Talisker

  • Das Bild entspricht nicht den Erwartungen :x Bei der Überschrift hatte ich jetzt einen schönen 10 oder mindestens eine Port Ruighe erwartet :cry: Statt dessen so'n weißes Ding, dass sich über irgendeinen Boden wälzt - als wär`s eine Seegurke :roll:




    Eine Beurteilung deines Werks ist schwer. Ich haue mal einfach ein paar spontane Gedanken raus und bessere ggf. später noch einmal nach.


    Zunächst diese Sandwich-Aufteilung in mehrere Schichten: gefällt.


    Eine harte Bearbeitung - passt aber schon irgendwie zu dieser herben Landschaft. Schön dabei diese weißen, flauschigen Bereiche, die sich hinziehen, um den dunklen Felsen schmiegen, dessen harten Konturen gegenüberstehen. Aber bei den dunklen Partien habe ich dann ein Problem. Die Spitze rechts ist unbestritten gelungen, klare Kante, kernige Binnenstruktur, aber der dunkle Bereich links kommt nicht gut: Keine (Außen-)Kontur und keine besondere Struktur im Inneren, ein schwarzes Loch und das stört mich.


    Wegschneiden geht nicht, dann geht die weiße Walze in ihrer vollen Breite flöten, überstempeln mit Weiß ist auch suboptimal, da dann das Verhältnis zwischen Schwarz und Weiß kippt. Aufhellen der dunklen Bereiche, um mehr Struktur herauszuarbeiten? Mag gelingen, geht aber zu Lasten der Helligkeitskontraste, also keine Lösung.


    Ergo, ...????? Ich bin ratlos und werde mir deine Arbeit später noch einmal anschauen. Vielleicht gibt es ja andere Kommentare, die weiterhelfen, oder ich hab noch eine Idee.

    Gruß
    Peter


    [ô]  PENTAX K-1 / PENTAX K-3 / PENTAX K-30 - Objektive siehe Profil

  • Diesen unebenen Vordergrund kenne ich doch. ;)

    Wenn wir einigen Antworten im Erörterungsfaden zur SW-Begründung glauben dürfen, so betont die Farblosigkeit hier Linien und Struktur. Trotzdem hab ich den Verdacht, mir gefiele es in Farbe besser ...


    Ich finde die Szene an sich toll. Allerdings gibt's auch in meinen Augen am Bild ein paar Kritikpunkte. Mir wird die Größe des Berges erst so richtig klar, wenn ich am Boden unten die Bäume und Straßen wahrnehme. Allein, die Qualität (zumindest dieser Version hier) gibt das kaum her. Ich hätte es gern detaillierter. Neben den Details würde evtl. auch die abhanden gekommene Farbe helfen, die Wälder zu erfassen und die Größenverhältnisse wirken zu lassen. Bei der Bergesspitze und der am Nebel verlaufenden Bergkante habe ich das Gefühl, hier wurde entweder stark unscharf maskiert, oder die Dynamik angepaßt; für mich sehen die äußeren Kantenpixel abgedunkelt und die ersten Nebelpixel aufgehellt aus. Das Weiche im mittleren linken Bereich ist für mich okay (büssl Nebelmystik), aber unten auf dem Boden steht noch ... ja was denn eigentlich? Ein Fernsehturm? Ein alter Baum? Dieses Ding ist mir auch zu weich und unscharf geraten. Ich denke, mir fehlt es hier vor allem an Detail, aber ich vermute, Du selbst siehst das Gesamtwerk ... und alles Weiche als malerisch träumend.

  • Talisker... Ich fand den Namen passend, denn es ist tatsächlich unmittelbare räumliche Nähe und wenn ich an den Dark Storm denke, das Bild transportiert für mich den Whisky ganz gut. Das Bild zeigt die Cuillin Mountains und zwischen meinem letzten Bild aus der Brennerei und diesem liegen gerade mal 25 Minuten.
    Ich sehe dein Problem mit dem linken Bergteil aber da ist nichts mehr im Raw was auch nur Ansätze von Zeichnung geben könnte...

    Nur zum Vergleich habe ich hier mal das unbearbeitet Originalbild (ich wollt jetzt aber kein "Pimp my Pic" starten:


    Du siehst meine Probleme, denke ich :D

    Aber ich verstehe Dich richtig, dass einiges richtig ist (Bildaufteilung, der Kontrast zwischen Wolken und Berg) aber nur der abgesoffene linke Teil dir Unbehagen bereitet?


