das Sigma 17-70 und sein "etwas anderer" OS

  • Hi!


    Habe seit kurzem ein Sigma 17-70 OS HSM an meiner D7000. Bildqualität (soweit ich überhaupt zum Bildermachen kam die letzten wochen) durchweg OK, aber in punkto Bildstabilisator ist es wohl "etwas anders" als die sonstigen mir bislang bekannten stabilisierten Linsen.


    Und zwar derart, daß der Stabi bzw. dessen Motorik bei diesem Objektiv wohl selbst dann, wenn man ihn ausgeschaltet hat, IMMER an ist, sobald die Kamera das Objektiv mit Strom versorgt bzw. diesem "Aufnahmebereitschaft" signalisiert. Der Stabi on/off Schalter ändert lediglich die Ansteuerung: egal ob ein- oder ausgeschaltet hält der Stabimechanismus die zur Korrektur verwendete Linsengruppe immer in der Schwebe. Bei "ausgeschaltetem" Stabi in einer unveränderlichen "Neutralstellung", während bei "eingeschaltetem" Stabi die Daten des (jedenfalls dem Geräusch nach auch bei "ausgeschaltetem" Stabi offenbar arbeitenden) Bewegungssensors ausgewertet und entsprechend zum "Gegensteuern" verwendet werden.


    Ohne Strom bzw. bei inaktiver Kamera "fällt" die Korrekturlinsengruppe aus ihrer "Neutralstellung" herunter. Kann man gut an dem "Klack" samt Bildbewegung im Sucher einige Sekunden nach einer Aufnahme erkennen.


    Von anderen stabilisierten (auch Sigma) Linsen ist mir dieses Verhalten nicht bekannt, da scheint die "Korrekturlinsengruppe" bei ausgeschaltetem Stabi wohl mechanisch fixiert zu sein und wird nur bei aktivem Stabi "schwebend" gehalten.


    Das bedeutet zum einen, daß das Objektiv auch bei "ausgeschaltetem" Stabi Strom aus dem Kameraakku saugt und damit die "Reichweite" pro Akkuladung deutlich reduziert. Für mich halb so wild, Zweitakku eh immer dabei.


    Zum anderen ist aber die von der Stabimimik bewegte Linsengruppe bei ausgeschalteter Kamera offenbar nicht mechanisch fixiert, man hört ein deutliches Klappern schon bei leichten Bewegungen von Kamera und Objektiv, wie sie beim Tragen der Kamera in der Tasche oder am Halsriemen oder beim Transport im Auto dauernd vorkommen.
    Und da stellt sich dann doch die Frage, ob dieses "Herumklappern" auf die Dauer so gut ist...

  • Hmm, das macht dann Langzeitbelichtungen auf dem Stativ mit diesem Objektiv eigentlich unmöglich, oder ?
    Ich hab im Hinterkopf immer "Stativ = Stabi aus" auch wenn ich gar kein Objektiv mit Stabi habe.
    Auf einer Fototour hatte ich mal einen dabei, der hatte ständig unscharfe Bilder, obwohl Manuell fokussiert und Spiegelvorauslösung an war.
    Als wir dann bemerkt haben, das der Stabi an war, wurds gleich besser als er ausgeschaltet wurde.

  • Zitat von "Dennis"

    Hmm, das macht dann Langzeitbelichtungen auf dem Stativ mit diesem Objektiv eigentlich unmöglich, oder ?


    Das wird wohl davon abhängen wie konstant bei ausgeschaltetem Stabi die Stabilinsengruppe "in Neutralstellung" gehalten wird. Was ich hier mal schnell ohne Stativ (Kamera auf Tisch gelegt) ausprobiert hatte, läßt in der Hinsicht eigentlich keine Bedenken aufkommen.


    Könnte aber sein, daß bei sehr langer Belichtungszeit und einem zu Beginn derselben schon etwas schlappen Akku mittendrin der Strom ausgeht und/oder Spannungsschwankungen kurz vor dem Ende der Akkukapazität zu Verwacklern führen.

  • ja, wird die Linsengruppe nun per aktiven Micromotoren in Position gehalten oder ist sie per Micromechanik verriegelt?
    Das eine braucht Strom, was sich bei der Akkulaufzeit bemerkbar machen wird, das Andere verhält sich verbrauchsneutral.
    Ein grosser Unterschied.
    Wenn die Motoren wirklich immer aktiv sind, würde ich einen Fehler nicht ausschliessen wollen.

