hauptlicht liegen, und das geht mit diesen Tupperdosen nur in recht engen
    weissen Gängen mit niedriger Decke. Da kann man aber weit bequemer
    direkt an die Decke blitzen.


    Zitat

    (...) aber vor allem formt er die Gesichter sehr schön... .


    Wenn man das Ding hochklappt, ist die wirksame Leuchtfläche zwar nicht
    grösser, aber je nach Ausführung 10 bis 15 cm höher als ohne Tupperdose.


    Man könnte auch einfach eine Blitzschiene verwenden die den regulären
    Blitz ohne Tupperdose höherlegt, oder den Blitz funkgezündet oder mit
    TTL-Kabel in der Hand entsprechend höher halten.


    Diese Teile haben aber noch andere Effekte. Sie reduzieren die Blitzleistung
    und die Standzeit der Batterien/Akkus dramatisch.


    Das wiederum führt zu Kollateralschäden, die ungeübte Anwender als
    positiven Effekt dieser Teile werten. Weil der Blitz nicht mehr so weit
    reicht muss die Automatik die Empfindlichkeit hochdrehen, die Blende
    öffnen, die Verschlusszeit ist eh schon verlängert. Dinge, die ein erfahrener
    Anwender bewusst tut - plus farblicher Anpassung an das Umgebungslicht.


    Für jemanden mit Anfängerkenntnissen sieht das aber so aus wie
    stimmungsvolleres Licht. Dabei ist das nicht dem Blitz in Kombination
    mit dem Blitzmützchen geschuldet, sondern durch die Leistungsvernichtung
    des Blitzmützchens ein Resultat der weitgehenden Abwesenheit des Blitzes.


    Könnte man manuell natürlich auch haben. Für Null Euro.

  • Zitat von "yussuf"

    Na, das Bild lässt ja hoffen für Mutters Feier. :mrgreen::twisted:


    nur zu Demonstrationszwecken :) ohne künstlerischen Anspruch ........

  • Zitat von "VisualPursuit"

    Für jemanden mit Anfängerkenntnissen sieht das aber so aus wiestimmungsvolleres Licht. Dabei ist das nicht dem Blitz in Kombinationmit dem Blitzmützchen geschuldet, sondern durch die Leistungsvernichtung des Blitzmützchens ein Resultat der weitgehenden Abwesenheit des Blitzes.Könnte man manuell natürlich auch haben. Für Null Euro.


    Ich denke, Du weist berufsbedingt von was Du redest, aber ohne Blitz wär doch die Verschlusszeit zu lang um ein unverwackeltes, korrekt belichtetes Bild zu erhalten, die andere Möglichkeit die ISO raufzuschrauben würde ( in meinem Falle ) ein nicht hinnehmbares Rauschen bedeuten und direkt auftreffendes Blitzlicht wollte ich aufgrund schon genannter Gründe vermeiden .........

  • Zitat von "ghooosty"

    ...Ich verwende jetzt schon seit Jahren nur noch einen Typus von Diffusoren und der entspricht der Lightshere von Gary Fong. http://www.ebay.de/itm/2in1-Bl…em1c1b64e8ba#ht_960wt_905


    Der Diffusor strahlt den Großteiol des Lichtes fein in alle Richtungen, aber vor allem formt er die Gesichter sehr schön... .


    Dann ist's aber hier auch falsch dargestellt :P , nun gut ich dacht's mir schon, weil die Ergebnisse sind mit nach vorn geklapptem Diffusor nicht wirklich gut

  • ...Das ist auch völlig falsch. Der Deckel oben drauf, soll ja genau diesen tollen Effekt erzeugen, dass das Licht völlig gleichmäßig im Raum verteilt wird. Der originale Name ist ja auch Lightsphere :) . Nach vor gerichtet, ist es nur ein primitiver Diffusor.


    Mit dem orangen Diffusor kannst du gut künstliches Licht mit in das Bild einbinden. Du bekommst fast farbneutrale Bilder. Es gibt manchmal auch gleich noch den silbernen Deckel dazu, der sorgt für noch mehr Licht nach vorn.


    Teilweise kann man die Aufsätze einzel kaufen, sie passen fast bei allen dieser Joghurtbecher... .

