Analog gegen Digital

  • Es gehen ins Rennen Canon A1 Porta 400 50mm 1,4 gegen Nikon D850 85mm 1,4 Art.


    Canon A1




    Nikon D850




    Auch wenn bei Analog so ein "Bud Spencer Miami Vibe" rüberkommt. Bin ich doch wohl eher für Digital. Wie seht Ihr das? Digital oder Analog? Kritik ist willkommen.




    oder sagt Ihr Nikon ist sowieso besser als Canon :duck:

  • Die Auflösung von Digital ist schon ein Gewinn, Filme haben meines Wissens eine Auflösung von ca. 6MP. Und ein 400-ASA- Film zeigt deutlich mehr Korn als eine moderne Kamera Rauschen bei 400 ISO. Dazu kommt, ein Film speichert 36 Aufnahmen, eine ausreichend große Speicherkarte ein Vielfaches davon.


    Vergleichen kann man das nach meiner Einschätzung nicht so richtig. Das ist so wie ein Vergleich zwischen einem alten Schreibtisch aus Eichenholz mit Schnörkelleisten an den Türen und Holzleisten als Führung der Schubladen mit einem modernen, elektrisch höhenverstellbaren Schreibtisch aus Spanplatte (mit Furnier oder Folierung in Holzoptik) mit einem Schubladenkontainer, wo die Laden auf Metallschienen mit Auszugssperre laufen. Der moderne Tisch ist praktischer/ergonomischer, der alte hat mehr Stil.


    Und Nion ist auch nicht besser als Canon - jedenfalls was Drucker anbetrifft :twisted:

    Gruß
    Peter


    [ô]  PENTAX K-1 / PENTAX K-3 / PENTAX K-30 - Objektive siehe Profil

  • Ich hab ja selbst viel analog-digital gemacht bis meine Bilder nun auch ohne Film genau so aussehen wie ich sie haben möchte. Ich meine das ist mehr eine Sache des individuellen workflows als eine objektiv vergleichbare Angelegenheit. Jedenfalls wenns um ganze Bilder geht und deren Gestaltung.


    Bei diesen Auflösungstestgeschichten hatte ein Kollege vor Jahren schon >60MP aus Kleinbildfilm herausgeholt aber

    ich denke das ist mehr Machbarkeitsstudie als fotografisch praxisrelevant. Der Rest muß ja auch stimmen.


    Die nötigen Filter für den

    "Bud Spencer Miami Vibe"

    gibts alle auch für EBV sodaß beides je nach Gusto gleich brauchbar ist.

  • Die Highend Nikon ist natürlich bisserl sauberer, aber um die BIlder in Forengröße zu zeigen tut's die analoge Canon natürlich auch locker gut. :smile:

    Technisch sticht mir bei der Nikon-Kombi eigentlich am meisten der Unterschied durch das bessere Objektiv ins Auge, das Bokeh des 85ers ist schon sehr gefällig, das ist bei der alten 50er-rechnung schon deutlich unruhiger.


    Was die Motive selbst angeht sind die Bilder ja auch jeweils unterschiedlichen, bei den anaolgen Fotos kommt der Farbkontrast Cyan-Rot gut, beim dritten die verschiedenen Rottöne.


    In Sachen Komposition finde ich das erste Bild am ausgewogenesten und gelungensten und damit auch gesamt das beste Bild der Serie.


    Auf jeden Fall interessant das so nebeneinander zu sehen. :daumenhoch:

  • Die digitalen Bilder sind etwa 25% mehr farbgesättigt als die analogen.

    Ich hab das gerade mal probiert. Die Differenzierung der Farben wird dann ähnlicher.

    Rot müsste nochmal einzeln ran damit vor allem die Brauntöne besser übereinstimmen.

    • Offizieller Beitrag

    Interessanter Vergleich, auch wenn Bild-Vergleiche in dieser Größe wie schon gesagt natürlich in erster Linie bezogen auf Farben und Dynamik Sinn machen.



    Aber ich sehe den Vergleich Analog/Digital aktuell gerade aus noch einem ganz anderen Blickwinkel und ich hoffe, mein kleiner Ausflug ist einerseits ok für den TO und ich kann andererseits das, was da gerade in mir an Erkenntnissen reift, überhaupt irgendwie verständlich zusammenfassen.


    Wie ich ja neulich schon mal geschrieben hatte, bin ich gerade dabei, das Dia-Archiv meines Vaters einzuscannen. Und ich bin regelrecht erstaunt, was für eine gute Qualität die alten Dias noch besitzen. Mein Vater hat immer Wert auf eine halbwegs gute Kamera gelegt, hat also fast immer mit einer SLR und ein paar Objektiven fotografiert.

