Ein Fotoprojekt planen, realisieren und präsentieren

  • Ich möchte mal alle Fragen, die schon mal ein Fotoprojekt professionell durchgeführt haben und bitte um Tipps und Anleitung. Ich meine jetzt allerdings nicht, wenn man seine Enkelkinder oder Familienangehörigen öfters mal fotografiert und dann ein Fotoalbum oder ein Fotobuch präsentiert.


    Ich meine ein Fotoprojekt, mit dem man sich für eine Auschreibung oder für einen Wettbewerb anmelden möchte.
    1. Man muss sich selbstständig ein Thema ausssuchen. (Wie finde ich ein passendes Thema für mich, mit dem ich mich mit meinen Fähigkeiten und meiner Ausrüstung passend zu meinen Interessen einbringen kann und ganz alltägliche Motive für ein Fotoprojekt finde.) Ich wohne in einer Großstadt, also ist es schwierig für mich weidende Kühe vor idyllischer Landschaft zu fotografieren. Falls euch ein paar Themen für ein Fotoprojekt in einer Großstadt einfallen, die die Alltagssituation, die Lebensweise oder die Atmospäre in einer Großstadt zeigen, bitte ich um Eure Inspiration und ein paar Hilfestellungen und Anregungen. Ich habe gerade eine Denkblockade!! Ich will jetzt nicht nur ein paar Architekturfotos von Hochhäusern oder impossanten Gebäuden machen.


    2. Wenn ich das Thema zum Projekt gefunden habe, wie setze ich das Projekt dann um, so dass es nicht meine ganze Zeit in Anspruch nimmt? Also damit meine ich, dass ich die Fotos zum Thema am Besten am Wochenende oder während meines Alltags machen kann und nicht immer extra unter der Woche größere Freizeitkontingente einplanen muss. Auch kann ich nicht immer die Spiegelreflex mit Ausrüstung mitschleppen. Manche Fotos muss ich auch unauffällig mit einer Kompaktkamera machen, ohne das großes Aufsehen entsteht und ich viel Aufwand betreiben muss.


    3. Wie präsentiere ich mein Projekt am Besten? Fotos ausdrucken, ausbelichten, ein Fotobuch erstellen, eine PDF Datei erstellen - die ich per E-mail versenden kann. Oder macht es grundsätzlich einen besseren Eindruck, wenn ich das Projekt in gedruckter oder ausbelichter Form präsentiere und per Post zusende?


    Ich weiss, meine Fragen sind jetzt sehr allgemein, aber ich kann im Augenblick nicht mehr dazu offenlegen, weil ich noch nie ein konkretes Projekt auf professioneller Basis durchgezogen habe.
    Aber für Hinweise und Anregungen wäre ich Euch dankbar.

  • Zu 1.


    Bist du frei in der Themenfindung oder gibt es Einschränkungen? Ist mir nicht wirklich klar.
    Wenn du frei bist, gehe einfach mal einen halben Tag durch die Stadt, schau dich einfach um, überlege, was die Stadt besonders macht, wsa sie an Eigenheten bietet... Lass die Gedanken schweifen. Und irgendwann ploppts. Zumindest klappt das bei mir ;)


    zu 2.


    Du musst dich halt entscheiden. Das Thema wird sicherlich auch eine Rolle spielen, wann, wo und wie du fotografieren willst. Auch hier kann ich die geäußerten Einschränkungen nicht nachvollziehen.


    zu 3. Auch hierzu bräuchte es wohl mehr Infos um Tipps zu geben.

    • Offizieller Beitrag

    Mal ganz abgesehen von den berechtigten Gegenfragen von fabi: Was Du zu erfragen versuchst, ist der komplette kreative und intellektuelle Input. Was bliebe da für Dich? Der Assistentenjob? Was bliebe dabei von Dir?


    Du hast Dir mit Deinen Fragen schon einen ersten Ansatz einer Struktur geschaffen. All diese Fragen musst Du an Dich stellen. Nachbohren. Drüber schlafen. Skizzen machen (das können schriftliche Skizzen sein, zeichnerische, fotografische, mit Smartphone oder DSLR). Skizzen verwerfen. Die Idee hassen, wieder anfangen, wieder wegschmeissen. Irgendwann ist es 'Dein' Projekt. Dann wird es was Besonderes. Mit ein bisschen Glück.

  • Zitat von "le spationaute"

    Die Idee hassen, wieder anfangen, wieder wegschmeissen. Irgendwann ist es 'Dein' Projekt. Dann wird es was Besonderes. Mit ein bisschen Glück.


    Ich denke auch, im Idealfall findest Du für Dich ein Thema, wo etwas "Leidenschaft" entsteht - das wird man den Bildern ansehen, unabhängig von der verwendeten Technik ;)

  • Zitat von "le spationaute"

    Mal ganz abgesehen von den berechtigten Gegenfragen von fabi: Was Du zu erfragen versuchst, ist der komplette kreative und intellektuelle Input. Was bliebe da für Dich? Der Assistentenjob? Was bliebe dabei von Dir?


