wenn das Quere in die Höhe geht oder einem das Hohe in die Quere kommt

  • Will ich ein Bild das "funktioniert" oder will ich ein bestimmtes Motiv ... (eigene Präferenz ergänzen) abbilden?

    ... das 'oder' würde ich durch ein 'und' ersetzen, denn das eine schließt das andere ja nicht aus. Es sei denn, ein bestimmter Bildausschnitt bzw. Abbildungsmaßstab ist zwingend einzuhalten, dann mag das anders aussehen. Aber solche zwingenden Vorgaben in Bezug auf die Fragestellung halte ich nicht unbedingt für förderlich, um das Thema grundsätzlich zu erörtern. Das wäre für mich eher ein Aspekt von vielen, den man berücksichtigen könnte ... :smile:



    Mit liebem Gruß

    Frank

    Der Augenblick ist jenes Zweideutige, darin Zeit und Ewigkeit einander berühren. Kierkegaard

  • Axel

    Ja, die Bilder wirken sehr unterschiedlich, aber genau darauf wollte ich ja hinaus, weil ich das bezogen auf das Thema für nicht so furchtbar wichtig erachte. Vielmehr ist es doch gerade der Umgang mit dem Motiv, der verschiedene Bildausrichtungen erst sinnvoll werden lässt.


    Ich könnte das Hochformat ja z.B. deutlich enger schneiden und damit stärker an das Querformat annähern, dann sieht das so aus:





    Mit liebem Gruß

    Frank

    Der Augenblick ist jenes Zweideutige, darin Zeit und Ewigkeit einander berühren. Kierkegaard

  • Ja das ist besser.

    Und ich stelle gerade fest daß ich mit "Brennweite" im Bezug

    auf dieses Thema unscharf war.

    Die Brennweite spielt hier tatsächlich keine Rolle wenn der Bildausschnitt das gleiche Motiv zeigt.

  • Das ist so ein typisches Motiv mit senkrechter Ausrichtung, das aber in beiden Bildausrichtungen funktioniert.

    wobei beim Querformatfoto der vertikale Charakter des Motivs nicht mehr so gegeben ist, weil oben zuviel von der Wendeltreppe fehlt. Da wäre jetzt halt ein Foto mit der längeren Brennweite bzw. aus größerer Entfernung interessant. Aber unabhängig davon beides hervorragende Fotos.


    Ich versuche es nochmal

    Auch hier weiß ich allerdings nicht, was du als Motiv siehst. Wie würdest du denn selbst sagen?

  • Da wäre jetzt halt ein Foto mit der längeren Brennweite bzw. aus größerer Entfernung interessant.

    Ja, das wäre sicherlich interessant, um sich das besser vorstellen zu können. Aber dafür bräuchte ich dann wohl so ein Minifluggerät, um da noch mehr Abstand zu bekommen, allerdings wäre dann auch noch eine Brücke im Weg usw., ich fürchte, das wird nichts, versucht hätte ich das jedoch gerne mal. :smile:



    Mit liebem Gruß

    Frank

    Der Augenblick ist jenes Zweideutige, darin Zeit und Ewigkeit einander berühren. Kierkegaard

  • Ich auch, komme kaum weiter beim Denken :ugly:


    Was ist bei folgenden Bildern das Motiv? Passsen die zum Thema?

    Das erste ist wieder klassisch die "veränderte Bildaussage", nicht das eine Fahrgeschäft ist das Motiv, sondern der horizontal ausgerichtete Rummelplatz mit einem vertikal herausstechenden Fahrgeschäft mittendrin.


    Das zweite ist dagegen eine kniffligere Sache. Motiv ist eindeutig das horizontal ausgerichtete Gebäude bzw. der horizontal ausgerichtete Park. Der vertikale Blickpunkt ist dabei "nur" ein Bestandteil der Gestaltung des Vordergrundes. Die Blume alleine wäre nicht nur eine andere Bildaussage, sie wäre ein völlig anderes Bild, ein anderes Motiv. D.h. die Aussage von Subjektiv ...

    ..., das Motiv verändert sich in seinem Stellenwert innerhalb der Komposition.

    ... findet hier auf keinen Fall mehr Anwendung, weil für mich gerade der Vordergrund (und oft genug auch der Hintergrund) nur wenig mit der Bildaussage zu tun hat. Ein für mich überraschender Aspekt, an einen derartigen Bildaufbau hatte ich bei dem Thema erstmal nicht gedacht. Schön, dass wir uns nun mit einem weiteren Punkt ansprechen und diskutieren können.

    Gruß
    Peter


    [ô]  PENTAX K-1 / PENTAX K-3 / PENTAX K-30 - Objektive siehe Profil

  • Was ist bei folgenden Bildern das Motiv?

    Ich würde sagen, kein einzelnes Motiv, sondern eher die Gesamtsituation machen die Fotos aus, so etwa in dem Sinn, wie kleiner_Hobbit das vorher schon mal für ihre Herangehensweise beschrieben hatte ...

    Passsen die zum Thema?

    ... deswegen nach meinem Verständnis eher nicht.


    Ein Motiv ist halt dann am deutlichsten auszumachen, wenn der Rest vom Foto auf irgendeine Art und Weise abstrahiert werden kann, oder besser, sich dieses Motiv eben automatisch abstrahiert - ohne dass man erst darüber nachdenken müsste. Bei meiner Herangehensweise ist das in der Regel der Schärfe/Unschärfe-Gegensatz. Eine andere denkbare Trennung könnte z. B. auch auf farblichen Gegensätzen beruhen. Oder natürlich wäre auch die Sache mit dem "negativer Raum" von neulich ein Mittel, um ein Motiv klar als solches ausmachen zu können.

    Ich hab' hier noch ein Beispiel, wo sicher klar ist, was als Motiv herhalten soll.



  • Ich hab' hier noch ein Beispiel, wo sicher klar ist, was als Motiv herhalten soll.

    Ja, das Motiv wird in Deinem Beispiel schon klar. Trotzdem sind es nach meinem Empfinden zwei ganz unterschiedliche Bilder, die beide ihre Berechtigung haben. Ich könnte nicht sagen, dass eines der Formate "besser" geeignet wäre, oder gar eine Regel ableiten, dass man "quer gelagerte" Gegenstände vorzugsweise im Hochformat aufnehmen sollte.


    By the way, die beiden Fotos gefallen mir ungeachtet dieser Diskussion sehr gut, das untere finde ich noch etwas atmosphärischer, das obere irgendwie geheimnisvoller. Ist aber schwer in Worte zu fassen.

  • Trotzdem sind es nach meinem Empfinden zwei ganz unterschiedliche Bilder

    Ja, wobei ich es nicht mit "trotzdem" ausdrücken würde. Ich denke, es ist eher die Regel, dass bei einem Formatwechsel der Bildeindruck ein anderer wird, jedenfalls ist ein Formatwechsel mehr als bloße Kosmetik. Also, sofern es sich um Motive handelt, die deutlich dimensioniert sind.


    Ich könnte nicht sagen, dass eines der Formate "besser" geeignet wäre, oder gar eine Regel ableiten, dass man "quer gelagerte" Gegenstände vorzugsweise im Hochformat aufnehmen sollte.

    ... und umgedreht ;) . Nein, im Ernst, von so einer "Regel" bin ich ja schon wieder ab. Ich hatte das seinerzeit mal vorschnell als Regel für mich postuliert, nachdem mir bei zwei, drei Bildern aufgefallen war, wie sehr sich der Bildeindruck verändert, und bei diesen Fällen eben zum positiven. Aber das muss keineswegs immer und für jeden so sein.