Let's talk about 1" Kameras

  • War vor ein paar Wochen für ein paar Tage Richtung Nordsee und dann noch Lübeck unterwegs und habe hier mal ein Album, https://photos.app.goo.gl/sb2u31DNjUgCe7pT9 wo fast alles mit der RX100VII geschossen wurde. Ja VII, konnte mich nicht beherrschen und hab mir eine gekauft. Zu dem Gerät braucht man gar nicht viel sagen, macht alles wie die RX100VI, nur alles schneller und präziser. Sowas wie deren AF hatte ich bisher noch gar nicht. Ist schon krass, was in solchen kleinen Dingern steckt. Bezüglich der ISos def schwächer obenrum, als die G5X MKII.
    Hatte sie kurz nach dem Kauf für eine Konzertaufzeichnung als C-Kamera dabei, um sie anzutesten und bezüglich dem Videomaterial, sind wir da schon auf dem Level schockierend gut. Wir haben direkt danach mit den Agenturleuten gesessen und konnten es wirklich nicht glauben, was aus der Kamera kommt. Alle haben gelächelt, als ich sie aufgebaut habe, aber was die gerade gut kann, ist an die Protagonisten ranzuzoomen und sich dann derart in den Gesichtern zu verbeissen, dass sie nur noch wieder loslässt, wenn man ihr per Touch die Übergabe an das nächste Gesicht vorgibt, was sie dann butterweich vollzieht. Nach 1,5Std. 4K 24p kein überhitzen und da die Kamera per Powerbank zu betreiben ist, braucht es keine zusätzlichen Akkus. Würde man nie und nimmer von so einem Gerät erwarten. Ich hatte ihr noch zusätzlich das einfach Rode Video Mic angeschlossen, nur zur Sicherheit und zur einfacheren Synchro und auch der Ton war wundervoll.

    Die Kombo aus G5X MKII und RX100VII ist wirklich perfekt für unterwegs. Für das Geld könnte man sich schon fast eine A7III + Reiseobjektiv kaufen, aber die Tatsache, dass man die Kameras jederzeit einfach in der Jackentasche transportieren kann, ist unbezahlbar.

    Ich bin sehr dankbar für die von dir geteilten Erfahrungen.


    Ich persönlich werde keine großen Beträge in Kompaktkameras stecken.

    Wenn die Kamera einen Bock hat oder man upgraden will, braucht man bei Wechselobjektiven nur den Body wechseln.

    Zudem schätze ich z.B. an der Olympus M1 das Handling.

    Von mir eingestellte Bilder dürfen bearbeitet und bei dft gezeigt werden.

  • Ich persönlich werde keine großen Beträge in Kompaktkameras stecken.

    Wenn die Kamera einen Bock hat oder man upgraden will, braucht man bei Wechselobjektiven nur den Body wechseln.

    Zudem schätze ich z.B. an der Olympus M1 das Handling.

    Kann ich komplett verstehen, hab das ja hier auch alles. Gerade wenn man die Fotografie als Hobby betreibt, ist der Prozess ja für viele der Kern der ganzen Geschichte. Man hat Spaß an den Geräten, den Linsen, den Bodies.
    Die Problematik gerade bezüglich der Preise braucht man nicht zu vertiefen. Ich hatte jetzt genau 1000€ für die RX100VII bezahlt. Mir isses egal, aber vom Grundprinzip her ist es völlig absurd, dass dieser winzige Kasten derart viel Geld kostet. Wenn sowas für 500-600€ über den Ladentisch ginge wäre es noch was anderes, aber 1000 und mehr sind schon eine Hausnummer. Die Canon hat sich bei mir direkt refinanziert, weil sie eine astreine Eventkamera ist, also die würde ich wirklich im Pro-Segment verorten. Die RX100VII ist auf einem anderen Gebiet zu Hause. Sie ist definitiv eine Pro-Videocam. Würde sie gerne auch für Events nutzen, aber da fehlt ihr die durchgängige 2.8. Meine Güte, was wäre das für ein Brecher an Genialität. Würde bisweilen schon reichen, wenn Canon Sony mal erklären würde, wie man mit Sony Sensoren richtig umgeht.


    Also wenn die Kamera einen Bock hat, habe ich bei einer Systemkamera das Problem, dass ich sie nicht mehr nutzen kann und auf Ausflügen oder Reisen, würde ich jetzt ungern mehrere Bodies rumschleppen. Meine zwei 1"er sind eh dabei, wenn da eine nicht mehr will, ist die andere noch da und geht eine wirklich kaputt, kauf ich halt eine neue. Die Canon kostet heute keine 800€ mehr und schlechter werden neuere Geräte auch nicht. Ich gehe allerdings nicht davon aus, dass die so schnell den Geist aufgeben, denn die allererste Rx100 steht bei mir auch noch, die hatten wir 2013 gekauft und die läuft heute noch wie am ersten Tag.