    Diese Dias aus den 70ern bis späten 90ern, die ich gerade einscanne, haben einfach eine schöne, natürliche Anmutung. Die Auflösung ist ok, durch das Korn nicht gerade exorbitant, aber im Grunde ausreichend. Klar, je älter die Dias sind, umso mehr Farbstiche müssen korrigiert werden, aber das liegt nun mal in der Natur der Sache. Aber trotzdem begeistern mich die Farbverläufe, die Dynamik, die ganze Bildanmutung. Ich habe bspw. fast kein einziges Foto mit ausgebranntem Himmel, gerade zu den Lichtern hin ist das ein sanfter Übergang und oft sogar jetzt noch mit erstaunlich viel Spielraum für Nachbearbeitung. Zusammen mit der KB-typischen Freistellung bei Portraits / Familienaufnahmen sind das auch nach heutigem Stand einfach schöne, angenehm anzuschauende Aufnahmen.


    Aber: Dann kam irgendwann der Sprung zu digital, und zwar so Ende der 90er, Anfang der 00er-Jahre. Weil die DSLRs damals noch sehr teuer waren, ging es los mit Kompakten, erst eine Kodak, später eine Canon. Alle waren begeistert von den neuen Möglichkeiten der Digitalfotografie, den unmittelbar zu sehenden Ergebnissen, der unbegrenzten Aufnahmen dank Speicherkarten, usw. Und man hat über manche Schwächen erstmal großzügig hinweggesehen, man war wohl regelrecht blind dafür.


    Denn wenn ich mir nun heute, mit 20 Jahren Abstand, die analogen Dias auf der einen Seite und die ersten Jahre an Digitalfotos auf der anderen Seite anschaue und vergleiche, muss ich einfach sagen, dass die ersten Bilder aus den Digicams erschreckend schlecht aussehen: Schlechtere Auflösung als die alten Dias, teils quietschige Farben, hohes Rauschen schon bei niedrigen ISOs und vor allem eklatant schlechte Dynamik. Entweder man hatte das Hauptmotiv korrekt belichtet und der Himmel war einfach nur noch eine einzige weiß ausgebrannte Fläche oder umgekehrt. Und dazwischen auch fast keine Verläufe, keine Spielräume. Lichter fressen plötzlich und abrupt aus und Tiefen saufen völlig ab.

    Wie gesagt, damals waren wir alle begeistert, heute kann ich aber nur den Kopf schütteln und es tut mir regelrecht leid, dass wir diese Jahre und diese vielen Erinnerungen nur in dieser miesen Qualität vorliegen haben. Aus heutiger Sicht wäre es besser gewesen, noch ein paar Jahre mit der analogen SLR weiter zu fotografieren und dann den Sprung direkt zur DSLR zu machen.


    Mittlerweile sind diese Themen natürlich alle Geschichte, und Analog ist schon seit Jahren in fast jeder Hinsicht im Nachteil. Irgendwann zog dann bei meinem Vater auch eine DSLR ein, die er bis heute hat und die Bilder waren wieder besser, und zwar zwar diesmal tatsächlich auch besser als die analogen Bilder.


    Und jetzt das nächste große Aber: Die Geschichte scheint sich gerade zu wiederholen: Jetzt hat seit ein paar Jahren nun das Smartphone die Oberhand gewonnen, die DSLR verstaubt größtenteils im Schrank. Wieder ist die Begeisterung groß für die neuen Möglichkeiten, wie die Bilder sofort nachbearbeitet und geteilt werden können. Und wieder scheint man über die Schwächen der neuen Technik extrem großzügig hinwegzusehen. Natürlich, so langsam wird die Bildqualität der Smartphones durch reichlich Computational Fotografie einigermaßen erträglich. Aber ich denke wirklich, dass es wohl bei nicht wenigen in einigen Jahren wieder einen ganz ähnlichen Aha-Effekt geben wird: Man schaut sich die ersten Smartphone-Bilder gemütlich am 8k-Fernseher an und fragt sich, wie man dafür allen Ernstes die gute alte DSLR einmotten konnte...

  • das Dia-Archiv meines Vaters einzuscannen. Und ich bin regelrecht erstaunt, was für eine gute Qualität die alten Dias noch besitzen. Mein Vater hat immer Wert auf eine halbwegs gute Kamera gelegt, hat also fast immer mit einer SLR und ein paar Objektiven fotografiert.