    • Offizieller Beitrag
    Zitat von "Nichtraucher"

    ...egal ob ein- oder ausgeschaltet hält der Stabimechanismus die zur Korrektur verwendete Linsengruppe immer in der Schwebe. Bei "ausgeschaltetem" Stabi in einer unveränderlichen "Neutralstellung"...


    Zitat von "Nichtraucher"

    ...Ohne Strom bzw. bei inaktiver Kamera "fällt" die Korrekturlinsengruppe aus ihrer "Neutralstellung" herunter...


    Das deutet ja darauf hin, dass der Stabi immer "unter Strom" steht.


    Das dürfte doch bei einer Sensorstabilisierung ähnlich sein. Stabi ein, Bewegungen werden korrigiert, Stabi aus, Sensor wird elektronisch in der Mitte gehalten.
    Bei meiner Pentax hört man im Off- und Standby-Modus bei bestimmten Bewegungen auch leise Klack-Geräusche ;)

  • Das gleiche Verhalten habe ich schon öfter vom Sigma 18-125 OS gelesen. Scheint also typisch Sigma-Stabi zu sein. Allein die Geräusch-Kulisse soll beim 18-125 OS so manchen sehr nerven. Für die Lebensdauer hätte ich da weniger Bedenken. Zum Sigma 18-125 OS habe ich bezüglich der Haltbarkeit auch noch nichts Negatives gelesen.

    Von mir eingestellte Bilder dürfen bearbeitet und bei dft gezeigt werden.

  • Genau,das ist eine von beiden Varianten bei Sigma.
    Dabei wird die Einheit dauerhaft in der Neutralen Lage gehalten,machen einige Optiken bei Sigma so.
    Ähnlich wie bei Pentax mit der Sensoreinheit.
    Beides normal und ohne merkliche Einbußen.
    Tamron hat ebenso eine schwebende Einheit verbaut,auch ohne Probleme.
    Wie weit jetzt der Stromverbrauch steigt,müsste man mal mit einer anderen Optik vergleichen,wobe sich das eh nie vergleichen lässt.
    Jede Optik hat eben einen anderen Stromverbrauch.

  • Zum 18-125 OS wird durchaus von einem deutlich erhöhten Stromverbrauch berichtet. Mal sehen, was der Nichtraucher zum 17-70 diesbezüglich aus dem Vergleich verschiedener Optiken beitragen kann.

    Von mir eingestellte Bilder dürfen bearbeitet und bei dft gezeigt werden.

    • Offizieller Beitrag

    Also im blauen Forum gab es zahlreiche D7000-User, die berichtet haben, dass sie mit dem Sigma 17-70 spürbar kürzere Akkulaufzeiten hatten als mit VR-Nikkoren.
    Das beschriebene Verhalten könnte ja durchaus eine Erklärung dafür sein, allerdings ist die Akkuleistung der D7000 wirklich reichlich, mir hat diese auch in Gebrauch mit dem Sigma immer üppig ausgereicht.

    • Offizieller Beitrag

    Nichtraucher:
    Mal noch eine andere Frage zum Sigma: Habe ja selbst auch einige Zeit das Sigma 17-70 im Einsatz gehabt und letztendlich habe ich es gegen das Nikkor 16-85 eingetauscht, weil ich bei entfernten Objekten nie scharfe Ränder hinbekommen habe, auch nicht abgeblendet. Habe das Phänomen ausführlich in meinem Erfahrungsbericht beschrieben.


    Kannst du das bestätigen, oder hatte ich am Ende doch nur extremes Pech mit meinen Sigmas?

  • Zitat von "PhilippV3"

    Nichtraucher:
    Mal noch eine andere Frage zum Sigma: Habe ja selbst auch einige Zeit das Sigma 17-70 im Einsatz gehabt und letztendlich habe ich es gegen das Nikkor 16-85 eingetauscht, weil ich bei entfernten Objekten nie scharfe Ränder hinbekommen habe, auch nicht abgeblendet.


    Hi!