    Dieser Upgrade-Gedanke ist halt genau die andere Sichtweise. Hier kauft man ein Gerät und die Sache ist einfach abgeschlossen. Braucht man sich keine weiteren Gedanken drüber zu machen. Wenn ich wirklich was anderes machen will, muss man halt Richtung Systemkamera, oder hat einfach beides, wenn es sich finanziell einrichten lässt.


    Zum Schluss mal noch eine Runde Bilder von der RX100VII ooc, welche ich in der Freizeit parallel zum Ironman Mallorca gemacht hatte https://photos.app.goo.gl/fjpRib3XEVyZkgx18

  • In Presse und Co ging eine Gamechanger Neuerung von Photoshop leider völlig unter und ich habe sie auch nur per Zufall entdeckt. Es wurde zwar über Photoshops neue AI Filter ansich gesprochen, aber darunter verbirgt sich ein Filter für Tiefenunschärfe. Tiefenunschärfe? Ja, hier gehts um Deepmaps wie bei unseren Handys, welche ja jetzt fröhlich alle künstliche Bokehs generieren.

    Genau das macht Photoshop jetzt auch! Ich war teilweise verblüfft, wie gut es das schon in seiner allerersten Version hinbekommt. Es funktioniert bei Weitem nicht mit jedem Bild genauso gut, aber es funktioniert. Gerade in Hinblick auf die 1" Kameras ist das wieder ein Schritt, der hier richtig pushed.


    Schaut mal erstmal selber. Google Fotos wirft die bisweilen mal vor mal dahinter, aber ihr seht schon was was ist. Das durchgehend scharfe, ist schlicht immer ooc.

    https://photos.app.goo.gl/LfjGwQBpjjaExtqv6


    Ihr könnt in dem Filter den Fokuspunkt im Bild frei bewegen, oder ihr lasst die Software nach dem Motiv suchen, es lässt sich auch einstellen, welcher Brennweite es entsprechen soll, bezüglich dem Unschärfeverlauf und ihr könnt die insgesamte Unschärfe einstellen. Das ist genau das, was ich bei den Kameraherstellern schon mehrfach angekreidet habe, diese Technik gehört in die Kameras, so wie es bei den Smartphones der Fall ist. Würde man die 1" Kameras mit festem Objektiv ihrerseits mit einem LIDAR Sensor ausstatten, könnten die direkt sämtliche Infos für eine Deepmap abspeichern und Photoshop könnte den Rest erledigen. So isses das Guessing-Game, auch wenns das schon erstaunlich gut beherrscht.

    Ich für meinen Teil, kann mit dem Filter einiges von dem erledigen, was ich vorher einfach so nicht mit den kleinen machen konnte.

  • Ehrlich gesagt, sehe ich da nichts, was ich meiner G3X nicht zutrauen würde. Ich ertappe mich immer wieder dabei, zu wenig auf die Tiefenschärfe zu achten - ist aber vielleicht auch ein Problem von Kompakt-Usern ;)


    Ich würde sogar sagen, dass sie irgend so ein Unschärfe-Programm on Board hat.

    Yakumo Mega-Image 34 - Konica Minolta Dimage A200 - Konica Minolta Dynax 5D - Canon PowerShot G3 X

  • Ehrlich gesagt, sehe ich da nichts, was ich meiner G3X nicht zutrauen würde. Ich ertappe mich immer wieder dabei, zu wenig auf die Tiefenschärfe zu achten - ist aber vielleicht auch ein Problem von Kompakt-Usern ;)


    Ich würde sogar sagen, dass sie irgend so ein Unschärfe-Programm on Board hat.

    Das möchte ich sehen, dass du die WW Bilder mit irgendeiner Unschärfe hinbekommst, für welchen Effekt ich sonst ein KB + 24mm F1.4 nutzen muss. Die G3X würde schon am ersten Bild scheitern, da das auf einer Brücke ist, wo es nicht weiter nach hinten geht. Sie kann nur Unschärfen über extreme Tele Einstellungen generieren, was aber einen völlig flachen Bildverlauf nach sich zieht, da der Bildwinkel nicht koaliert. Du würdest auch die meisten anderen gezoomten Bilder nicht mit mehr Bokeh generieren können, da es schlicht an Platz an den Orten mangelt, ausser du kannst durch Häuserwände schiessen. Einzig das Bild der beiden am Strand, dass sollte funktionieren.
    Was einige Kameras haben, sind primitive Tilt-Shift-Effekte, aber das sind reine Unschärfeverläufe, welche so keinen Sinn ergeben.