    Diese Dias aus den 70ern bis späten 90ern, die ich gerade einscanne, haben einfach eine schöne, natürliche Anmutung. ... Klar, je älter die Dias sind, umso mehr Farbstiche müssen korrigiert werden


    Das habe ich auch vor einiger Zeit gemacht, allerdings waren diese Bestände nochmals einiges älter als die von Philipp. Mein Resumée war dazu folgendes:


    1. Ich hatte eine ganze Reihe Dias aus den 50-zigern und 60-zigern eingescannt, bis ich festgestellt hatte (ich hatte es vergessen, dann kam wieder die Erinerinnerung :???:..) das man früher Dias sehr häufig nicht als Positivfilme in der Cam belichtet hat, sondern von Negativen erstellt hatte. Alle Scans von Negativen, die ich glücklicherweise auch habe, waren durch die Bank deutlich besser als die Scans von den Dias.


    2. Diafilm ist nicht Diafilm, hier gibt/gab es himmelweite Unterschiede. Ich habe Dias aus den 50-zigern, die farblich usw. immer noch absolut atemberaubend sind und welche aus den 80-zigern, die derart schlecht sind, dass sie nur noch als SW-Scan zu gebrauchen sind.


    3. Wie heute auch: Cam und vor allem Objektive machen riesige Unterschiede, damals halt auch schon. Mein Vater hatte mal ne Leica M4 (mit der er übrigens nicht zurecht kam), aber das sieht man dann sofort auf den Scnas. Und dann mein treuer Großonkel Kurt (ich hatte schon diverse Bilder gezeigt von ihm :smile:) - unglaublich! Der hatte aber auch großteils Profiequipment und hat völlig kompromisslos geknipst ... Er hat u.a. eine Venedigserie ca. 1955 auf Dias gemacht, einfach nur sagenhaft...

    lg, Achim

    (Von mir eingestellte Bilder dürfen grundsätzlich bearbeitet und bei DFT gezeigt werden.)

  • Die Auflösung von Digital ist schon ein Gewinn, Filme haben meines Wissens eine Auflösung von ca. 6MP. Und ein 400-ASA- Film zeigt deutlich mehr Korn als eine moderne Kamera Rauschen bei 400 ISO. Dazu kommt, ein Film speichert 36 Aufnahmen, eine ausreichend große Speicherkarte ein Vielfaches davon.


    Ich für meinen Teil nehme ich das Kriterium Auflösung bei den analogen Sachen bzw. bei so einem Vergleich nicht so ernst. Mir geht es bei analog eher um den gesamten Eindruck. Technische Fehler finde ich bei Analog eher chamant.



    Die nötigen Filter für den

    gibts alle auch für EBV sodaß beides je nach Gusto gleich brauchbar ist.

    Ganz ehrlich bei den Filtern für Lightroom habe ich jetzt noch nichts gefunden was mir wirklich gefällt. Auch ganz unabhängig von fake analog. Hast du da Favoriten?


    Und jetzt das nächste große Aber: Die Geschichte scheint sich gerade zu wiederholen: Jetzt hat seit ein paar Jahren nun das Smartphone die Oberhand gewonnen, die DSLR verstaubt größtenteils im Schrank.

    Der ganz große Vorteil ist, dass das Handy immer an der Person ist. Ob digital oder analog man muss immer dran denken und etwas mitnehmen. Das Handy ist automatisch dabei. Das war beim Wechsel von analog auf digital nicht so. Leider führt das wegen der schieren Masse an Bilder zu einer Inflation. Einerseits haben die Leute kein Bock mehr auf Bilder, da Sie damit zugeworfen werden. Andererseits sind unter den Billionen Bilder zufällig 1 bis 2 extrem gute Bilder enthalten. Die einfach den Wert von aufwendig und professionell gestalten Bilder zerstören. Wenn ich überlege was Landschaftfotographen und Produktfotographen manchmal für einen Aufwand betreiben um ein gutes Bild zu erstellen , ist das bemerkenswert. Aber es reicht halt eine Nulpe, die rein zufällig zum richtigen Zeitpunkt am richtigen Ort ist und auch noch alle anderen Faktoren zufällig richtig eingestellt hat. Das Phenomen gab es schon immer, aber bei exponential ansteigenden Bilderflut, kommen unterm Strich einfach mehr außergewöhnliche gute Bilder raus. Das ist einfach Schade gegenüber den Leuten die sich dem Thema Fotographie verschieben haben.


    Was man halt auch nie vergessen darf. Bei der Digitalisierung der analogen Bilder gehen halt auch immer Qualität bzw. Informationen verlohren. Dabei ist es egal wie professionel man das macht und ich mache das quick and dirty ;-).

  • Ganz ehrlich bei den Filtern für Lightroom habe ich jetzt noch nichts gefunden was mir wirklich gefällt. Auch ganz unabhängig von fake analog. Hast du da Favoriten?

    Ich hab seit Jahren G´MIC aber die Meisten schrecken entweder die krassen Beispiele in der Gallerie oder

    der geradezu unendliche Funktionsumfang ab.