  • Zitat von "BWH"

    Ich denke, Du weist berufsbedingt von was Du redest, aber ohne Blitz wär doch die Verschlusszeit zu lang um ein unverwackeltes, korrekt belichtetes Bild zu erhalten, die andere Möglichkeit die ISO raufzuschrauben würde ( in meinem Falle ) ein nicht hinnehmbares Rauschen bedeuten und direkt auftreffendes Blitzlicht wollte ich aufgrund schon genannter Gründe vermeiden .........


    "Weitgehend abwesend" meint hier nicht gar kein Blitz. Der Trick ist den Blitz mit dem Raumlicht so zu balancieren,
    dass er in Farbe und Helligkeit plausibel zum Umgebungslicht passt, und durch seine Position dem Hauptmotiv Richtung
    und Definition gibt.


    Zuerst mal ist es ohne Blitz finster. Deswegen dreht man die Empfindlichkeit soweit auf wie vertretbar. Je nach Kamera
    ist dann früher oder später Schluss. Man wählt den Neutralabgleich der am nächsten am Raumlicht dran ist, aber man
    macht keinen manuellen Neutralabgleich sondern wählt einen Preset weil man einen definierten Wert braucht.


    Man macht dann die Blende soweit auf wie vertretbar um gerade eben mit der Schärfentiefe auszukommen, und man
    macht die Verschlusszeit so lang wie vertretbar damit das Raumlicht noch wirken kann. Das reicht oft nicht bis in den
    Freihandbereich, und natürlich macht es das vorhandene Licht nicht schöner. Es macht aus dem Raumlicht kein Beautylicht.


    Da kommt dann der Blitz in's Spiel. Wenn man den so machen lässt wie die Automatik das gerne hätte, tötet er zu 99%
    das Umgebungslicht und ist meist auch zu stark. Daraus resultieren die üblichen Blitzgesichter, blass-bläulich gegen
    grausame braun-orangen Hintergrund. Blitzgeräte haben aber nicht nur eine maximale Reichweite, sondern auch eine
    untere Grenze im Regelbereich. Je weiter man die ISO aufgedreht hat und je näher man an das Motiv herankommt,
    umso höher ist die Gefahr dass der Blitz nicht weit genug abregeln kann und deswegen überstrahlt. Wer nun glaubt dass
    ein Bouncer das Licht schöner macht, meint meist nur dass er es weniger macht. Aber die Farbe bleibt ein Problem.


    Im ersten Schritt haben wir schon den Neutralabgleich an das Raumlicht angepasst. Jetzt passt man den Blitz an diesen
    Neutralabgleich an. Meist reicht ein Lee 204 Full CTO aus, manchmal sind Varianten in Half oder Quarter CTO besser
    geeignet. Bei Leuchtstoffröhren nimmt man Fluorescent Green Filter und fertig ist die Laube. Wenn der Blitz dann
    auch auf niedrigster Leistung noch zu heftig ist, packt man Neutraldichtefilter dazu. Der Lee 207 liefert das gleich
    als Full CTO plus Neutraldichte in einem Filter. Das hat den Vorteil dass man nur in Richtung des Motivs blitzt und nicht
    jedem Anwesenden mit der Tupperdose in die Augen blitzt. Man braucht je nach eingestellter Empfindlicheit und
    Aufnahmeabstand nicht mehr als irgendwas zwischen 1/64 und 1/512 der maximalen Blitzleistung. Das geht dann
    notfalls auch mit Serienaufnahmen, und man verpasst kein Motiv weil der Blitz noch nicht wieder fertig ist. Nebenbei
    halten die Blitzakkus dann die ganze Nacht. Und bei so wenig nötiger Leistung fällt den meisten Leuten nicht einmal
    auf dass fotografiert wird.


    Je näher der Blitz am Objektiv ist, umso flacher, konturloser wird das Licht. Also setzt man den Blitz höher.
    Das kann mit einer Blitzschiene passieren, oder mit E-TTL-Kabel bzw. Funkzünder handgehalten.