    Schönen Dank und schöne Grüße

  • Mit gefällt die Farbvariante allemal wirklich besser. Ist leichter und weniger schwer in der Wirkung. Die Größenverhältnisse bedürfen aber immer noch eines genauen Blicks.


    Ich schaff es selbst allerdings auch nie, die Finger ganz vom natürlichen Kontrast bei solchen Witterungen und Fernen zu nehmen ...

  • Das eben war noch die Antwort auf IceDragon, jetzt sehe ich auch den Ritter:

    RIchtig, ich sehe das hier tatsächlich mehr als Bild denn als Foto und mit der exzessiven Bearbeitung hast Du natürlich völlig recht.

    Und das die Größe vom Berg nicht rüberkommt, auf die Idee wäre ich gar nicht gekommen, danke dafür!

    "Wälder" ist aus meine Warte ein wenig übertrieben, aber ich weiß was Du meinst


    Ich hab da auch noch Talisker 2:


    Aber mir ging es jetzt ganz bewusst um das andere Bild, bei dem (dem SW) bin ich nämlich ein wenig Betriebsblind und mir selber nicht ganz klar ob ich das jetzt gut oder "naja, ich hab's versucht" finden soll...


    Wenn Du sagst, diesen unebenen Vordergrund kennst Du - warst Du auch schon da?
    Das Bild entstand übrigens nicht während ausgedehnter Wanderungen sondern tatsächlich rief ich nur meiner fahrenden Liebsten zu, dass sie doch mal bitte anhalten möge, Töchterchen war auch dabei, daher konnte ich mir jetzt auch nicht so lange Zeit lassen, wie es dem Motiv gerecht geworden wäre.


    Schöne Grüße & Danke

  • Ich denke, beim SW-Bild werden sich schon auch Anhänger finden; es gibt sie ja, die SW-Liebhaber und SW-Überzeugten. :)

    Für mich schaut da ein Wald knapp unter dem unteren Nebel hervor ... Aber ja, "Wälder" war ein wenig hochgegriffen.


    Den Vordergrund kenne ich von Deinem Bilde ... aber im Wünsch-Dir-Was @ Hucklig und Bucklig.


    Das zweite Bild gefällt mir deutlich besser, hat auch nach oben hin mehr Himmelsstrukturen für das Auge. Etwas zu satt (dunkles Blau, giftiges Grün) und die Bergesspitze wieder mit Saum (ist wohl ne persönliche Macke, andere finden das normal akzentuiert), aber wirkungsvoll.


    Allemal zeigt das zweite Bild auch die Ferne ... kein Wunder waren die Details rar. Bei fernem Dunst oder homogenen Wolken habe ich auch nur mit dem Merrill-Foveon-Sensor noch Freude. Der schafft es, nicht alles zu Brei verschmelzen zu lassen. Sonst versaut mir das ein normaler Sensor öfter mal, selbst bei gutem Glas.

  • Aaahh, jetzt wird mir Einiges klar.


    Du hast versucht, die herbe Landschaft durch extrem harte Helligkeitskontraste herauszuarbeiten. Der Kontrast war aber original gar nicht so besonders stark - daher ein massiver Eingriff. Die vom Ritter angesprochenen Kantenpixel sind mir auch aufgefallen und finden in der starken Bearbeitung ihre Erklärung. Ich hatte zunächst an eine Überschärfung gedacht, aber da sprachen die etwas zu wenig ausgeprägten Details an anderer Stelle gegen (die dem Ritter auch schon aufgefallen sind). Und bei extremer Schärfung wären die Wolken vermutlich auch nicht so flauschig geblieben.


    Die Größe des Berges habe ich auch nur an dem Mast links im Bild festmachen können, im Original kommt die besser raus, da der Berg im Nebel liegt, allein die durch den Dunst verursachte Unschärfe gibt dem Auge und dem Gehirn einen Anhaltspunkt von den räumlichen Verhältnissen. Den Dunst hast du aber gerade versucht zu eleminieren und damit den räumlichen Eindruck zerstört.


    Im Original ist durch den Dunst der dunkle Part links auch kein schwarzes Loch, weil er zum einen eben nicht so dunkel ist wie auf deiner Bearbeitung und zum zweiten der rechte Berg zwar Linien zeigt, aber nicht in dieser Härte und somit nicht solch eine "Konkurrenz" darstellt, gegen den sich die dunkle Fläche links behaupten muss.