    Nach längerer "Fotopause" kam am WE meine D7K mit dem Sigma wieder zum Einsatz. Erst beruflich , und das ziemlich unerwartet (Riesen Wasserschaden bei einem Kunden dokumentiert), und dann privat ein paar Bilder beim Sonntagsausflug. Eine auffällige Unschärfe speziell bei weit entfernten Objekten habe ich dabei nicht bemerkt, aber mein Exemplar scheint ein generelles leichtes Schärfeproblem auf der rechten Bildhälfte zu haben.


    Muß mir das bei nächster Gelegenheit mal genau ansehen.


    Bei Innenaufnahmen fiel mir das mit der Unschärfe rechts bisher nicht auf. Stellt sich außerdem die Frage, ob die Temperatur da einen einfluß hatte angesichts der 14 Minusgrade beim Ausflug (und im abgesoffenen Außenlager war es kaum weniger kalt).

    • Offizieller Beitrag
    Zitat von "Nichtraucher"

    Eine auffällige Unschärfe speziell bei weit entfernten Objekten habe ich dabei nicht bemerkt, aber mein Exemplar scheint ein generelles leichtes Schärfeproblem auf der rechten Bildhälfte zu haben.


    Muß mir das bei nächster Gelegenheit mal genau ansehen.


    Bei Innenaufnahmen fiel mir das mit der Unschärfe rechts bisher nicht auf...


    :danke: für die Rückmeldung!


    Hört sich für mich erst mal genau nach dem bekannten Schärfeproblem durch Bildfeldwölbung an, bei Innenaufnahmen (Nahbereich) hatte ich nämlich auch nie Probleme, nur in der Ferne. Allerdings war die Ausprägung in der Lage (Rechts/Links) wie auch in der Stärke der Unschärfe bei jedem meiner 17-70er etwas anders. Vielleicht hast du ja ein gutes Exemplar erwischt... ;)

  • Zitat von "PhilippV3"

    Hört sich für mich erst mal genau nach dem bekannten Schärfeproblem durch Bildfeldwölbung an, bei Innenaufnahmen (Nahbereich) hatte ich nämlich auch nie Probleme, nur in der Ferne.


    Bei den aktuellen "wasserschadenfotos" erscheint mir die Schärfe rechts auch nicht so prall, die Aufnahmen taugen aber wegen der starken Tiefenstaffelung nicht wirklich zu einer Beurteilung. Wenn demnächst (hoffentlich) ein wenig mehr "Luft" ist, schaue ich mal, wie sich in der Hinsicht das 1.8/35 und das Tammy 70-300 (billiger "Plastebomber" aber mit erstaunlicher Schärfe) an der D7000 verhalten.
    Nicht daß bei der evtl. die Sensorlage oder das Auflagemaß schepp ist. Das hatte mal die D80 eines Kunden und da war der Effekt auch temperaturabhängig: bei Aufnahmen vom Skiausflug extrem, bei Zimmertemperatur minimal.

    • Offizieller Beitrag
    Zitat von "Nichtraucher"


    Bei den aktuellen "wasserschadenfotos" erscheint mir die Schärfe rechts auch nicht so prall, die Aufnahmen taugen aber wegen der starken Tiefenstaffelung nicht wirklich zu einer Beurteilung. Wenn demnächst (hoffentlich) ein wenig mehr "Luft" ist, schaue ich mal, wie sich in der Hinsicht das 1.8/35 und das Tammy 70-300 (billiger "Plastebomber" aber mit erstaunlicher Schärfe) an der D7000 verhalten.
    Nicht daß bei der evtl. die Sensorlage oder das Auflagemaß schepp ist.


    So ein Vergleich wäre sicher gut, habe ich damals dann auch getan um die Gewissheit zu haben, dass es wirklich am Objektiv liegt. Wenn der Unschärfeeffekt bei dir aber nur leicht auftritt, dann mach dich mit der Testerei nicht allzu verrückt, das 17-70 hat zwar wunderbare Allroundqualitäten, bleibt dabei aber trotzdem ein relativ günstiges Consumer-Glas. Irgendwo muss man immer Abstriche machen.

  • Zitat von "Nichtraucher"

    Wenn demnächst (hoffentlich) ein wenig mehr "Luft" ist, schaue ich mal, wie sich in der Hinsicht das 1.8/35 und das Tammy 70-300 (billiger "Plastebomber" aber mit erstaunlicher Schärfe) an der D7000 verhalten.


