Ihr Lieben, eine Knipse für 50, 60€ ist bei M*diaMarkt nichts außergewöhnliches. Meistens handelt es sich dabei jedoch um billige OEM-Ware vom China-Grabbeltisch, manchmal gibt's aber auch Markenkameras aus dem Einsteigersegment z.B. von Fuji oder Samsung. Und diesmal ist es sogar eine normalerweise nur deutlich teurer zu findende Canon - die Powershot A3000is http://www.dcviews.com/_canon/a3000.htm mit 4fachem Zoombereich, Stabi, 10Mp. (1/2,3"-CCD), 2,7"-Display (230k) sowie LiIon-Akku samt Ladegerät.
Ein unwiderstehliches Angebot. 
Die Verpackung ist klein, der Akku ist klein und die Kamera ist es auch. 
Leicht ist die kleine Powershot. Die silberne Frontverkleidung besteht immerhin aus Metall, die Tasten sind jedoch fipselig, wirken wie der Akkufachdeckel etwas billig und auch der Gesamteindruck entspricht dem (Sonderangebots)Preis. Der flache kleine Auslöser will mehr gefunden als intuitiv gedrückt werden. 
Angenehmere Gefühle erweckt zum Glück das ausreichend große, klare und kontrastreiche, helligkeitseinstellbare Display.
Auf der Garantiekarte steht was von einem Bestimmungsland Polen und - konsequenterweise wird man nach dem ersten Einschalten auf polnisch begrüßt. 
Mir ist nicht so ganz klar wie sich ältere oder weniger kamerabewanderte Menschen quasi im Blindflug zur Spracheinstellung im Menü vortasten oder ob sie polnische Nachbarn bitten, auf deutsche Anzeige umzuschalten. Wie auch immer, mir ist's gelungen und der Erkundung der Einstellmöglichkeiten stand nichts im Weg.
Im Gegensatz zu früheren Powershot A-Modellen ist in punkto manuelle Einstellmöglichkeiten nicht mehr viel übrig, Einflussnahme auf Belichtungszeit, Blende oder Fokus gibts nicht bzw. nur rudimentär, dafür können unbedarfte Knipser neben der Programmautomatik mit Menüzugriff gleich aus einer Vollautomatik, einer Voll-Vollautomatik (just push the button) sowie aus diversen Motivprogrammen wählen, darunter auch einige bunte Filter-Späßchen. Was fehlt sind die von höher positionierten Modellen bekannten Funktionen Colour-Swap, Colour-Accent und Stitch-Assistent, geblieben ist netterweise der Langzeitmodus mit vorwählbaren Belichtungszeiten bis immerhin 15 Sekunden. 
Statt einer (ohnehin nur begrenzt sinnvollen) manuellen Scharfeinstellung gibts dazu wenigstens eine Unendlich-Vorwahl, die bei Nachtaufnahmen oder auch wenn's draußen mal schnell gehen soll Sinn macht.
Der Autofokus bietet - wie bei kompakten Canon's mittlerweile üblich - die Wahl zwischen Face Detection/AiAF und einem festgelegten mittleren Messfeld, das sich sogar in der Größe reduzieren lässt. Sehr schön! Geblieben sind auch die mittenbetonte Belichtungsmessung neben Mehrfeld und Spot, der optionale manuelle Weißabgleich sowie die Möglichkeit, Gitterlinien auf dem Display einzublenden sowie (nach der Aufnahme) Histogramm und blinkende Lichter. Die Belichtungskorrektur hat sogar einen eigenen Direktzugriff auf dem Steuerkreuz. Damit lässt sich doch schon einiges anfangen wenn man weiß was man tun möchte.
Die ISO reichen von 100 bis 1600 plus Auto, ein zusätzliches Motivprogramm erhöht gar auf ISO 3200, reduziert die Auflösung aber auf 2Mp. Eingriffe auf die Bildanmutung gibts auch, neben verschiedenen Presets inklusive SW-Modus lassen sich sogar Schärfe, Kontrast und Sättigung individuell anpassen. Eine eigene Taste hat die Gesichtserkennung spendiert bekommen. Was die kann weiß ich aber nicht und werde es auch nicht ausprobieren. 
Das fotografieren geht ganz locker von der Hand - wenn man den popeligen Auslöser ertastet hat. Das kleine Objektiv (35-140mm äquiv., f2,8-5,5) fährt blitzschnell aus und der Fokus wird flott und sicher gefunden. Nicht ganz so schnell klappt das abspeichern der Bilder, hier gibt's Gedenksekunden wie man sie von teureren aktuellen Modellen nicht mehr kennt. Typisch Canon funktioniert dafür der Stabilisator tadellos, die Bilder selbst sind knackig, erstaunlich scharf und leiden nur gering unter Randunschärfen. Einzig das Rauschen bei Grundempfindlichkeit ist präsenter als beispielsweise einer SX200is, obgleich diese sogar 12 Megapixel besitzt.
Makroaufnahmen sind übrigens ab 3cm. Objektabstand möglich.
Video gibt's natürlich auch - mit Ton, aber nur in VGA-Auflösung.
Zum Abschluß lassen wir Bilder sprechen. 
Leider kann ich nicht mit Sommerflair, kurzen Röckchen und bunten Schmetterlingen dienen.
Volle Auflösung, ISO100: 
Makro, 100% Crop, gering nachgeschärft:
Stoppok live , ISO1600, nur verkleinert out of cam:
Im Vergleich Stoppok letztes Jahr, mit der SX200is bei ISO1600 fotografiert und ebenfalls nur verkleinert ooc: 
Stoppok live, gleiches Bild der A3000is wie das weiter oben, aber mit Noiseware entrauscht:
Fazit: Mit Noiseware lässt sich sogar Stefan Stoppok ertragen. Äh, quatsch... 
Stoppok war großartig!
Großartig ist die A3000is eher nicht, aber ganz ok. Und für den MM-Preis sogar sicherlich ein Hit!
Danke für's lesen! 
manolo
für den Bericht!
echt gut