    Du hast Dir mit Deinen Fragen schon einen ersten Ansatz einer Struktur geschaffen. All diese Fragen musst Du an Dich stellen. Nachbohren. Drüber schlafen. Skizzen machen (das können schriftliche Skizzen sein, zeichnerische, fotografische, mit Smartphone oder DSLR). Skizzen verwerfen. Die Idee hassen, wieder anfangen, wieder wegschmeissen. Irgendwann ist es 'Dein' Projekt. Dann wird es was Besonderes. Mit ein bisschen Glück.


    :thumbup: Dem ist nichts hinzuzufügen!

  • Nein, bei diesem muss man zuerst selbstständig ein eigenständiges Projekt mit bis zu fünfzehn Fotos zusammenstellen. Mit diesem Projekt kann man sich zu einer Vorauswahl bewerben. Anhand der eingereicten Projekte wird dann entschieden, wer zum Finale zugelassen wird. Im Finale erst bekommt man dann ein Projekt als Aufgabe und muss dies unter Zeitdruck realisieren. Nur 10 Teilnehmer werden zm Finale zugelassen.
    Jeder soll sich selbsständig erstmal ein Projekt aussuchen, wo er seine Vorlieben und seine Technik am Besten einsetzen kann, und dies dann als Bewerbung einreichen. Sie wollen sehen, ob man überhaupt fähig ist, eigenständig ein Projekt auf die Beine zu stellen und zu realisieren.
    Ich dachte mir halt, da ich in einer Großstadt wohne, bietet sich ein Thema zur Großstadt an. Aber die meisten Fotothemen zur Großstadt kennt man ja schon zur genüge. "Lichter der Großstadt, Skylines, Nachtaufnahmen, Verkehr, U-Bahnen, Brücken usw."
    Ich bin halt auf der Suche nach einen nicht alltäglichen Großstadtthema, dass nicht jeder Zweite einreicht! Auch möchte ich nicht nur Architektur oder Skylines fotografieren, sondern etwas, wo auch Menschen der Stadt mit auf dem Foto sind. aber ich kann mich ja jetzt nicht einfach in die Fußgängerzone stellen und einfach Passanten ablichten. Auch wäre der Aufwand zu groß, da ich von allen Menschen, die man erkennen würde, eine Veröffentlichungserlaubnis einholen müsste.
    Zur Zeit überlege ich, ob ich das eventuell mit Langzeitbelichtigen umgehen kann?
    Ich suche halt eine Inspiration für ein Fotoprojekt, dass nicht ganz alltäglich ist und man schon weiß, welche Bilder man sehen wird, wenn man den Titel des Projekts liest.

  • Zitat

    aber ich kann mich ja jetzt nicht einfach in die Fußgängerzone stellen und einfach Passanten ablichten.


    Klar, wird schon seit Erfindung der Fotografie gemacht und nennt sich Street-Fotografie (wenn der Englisch-Deutsch Hybrid erlaubt ist :mrgreen: ).


    Wenn sich jeder Street-Fotograf immer eine Erlaubnis einholen würde, dann wäre diese Sparte der Fotografie schon tot. :roll:

    • Offizieller Beitrag

    Lass die Technik mal einige Augenblicke beiseite. Beschäftige Dich erst wieder damit, wenn Dein Projekt im Kopf Gestalt annimmt. Und auch dann nur, indem Du fragst, welche Technik die Projektidee inhaltlich unterstützen kann. Technik und Effekte sind Hilfsmittel. Sie brauchen einen Sinn, der aus dem Inhalt kommt. Sonst sind sie austauschbar wie schlechtes Make-Up. Maskenhaft.


    Probier mal einen Mediensprung (wie oben schon angedeutet): Schreibe die Geschichte, die Du erzählen willst. Oder zeichne Sie. Mal sie, knete sie aus Ton oder spiel sie auf der Gitarre. Egal was. Nimm ein anderes Medium in dem Du Dich sicher bewegen kannst (oft ist das einfach die Sprache) und arbeite an der Idee. Und dann, nach dieser Arbeit, die Tage dauern sollte, überleg Dir, wie das jetzt fotografiert aussehen könnte. Und dabei geht es dann eben nicht darum Worte zu fotografieren (wäre ja blöd) oder wörtlich zu fotografieren (wäre platt) sondern die Idee zu Übersetzen. Von Sprache nach Bild.

    • Offizieller Beitrag

    PS: Sinnverwandter Lesestoff (wobei das Zufall ist, die oben angerissenen Kreativtechniken stammen aus Studium und Praxis der Architektur :mrgreen: )