    "Luft" ist immer noch wenig, und für Außenaufnahmen, erst recht mit Glaswechsel, ist´s mir derzeit klar zu frostig.


    Daher erstmal für ein paar Bilder durchs (leider nicht perfekt saubere) Hoffenster mit


    Nikkor 1.8/35,


    Nikkor 18-70 @35mm,


    und schließlich mit dem Sigma 17-70@35mm


    Belichtung, WB und sonstige Bildeinstellugnen identisch, jeweils (LV) Kontrast-AF auf den Strebebalken in der Bildmitte.


    (Edith meinte zur ersten Version des Beitrags: pic-upload ist klar zu lahm geworden und dazu noch werbeverseucht)

    • Offizieller Beitrag

    Die Leistung geht in diesem Vergleich bei allen dreien in Ordnung denke ich. Die Unterschiede sind minimal, wobei das auch nicht verwunderlich ist, die beiden Zooms bewegen sich bei 35mm im mittleren Brennweitenbereich, sind dazu noch auf Blende 8 abgeblendet. Also wenn ein Objektiv da nichts taugt, taugt es auch wirklich zu gar nichts... :kaffee:


    Mach mit dem Sigma mal Bilder im Bereich um die 17-21mm von entfernten Objekten, dann wird das Problem der Unschärfe durch Bildfeldwölbung sichtbar, sofern bei dir vorhanden.
    Wenn das für dich aber nicht praxisrelevant ist, dann lass es bleiben und erfreue dich an einem sonst sehr gelungenem Objektiv... ;)

  • Zitat von "PhilippV3"

    Mach mit dem Sigma mal Bilder im Bereich um die 17-21mm von entfernten Objekten, dann wird das Problem der Unschärfe durch Bildfeldwölbung sichtbar, sofern bei dir vorhanden.


    Da habe ich in der Tat offen einen leichten Schärfeabfall bemerkt. Nicht die Welt aber vorhanden.


    Weniger schön ist der wirklich abartig hohe Akkuverbrauch der D7000 wenn das 17-70 dran ist, da machen sich wohl die auch bei "ausgeschaltetem" Stabi ständig unter Strom stehenden Stellmotoren bemerkbar. Nach 50 Bildern ohne Blitz Akku platt, das kenne ich sonst nur von der Pentax Optio A40

    • Offizieller Beitrag
    Zitat von "Nichtraucher"

    Da habe ich in der Tat offen einen leichten Schärfeabfall bemerkt. Nicht die Welt aber vorhanden.


    Wenn es sich um eine Unschärfe durch Bildfeldwölbung handelt, dann müsste die Unschärfe am Rand auch noch abgeblendet bestehen bleiben. Wenn bei dir abgeblendet alles scharf ist, scheint mir das nur die ganz normale Offenblendschwäche zu den Rändern hin zu sein.


    Zitat

    Weniger schön ist der wirklich abartig hohe Akkuverbrauch der D7000 wenn das 17-70 dran ist, da machen sich wohl die auch bei "ausgeschaltetem" Stabi ständig unter Strom stehenden Stellmotoren bemerkbar. Nach 50 Bildern ohne Blitz Akku platt, das kenne ich sonst nur von der Pentax Optio A40


    Also da stimmt bei dir definitiv etwas nicht. Ich habe bspw. die Kombi D7000 + Sigma 17-70 letztes Jahr zwei Wochen in den Urlaub mitgenommen, hunderte Fotos mit und ohne Blitz geschossen, einige Videos gedreht und viel in den Menüs gespielt, da die Kamera damals noch ganz neu war. Den Akku musste ich aber erst wieder laden, als ich wieder daheim war. Da muss bei dir entweder die Kamera oder das Sigma eine Macke haben und offenbar schleichend Strom verbrauchen...

  • Zitat von "PhilippV3"

    Da muss bei dir entweder die Kamera oder das Sigma eine Macke haben und offenbar schleichend Strom verbrauchen...


    "Akkukiller" ist klar das Sigma, das läßt sich v.a. auch nachdem der Belichtungsmesser schon wieder aus ist, gerne mal SEHR viel Zeit bis der Stabi hörbar "abschaltet".


    Vorher hatte ich wochenlang das 1.8/35 oder das Tammy 70-300 dran, und da ging auf ca. 200 Auslösungen die Batterieanzeige gerade mal um einen Balken runter.