    Ich weiss nicht, ob das nur Probleme von Kompakten sind, denn worauf du jetzt nicht geachtet hast, aber das letzte Bild von dem Fachwerkhaus, ist mit der A7RIII mit 50mm bei F2.5 geschossen worden, dass hab ich schon absichtlich da reingeschmissen. Man hätte es offener schiessen können, aber dann bitte mit einem 50mm F1.2, welches bei F1.8 die Ränder entsprechend hinbekommt. Das heisst, dass auch Leute, die mit mFT, APS-Cs oder KBs unterwegs sind, hier noch einiges mit den Daten veranstalten können. Gerade im Weitwinkel sind die Möglichkeiten massiv begrenzt, egal welches Sensorformat man nutzt. Dazu habe ich mal am Ende noch ein Beispiel aus einer meiner Produktionen eingefügt. An dem Bild sieht man auch gut, wie die AI das Bild in unterschiedliche Ebenen auftrennt.

  • Ich kenne ja weder die Situation vor Ort, noch habe ich mich mit den Aufnahmeparametern auseinander gesetzt. Es ging mir lediglich um den Bildeindruck, der bei einem Bild mal mehr und bei einem Anderen vielleicht auch weniger gut umsetzbar wären.

    Yakumo Mega-Image 34 - Konica Minolta Dimage A200 - Konica Minolta Dynax 5D - Canon PowerShot G3 X

    • Offizieller Beitrag

    Hatte letzte Woche mal wieder den Fall, dass jemand einen Kamera-Rat von mir wollte. Kompakt sollte es sein, lichtstark und mit möglichst langem Tele. Eine DSLR ist vorhanden, eine Bridge war also kein Thema.


    Ich brauche dafür keinen Rat von Euch, denn es war klar: meine Empfehlungen muss ich kaum überdenken. Es hat sich einfach fast nichts getan.


    Die aufregendste Neuheit des vergangenen Jahres in einem völlig eingeschlafenen Kompaktkameramarkt ist vielleicht die GR IIIx und das spricht ja wohl Bände. Die GR IIIx ist keine 1"-Kamera, ich weiß. Es geht mir nicht um sie. Aber wo bleiben denn bitte die Innovationen im 1"-Bereich? Diese kleinen Wunder sind doch gegenüber einem Smartphone immer noch technisch / optisch weit im Vorteil. Und es gibt doch keinen Grund, warum sie nicht ebenfalls mit genug Prozessorleistung und intelligenter Programmierung ausgestattet werden sollten, um dem Smartphone zu zeigen wo der Bartel den Moscht holt! Aber nein. Es passiert einfach nichts, während Smartphones immer mehr Kameras, größere Sensoren, lichtstärkere Objektive und ausgefeiltere Bildverarbeitungsalgorithmen bekommen. Dabei hätten die kleinen Kameras doch das Potential, auch noch als designtes Accessoire zu punkten. Heute koppelt meine Uhr ohne nachzudenken mit dem Telefon und bietet reichlich Mehrwert. Auch meine Kopfhörer tun das. Aber wenn ich meine Kamera koppeln will, brauche ich ein Handbuch oder gute Nerven. Nein, UND gute Nerven! Das Kapitel 'zeitgemäßer Lifestyle' liegt in meinen Augen erstaunlicherweise ziemlich brach.


    Sagt mir, dass ich unrecht habe. Erzählt mir von coolen neuen Kameras, die dieses Jahr kommen. Mich hat es echt gefrustet, dass ich am Ende eine Kamera empfehlen musste, die ich selbst schon vor Jahren fürs Büro gekauft hab. Oder ihre kaum verbesserte Nachfolgerin.

  • Sensoren kosten mittlerweile 50 US Dollar. Vor einem Jahr waren es 50 Cent. Lieferzeit mit viel, viel Glück vielleicht 50 Wochen nach Abschluss eines Liefervertrages.


    Wer da noch freiwillig Kameras in einem schrumpfenden Markt entwickelt steuert mit Ansage in massive wirtschaftliche Probleme. Keine Firma wird einem Entwickler hierfür grünes Licht geben.

  • Waren die Sensorpreise tatsächlich auf 1" Sensoren gemünzt?


    Was le spationaute da schreibt, könnte ja beliebig die letzten 5 Jahre geschrieben worden sein. Ist also nichts neues.

    Die Produkte sind mit den Möglichkeiten, die die Hersteller haben, weitgehend zuende entwickelt.

    Man hat es auch nicht geschafft aus etwas anderem als Hardware nennenswert Kapital zu schlagen. Also werden die Entwicklungsbudgets immer und immer kleiner und werden auf die lukrativen Bereiche beschränkt.


    Ergo bleibt für Kompaktkameras nichts oder nur wenig übrig.


    Nebenbei schrumpft der Markt immer weiter, weil hier und dort Smartphones Sensoren dieser Größenklasse oder unwesentlich kleinere Modelle verbaut haben und auch dort ein gewisser Brennweitenumfang allmählich zum Standard wird.