    Ja, ich bin beim Ritter, lass das Bild so wie es ist. Es taugt nicht als Grundlage für ein dramatische Bild, du machst mehr kaputt, als was du erreichst. Nimm ggf. noch die Sättigung im blauen Bereich in moderaqter Weise raus, das hilft ein wenig gegen den Dunst und hebt die Berge etwas hervor, aber solch eine mystisch schöne Landschaft braucht keine Dramatik.

    Gruß
    Peter


    [ô]  PENTAX K-1 / PENTAX K-3 / PENTAX K-30 - Objektive siehe Profil

  • Für mich die erste farbige Variante. SW verliert den Farbkontrast zwischen Landschaft und Himmel, der für mich eher nutzt, SW sehen Landschaft und Berge gleich aus. Dazu hat die Bildqualität unter der SW Konvertierung ziemlich gelitten, das ist recht grobkörnig geworden.

    Bei diesem Bild würde ich oben etwas Himmel wegnehmen und evtl. den dunkleren grauen Himmel oben etwas abdunkeln, und sonst nicht viel mehr machen, vielleicht das grün etwas betonen.


    Die letzte Szene ist mir persönlich dagegen schon zu kräftig bunt geworden. Die Häuser als Blickfang und größenvrgleich funktionieren prima, sind nur leider sehr stark am unteren Rand - und oben ist dann sehr viel Himmel, dadurch wirkt die Komposition für mich etwa sunausgewogen. Evtl. lässt sich da ein knapperer Schnitt finden?

  • Prima - ich hab das Bild hier ja nicht reingestellt, weil ich so überzeugt davon war, mich störte was, konnte es aber nicht festmachen

    Von daher vielen Dank euch allen!


    Was mich jetzt aber tatsächlich interessiert, ihr sagtet ja eigentlich unisono, dass euch das farbige Bild (das mit dem engen Beschnitt) gefällt - das finde ich total spannend, weil bei mir ist das Bild so wie "knapp vor Tonne" wohingegen mir das hier zu bunte, also mit dem weitem Bildausschnitt, deutlich besser gefällt.

    Und ich fühle mich von Kojote wirklich ertappt - ich wollte wirklich dem Foto mein inneres Bild aufdrängen!


    Schöne Grüße

    Stefan

  • Ich mag das 2. Bild deutlich lieber.


    Ich habe mit dem knappen Beschnitt gehadert beim Bearbeiten.

    Irgendwie kommt so für mich der Berg in den Wolken nicht richtig zur Geltung.

    Beim anderen Bild hast Du nicht mit der Sättigung gespart. Da ich nicht dabei war, konnte die Sättigung nicht an Verhältnisse vor ort anpassen.

    Von mir eingestellte Bilder dürfen bearbeitet und bei dft gezeigt werden.

  • Du jast völlig recht - ich hab durchaus an den Reglern gedreht - hier das Originalbild:


    Hier ist jetzt auch die nur noch wenig veränderte, derzeit fertige Version im direktem Vergleich:


    Mir kommt es auch gar nicht auf "so sah es da aus" an, hier hab ich jetzt ein Bild, wie es mir gefällt.


    Schöne Grüße

    Stefan

  • Talisker 2 ist auch eine interessante Ansicht, da gehen natürlich die Details (Rillen und Furchen) des rechtens Berges verloren, aber die kommen auch nur zur Geltung, wenn du wie im Startbild maßlos überziehst in der Bearbeitung. Ansonsten muss ich Claudia Recht geben, in den meisten Bearbeitungen sind die Farben zu grell, Ihre Version gefällt mir bisher am besten. Sie hat es nämlich auch verstanden, den Wolken einen dramatischen Touch zu geben, ohne dabei zu überdrehen. Damit hat sie dem Bild ein Element hinzugefügt, das Flash einfach mal so wegschneidet.

    Gruß
    Peter


    [ô]  PENTAX K-1 / PENTAX K-3 / PENTAX K-30 - Objektive siehe Profil

  • Der vorgegebene Bildschnitt des Originals mit recht mittigem Horizont macht es einem nicht leicht bei der Bearbeitung.

    Hehe - der Himmel gehört für mich da einfach dazu und dieses bisschen Vordergrund fand ich auch passend.
    Und ja, das Bild von mir ist bunt, aber mir gefällt das halt - ein bisschen wie damals die "Irischer Frühling" Werbung ;)