Farbphotos aus Paris, über 100 Jahre alt

  • Danke für den Tipp! Das sind wirklich sehr schöne Aufnahmen dabei. Mich würde interessieren, ob da "nachgeholfen" wurde. Einige Farben erscheinen mir zu frisch. Wenn ich mir die Dias meines Großvaters dagegen anschaue (knapp 60 Jahre alt), zweifel ich schon etwas.

  • Es ist verwunderlich, wie wenig sich in hundert Jahren verändert hat. Und auch fotografisch (Komposition, Motive usw.) kriege ich manchmal den Eindruck, dass wir ständig erneut das lauwarme Wasser entdecken...


    Das letzte Foto kam mir bekannt vor. Es handelt sich offensichtlich um die Reste von der Weltausstellung im Jahre 1900, die damals nur schwarz-weiß aufgenommen werden konnte: http://tnhistoirexix.tableau-n…expositionparis05pag.html


    Danke fürs Teilen!

  • Es ist verwunderlich, wie wenig sich in hundert Jahren verändert hat. Und auch fotografisch (Komposition, Motive usw.) kriege ich manchmal den Eindruck, dass wir ständig erneut das lauwarme Wasser entdecken...


    Das letzte Foto kam mir bekannt vor. Es handelt sich offensichtlich um die Reste von der Weltausstellung im Jahre 1900, die damals nur schwarz-weiß aufgenommen werden konnte: http://tnhistoirexix.tableau-n…expositionparis05pag.html


    Danke fürs Teilen!

    Stimmt. Das hat was Steampunkmäßiges!

  • Stimmt. Das hat was Steampunkmäßiges!

    So sähen viele Städte in Europa noch aus, wenn es den 2. Weltkrieg nicht gegeben hätte (selbst um 1940 herum standen viel mittelatlerlich geprägte Städte noch).


    Paris kam wegen zweier "glücklicher" Umstände ohne massive Bombenschäden davon:


    1. Es wurde relativ früh von den Nazis besetzt (noch vor dem Beginn des wechselseitigen Flächenbombardements der Städte), und erst relativ spät wieder befreit, als der fette Meier (äh, Göring) keine größeren Bomberverbände mehr verfügbar hatte. Danach gab es zwar deutsche Bombenangriffe, aber nichts im Vergleich zu den Abwürfen über anderen Städten.


    2. Der deutsche Kommandant weigerte sich, die Baudenkmäler unmittelbar vor dem Abzug der Wehrmacht auf Befehl Hitlers zu sprengen und Paris als "verbrannte Erde" zurück zu lassen (warum und wieso er das tat ist umstritten und würde hier zu weit führen, bei Interesse einfach mal im WWW suchen). Ein guter Mensch war er jedenfalls sicher nicht, wenn man sich anschaut wie "effizient" er die "Endlösung" in den von ihm kontrollierten Gebieten voran trieb!


    Bevor ichs vergesse: :danke: für den Link!

  • Prag hatte auch viel Glück im 2. Weltkrieg. Zumindest was die Bausubstanz betrifft. Zu anderen Themen kann man das Wort "Glück" nicht nutzen. Unsere Reiseleiterin erklärte, dass nur durch einen Fehler einer britischen Bomberstaffel 6 Häuser verloren gingen. Wer schon mal in Prag war, kann bestätigen, dass die Häuser wirklich sehenswert sind. Ganze Viertel im Jugendstil. Wahnsinn! In Berlin gibt es noch ein paar Straßenzüge in Steglitz, wo wenigstens ein paar alte Häuser als zusammen hängende Zeilen stehen.

  • Danke für den Link, prima :daumenhoch:


    So sähen viele Städte in Europa noch aus, wenn es den 2. Weltkrieg nicht gegeben hätte (selbst um 1940 herum standen viel mittelatlerlich geprägte Städte noch).

    Das ist so nicht ganz richtig. Man kann die Folgen des Bombenkrieges in D nicht auf das übrige Europa extrapolieren. Der WWII hat in F "städtebaulich" de facto keine Spuren hinterlassen - außer in Le Havre, das als einzige frz. Großstadt relevant (durch engl./amerik. Bombardierungen) betroffen war.


    Paris ist weder eine "mittelalterlich geprägte Stadt", ganz im Gegenteil, noch hat Paris in dem Sinn einen "alten Stadtkern": in der 2. Hälfte des 19. JH wurde alles platt gemacht:
    Georges Eugène Haussmann — Wikipédia
    und damit die Grundlagen für das heutige, "typische" Stadtbild geschaffen.


    Der mMn zweite wesentliche prägende Aspekt im Erscheinungsbild der Stadt ist die "Omnipräsenz" von Napoleon. Das lieg großteils an der Ambivalenz unserer Nachbarn zu ihrem "guten und fortschrittlichen" Diktator und der nie stattgehabten "Entnapoleonisierung" Frankreichs. (s. z.B. unter vielem anderen die Inschrift am "kleinen" Triumphbogen am Louvre, echt heftig!). Das ist letztlich aber nicht wirklich verwunderlich, da die Allianz, die Napoleon zu Boden rang, auch nicht gerade von republikanischen Werten geprägt war.


    Der Umgang in F mit dem Erscheinungsbild der Hauptstadt ist im Übrigen äußerst konservativ und damit "erhaltend". Die Gestaltung der "La Défense" erhitze nachhaltig die Gemüter und bis Mitterand sich mit der Glaspyramide selbst ein Denkmal setzten konnte, gab es auch heftigste Streitereien..

    lg, Achim

    (Von mir eingestellte Bilder dürfen grundsätzlich bearbeitet und bei DFT gezeigt werden.)