    Das was Marlene Dietrich damals schon fast zwanghaft machte (sich immer in Richtung der hellsten Lichtquelle
    setzen/stellen) hat man damit im wahrsten Sinne des Wortes in der Hand. Etwas mehr rechts oder links,
    rauf oder runter und man kommt tatsächlich dahin Gesichter zu formen. Rundliche Menschen haben schmalere
    Gesichter wenn der Blitz seitlich kommt, dürre Menschen wirken besser genährt bei eher frontalem flachem Licht.
    Mit einer einfachen Handbewegung kann man den Blitz positionieren und Menschen hübsch oder hässlich machen.
    angepasst.

  • Zitat von "ghooosty"


    Der Deckel oben drauf, soll ja genau diesen tollen Effekt erzeugen, dass das
    Licht völlig gleichmäßig im Raum verteilt wird.


    Und weil das Motiv nicht völlig gleichmässig im Raum verteilt ist und das
    Abstandsgesetz nach wie vor gilt, blitzt man eben allen Anwesenden ganz
    toll mitten ins Gesicht. Gut, wenn man jedem mitteilen will, dass man
    gerade fotografiert.....


    Zitat


    Nach vor gerichtet, ist es nur ein primitiver Diffusor.


    Nach oben auch. Um effektiv weicheres Licht abzustrahlen müsste die
    Tupperdose in Relation zu Motivgrösse und Aufnahmeabstand eben auch
    eine deutlich grössere Leuchtfläche aus Sicht des Motivs aufweisen.
    Und da reicht ein Blick um das klar zu widerlegen.


    Durch die Verlagerung der Leuchtfläche ein Stück nach oben bekommt
    man einen erkennbaren Nasenschatten sowie Definition an Wimpern und
    Augenbrauen. Das leistet eine Bounce Card aus einer Pappschale für Pommes
    auch - allerdings ohne dafür jedem reihum ins Gesicht zu blitzen.


    Zitat


    Mit dem orangen Diffusor kannst du gut künstliches Licht mit in das Bild einbinden.


    Und weil rechts und links auch noch reichlich weisses Licht rauskommt, kannst
    Du die Farbe damit nicht halb so gut kontrollieren als wenn Du einfach einen
    Full CTO über den Blitzkopf spannst. Im schlimmsten Fall hast Du mit der Tupperdose
    im Bild einen Farbverlauf von oben gelblich nach unten bläulich.


    Ernsthaft: Bei vielen Blitzen liegen Kunstlichtfilter mittlerweile bei, und mit
    einem Gummiband und so einer Pommes-Schale bekommst Du das gleiche
    Ergebnis wie mit der Tupperdose - nur ohne alle Leute reihum zu nerven,
    Deine Akkus zu leeren wie nix Gutes und Deine Blitzfolgezeiten in Wochen
    messen zu müssen.

    • Offizieller Beitrag

    Ich finde die Tipps und Beschreibungen hier wirklich gut. :thumbup::danke:


    Ich blitze des öfteren indirekt und habe dabei das Problem, dass ich mindestens ISO 400 oder mehr und lange Blitzfolgezeiten brauche. Ich muss auch mal diese Lee-Filter probieren. Könnte für erste Experimente sowas genügen (vorausgesetzt die Größe reicht aus)?
    http://www.amazon.de/Lee-Farbf…B0050ISQWG/ref=pd_cp_ce_1

    • Offizieller Beitrag

    Die passen vollflächig auf den Blitz. Gerade die dunklen davon sind aber nicht so hitzefest, wie man erwarten würde. Das kann sich schon bedenklich wellen. Man fragt sich dabei, wie gut so ein Hitzestau für die Blitzröhre ist. Aber vielleicht ist ihr das auch egal. Ich kenne mich da viel zu wenig aus.

  • ...Ob es Sinn macht nur einen einfachen Farbfilter vor den Blitz zu spannen, wage ich zu bezweifeln. Das harte Licht wird dabei nicht gebrochen. Mit einer Flashcard isses ok, aber das Licht der Lightsphere ist angenehmer. Ergibt ein gleichmäßiges, ans Kunstlicht angelehntes Farbbild.


    Ich habe mir früher die Karten aus der Rückseite von Photopapier gebastelt, dass ging ganz gut. Da gabs einige schöne Bastelanleitungen. Finde die leider nicht mehr. Kommt insgesamt aber auch nicht an das Licht der Lighsphere ran. Muss man probiert haben.


    Zum Glück kann man das alles einfach ausprobieren, da die Preise nicht sonderlich hoch sind... .