...@ Stefan, die Kritik mit den Workshops war mehr auf diese ganzen Citydeals etc. bezogen. Es spriessen derzeit an allen Ecken Leute aus dem Boden, die Shootings statt für 250€ für 29,99€ machen oder genauso solche Workshops. Völlig bescheuert, da kann man einfach nichts erwarten.
Wie gesagt, man sollte sich vorher einfach ein bisschen informieren, was einen denn da erwartet. Bisschen Bilder gucken, evtl. schauen, ob es zu der Person schon Kritiken gibt.
Willi und Elena,
Dieses autodidaktische Lernen ist auf der einen Seite nicht verkehrt, da man per Trial&Error zum Ziel kommt, welches man sich logisch vielleicht ganz anders vorgestellt hatte. Das dumme an der Sache, Bücher sprechen nicht und man selber neigt zu weilen Wege zu beschreiten, die leider echte Sackgassen sind und die Weiterentwicklung schwieriger machen, als es nötig ist.
So ein Workshop kann innerhalb von 2Std. mehr Input verursachen, wie 10 Bücher zu lesen.
Es gibt da zwei Arten von Workshops, die einen sind halt reine How to Lehrgänge, welche wirklich mehr was für Anfänger sind. Dann gibt es aber noch die Art Workshops, wo man erfahrenen Leuten über die Schulter guckt, welche einem unter Umständen eine völlig andere Sichtweise auf die Dinge gibt. Das ist ein unschätzbarer Input.
Bei mir persönlich war es Mike Larson, welcher mir regelrecht die Augen geöffnet hat. Klingt völlig verrückt, aber der eine Tag hat meine Denkweise dermaßen radikal geändert, dass sich daraus ein wirklich lukratives Geschäft aufgebaut hat. Bei ihm war es nicht nur die Art des Fotografierens, sondern vielmehr die Art, wie man mit Menschen umgeht.
Der Witz ist, dass die großen diesbezüglich ziemlich ähnlich sind. Man lernt zwar auch Technik, aber gerade die Art und Weise, wie man Personen umgeht und auf was man achten sollte, bringt einen so schnell zum Ziel, wie man es nie denken könnte.
Ich kann an der Stelle nur sagen, schmeisst die scheiss Bücher weg und erlebt Fotografie live mit Menschen, die sie euch zugänglich machen. Viele Fotografen oder auch Hobbyisten bleiben da zu sehr in ihrem stillen Kämmerlein.
Ich geb mal noch so ein schickes Beispiel vom Steve Thornton. Typ Marlboro-Fotograf, hatte ich ja schon genannt. Ich hatte inzwischen ebi mehreren Fotografen über die Schulter geschaut, letztes Jahr dann die tolle Gelegenheit, einen Tag kostenlos bei Steve, einfach nur Making Offs machen.
Da kommt ein schlaksiger 2m Mann mit Cowboyhut angelaufen, wo man zuerst denkt, oh Mann was wird das jetzt. Dabei heraus kommt mein bisher geilster Tag bei einem der ganz Großen.
Der Mann dreht nämlich alles auf den Kopf. Normalerweise sucht der Leiter den Ort fürs Shooting aus, setzt die Models schonmal ungefähr in Pose, gibt drei vier Tips und dann können alle ballern, oder einzeln ballern.
Nicht so hier. Er weiss schon mehrere Locations, sucht aber einen aus der Truppe raus und sagt, such du aus. Statt alles vorzukauen, ist er die Stütze, die Leute sind erstmal völlig unsicher, da er sie aus der Gruppe rausholt, aber er stärkt sie. Das Model posiert, die Assis leuchten nach Wunsch des Fotografen aus der Gruppe ein und Steve sagt nur, ok probiers doch vielleicht mal ein bisschen mehr so. Die Person schiesst, Steve meint nur, schau mal auf ihre Beine. Es sind die kleinen Fehler, die die Bilder später schlecht aussehen lassen. Und genau da hilft er den Leuten, indem er ihnen nicht den Stil vorschreibt, sonder deren Stil aufgreift und schaut, wie er den Leuten helfen kann die Fehler in ihrem System zu vermeiden.
Das ist eine wundervoll effektive Art, von welcher die Kursteilnehmer danach nur noch am Schwärmen waren und das waren zu 90% gestandene Berufsfotografen.
Workshops kann ich daher auch nur empfehlen. Man muss sich nur informieren. Ich selber mache derzeit nur Promo-Shootings, da ich mich noch nicht ganz bereit sehe, es Leuten geordnet beizubringen, aber ich freue mich immer sehr, wenn man die Leute dann einen Tag später wieder bei sich hat. Bisher gibts sonst nur Einzel-Coachings, weil man sich da mehr Zeit für die Person nehmen kann, was mir besonders wichtig ist. Den Leuten hilft es jedenfalls immer. Viele sind schon alleine froh darüber, dass sie danach ihre Kamera verstehen.
Probierts einfach mal aus und schaut, wie andere fotografieren... .