    Die besseren Modelle sind schlicht und einfach gut genug für die Masse.

  • Das muntert mich auf. :cry:

    Stefan, ich schreibe das ja auch schon seit ner langen Zeit. Dabei ist es egal, ob es eine 1" oder KB ist. Auf den Punkt gebracht, ist eine RX100VII auf dem Leistungsstand einer A7IV/A9II, sprich, sie hat alles drin, was auch die Großen drin haben. Da zu fragen wo bleiben die Entwicklungen bei den Kompakten, ist die Frage an die gesamte Kameraindustrie.
    Ich denke persönlich auch, dass es kein Problem wäre, sowas wie eine G5X MKII oder RX100VII mit der selben Software zu versehen, die für die AI Portraits in Smartphones genutzt wird. Warum gibt es das nicht?, ich glaube es darf sie nicht geben. Hersteller sind einzig damit beschäftigt, uns teure Linsen für unscharfe Hintergründe zu verkaufen, darauf basiert ihr ganzes Geschäft. Das Objektiv, die Druckerpatrone der Kameraindustrie. Und wer mal einen Canon Jahresbericht gelesen hat, wo man sich beinahe über seine Käufer lustig macht, wieviel Geld sie an überteuerten Objektiven verdienen können, der hat alle Fragen beantwortet bekommen.
    Wenn ich sehe, was iPhones mit ihrem Nachtmodus hinbekommen, frage ich mich ebenso, wo ist die Software in einer Kompakten?! Die Dinger kosten um die 1000€, da braucht keiner sagen, hier ist niemand bereit Geld zu zahlen.


    Fakt ist aber auch, dass kein Smartphone an die Bildqualität einer GX5 MKII oder RX100 VII rankommt. Der typische Smartphoneuser ist für den Kameramarkt verloren, aber der hat auch kein größeres Interesse an Bildqualität, denn die gibts da nicht. Das sieht auf dem Minidisplay alles gut aus, aber selbst auf einem Monitor oder TV fallen die Bilder auseinander.

    Ich hoffe inständig, dass Canon seine GX5 MKII noch um eine III erweitern wird, wo wenigstens ein Sensor mit PDAF drinsteckt, denn um ehrlich mit dir zu sein, als Kamera macht das Gerät ansonsten alles richtig. Bilder lassen sich super einfach ans Smartphone übertragen, die Steuerung per Smartphone ist wirklich sauber umgesetzt etc.

    • Offizieller Beitrag

    Da die oben angesprochene Ratsuchende womöglich genau zur G5x II greifen will, kann ich dann ja mal testen. Mit der G5X (der ersten) bin ich immer noch nicht richtig warm.


    Meine Traumkompakte* ist zweifellos die GR IIIx. Aber für ein one-trick-Pony so viel Geld ausgegeben? Und die Fuji X100 war toll aber die ist ja offenbar inzwischen ersatzlos ausgelaufen.


    * diesseits von Leica

  • Da die oben angesprochene Ratsuchende womöglich genau zur G5x II greifen will

    Viel falsch machen kann sie da nicht. Ich hab leider festgestellt, dass ich mir irgendwie eine Dezentrierung zugezogen habe, aber Shit happens.
    Ich war gerade ein Paar Tage auf Rügen, um meinen Grusel-40igsten zu feiern, dass Wetter war Mist, aber die Canon hat durch ihre Lichtstärke wirklich voll punkten können. Die Cam produziert halt auch Portraits mit einem echten und auch guten Bokeh. Selbst bei 24mm F1.8 sieht man schon, dass sich Vordergrund und Hintergrund absetzen. Ich liebe das Ding nach wie vor, da sie sich auch einfach wie eine Kamera anfühlt. Und was die Kamera einfach ist, sie ist ein JPG-Monster. Was die Cam intern aus der Linse rausholt, ist wirklich faszinierend. Da hab ich mit Lightroom keine Chance gegen. Ich kann zwar mehr an Dynamik rauskitzeln, aber gerade die Randkorrekturen kommen nicht gegen jene der Canon an.

    Eins muss ich aber auch sagen, ich weiss nicht, ob die Cam was für den typischen Automatik-User ist. Für mich fühlt sie sich sehr wie eine große Kamera in einem kleinen Gehäuse an. Man man weiss was man tut, ist sie Hammer. Für jemanden der sich wenig mit dem Gerät auseinandersetzen will, halte ich die Sonys für besser.

    Hier mal ein paar Bilder der Canon auf Rügen, aber halt so wie ich sie mag ^^:

    https://photos.app.goo.gl/7mitZMUqWTc4qhx18

    • Offizieller Beitrag

    Da die Fragende sonst mit einer DSLR unterwegs ist, wird das kein Problem sein. Ich glaube, sie ist sogar bei Canon.