    Einmal damit auseinandergesetzt bietet G´MIC grandiose Möglichkeiten. Eben so wie GIMP auch.

  • Das sehe ich ähnlich. Meine Eltern haben seinerzeit bei der Anschaffung eines teuren Elektrogeräts eine der frühen digitalen Kompaktkameras dazugeschenkt bekommen. Sie hatten dafür keine Verwendung, also hab ich die übernommen, weil ich schon einige Zeit mit der Anschaffung einer solchen Knipse geliebäugelt hatte. So konnte ich gratis ausprobieren, ob sich das lohnt. Nach 2 oder 3 Serien landete das Teil im Schrank und verstaubte und meine SLRs blieben weiter im Einsatz - bis 2007 eine DSLR dran war, weil die Beschaffung ordentlichen Filmmaterials immer schwieriger wurde. Und heute habe ich zwar auch eine Smartphonekamera, die dient aber nur zu Dokumentationszwecken (mal schnell die Öffnungszeiten eines Ladens abfotografiert oder eine Aufnahme als Erinnerung, wo ich noch einmal mit der DSLR hin muss) und zum Scannen von QR-Codes. Bleibende Aufnahmen werden damit nicht gemacht.

    Ich für meinen Teil nehme ich das Kriterium Auflösung bei den analogen Sachen bzw. bei so einem Vergleich nicht so ernst. Mir geht es bei analog eher um den gesamten Eindruck. Technische Fehler finde ich bei Analog eher chamant.

    Das war das, was ich bei meinem Schreibtischbeispiel meinte - es ist nicht vergleichbar und analoge Fotografie hat eben einen eigenen Charme/Stil. Vielleicht ist das aber auch nur ein Anflug von Nostalgie, den man bei einem schönen alten Tisch oder einem alten Gebäude ebenso empfindet, obwohl das Neue praktischer ist. Es gibt ja auch Leute, die nach CD und Streaming wieder zum Vinyl zurückkehren und das neueste Werk von ABBA gibt's sogar ganz traditionell als MC und die bleibt nicht in den Läden liegen.

    Gruß
    Peter


    [ô]  PENTAX K-1 / PENTAX K-3 / PENTAX K-30 - Objektive siehe Profil

  • Was wünscht du dir denn, was die Filter tun sollten? Das digitale Bilder so aussehen lassen wie das mit einem anaolgen Film? (speziell diesem Porta 400 oben?)

    Hm eigentlich suche ich eher Filter die wie die 90ger oder frühen aussehen. So in etwa Limb Bizkit oder so Cyberpunk mäßig.

    Einmal damit auseinandergesetzt bietet G´MIC grandiose Möglichkeiten. Eben so wie GIMP auch.

    Stimmt das hatte ich mal für Gimp, das Programm hatte nie funktioniert. Jetzt klappt es aber. Puh ja da kann man eine doktorarbeit mit machen ;-). Denke das größte Problem ist dort den passenden Filter zu finden. Existieren tut er sicherlich.

  • Hm eigentlich suche ich eher Filter die wie die 90ger oder frühen aussehen. So in etwa Limb Bizkit oder so Cyberpunk mäßig.

    Die beiden Looks sind jetzt recht unterschiedlich. Gemeinsam haben sie die blauen Tiefen...


    Nachdem du meintest dass du Lightroom hast würde ich es mit der Nic Collection probieren. Da sind Analog Efex und Color Efex dabei.

    Bei Analog Efex kannst du Bildstörungen, Störlich, Korn und einige Farblooks (verblasst, Fehlfarben,...) einstellen.

    Bei Color Efex gbt es eine riesige Filtersammlung, unter anderem Cross Processing (das gibt es auch den klassichen Crosslook mit gelben LIchtern und blauen Tiefen).


    Die Nik Collection in der alten Version gab es von google kostenlos zum Download, wenn man etwas googelt findet man das neben den inzwischen wieder kostenpflichtigen neueren Versionen von dxo auch noch.


    Denke gerade Analog Efex könnte dir gefallen, ohne viel sich einzuarbeiten einfach etwas experimentieren. :)

  • Nachdem du meintest dass du Lightroom hast würde ich es mit der Nic Collection probieren.

    Nik war in dem ZUsammenhang auch mein Gedanke. Mein bestes PlugIn für Bildbearbeitung. Leider haben sie es aber immer noch nicht geschafft, die Software für hohe Auflösung nutzbar zu machen. Das wäre für mich jedenfalls ein weiteres Upgrade wert, obwohl ich mit dem letzten Upgrade richtig auf die Nase gefallen bin :x


    Die Nik Collection in der alten Version gab es von google kostenlos zum Download, wenn man etwas googelt findet man das ...

    In der Tat!