Makro: Achromat oder Zwischenringe oder beides?

  • Hallo zusammen,


    habe seit ein paar Tagen ein Tokina 100/2.8 und bin damit auch soweit sehr zufrieden was Schärfe und Bokeh angeht
    allerdings hätte ich mir was die Vergrößerungsleistung angeht etwas mehr versprochen.


    Jetzt wollte ich mal fragen, ob ich da zusätzlich eine Nahlinse bzw. Achromat oder Zwischenringe kaufen sollte.
    Allerdings versteh ich noch nicht ganz was sich dabei in welchem Umfang für mich ändert
    und wo da die Vor- und Nachteile beider Methoden liegen ...


    z.B. wenn die Bezeichnung Achromat +5 ist, um wieviel verringert sich dann der Mindestabstand zum Motiv?
    Desweiteren (wie inmer) irgendwelche Erfahrungen oder Produktempfehlungen?


    Vielen Dank!


    hab bisher zu dem Thema nix gefunden ... falls das schonmal erklärt worden sein sollte und ich hier ne Frage wiederhole, bitte Link auf Thread und sorry ;)

  • Zitat

    allerdings hätte ich mir was die Vergrößerungsleistung angeht etwas mehr versprochen.


    äh, ein Abbildungsmaßstab von 1:1 ist eigentlich schon beeindruckend, wobei du aber mit einer KB Formatkamera nicht die ideale Ausgangsplattform für Makros hast.
    Prinzipiell kann die Bildqualität nachteilig beeinflusst werden, egal ob Achromat oder Zwischenring. Wobei es natürlich auch ein bisschen darauf ankommt, wie das Objektiv berechnet/korrigiert ist. Es sind je nach Objektiv schon unterschiedliche "Reaktionen" auf so einen Anbau möglich.
    Ich persönlich würde einen Achromaten bevorzugen, da er im Gegensatz zum Zwischenring weniger Licht kostet.

    Sony α7r III / SEL24105G & Canon EF via Metabones V und Altglas

    In der Natur gibt es weder Belohnungen noch Strafen.

    Es gibt Folgen.

  • ... Also ich kann hier eigentlich nur zu Zwischenringen mit elekrtonischer Datenübermittlung raten.


    Ich halte nichts von Achromaten, da diese die Leistung der Linsen einfach zu sehr herabsetzen. Gerade in Kombination mit neuen Kameras. Die CAs nehmen deutlich zu und meist funktionieren die Ecken auch nicht richtig. man schaltet ja schliesslich eine Linse vor ein in sich abgesvhlossenes Linsensystem. Da kann nichts wirklich gutes bei raus kommen.


    Ich habe mir bei meinfoto.com Zwischenringe mit Kontakten besorgt, welche alle Daten der Kamera ans Objektiv übermitteln. Diese Zwischringe sorgen ja im Endeffekt auch nur dafür, dass der der ausgeleuchtete Bild Kreis vom Objektiv deutlich vergrössert wird, sprich, dass ist wie ein Crop, den man da macht, nur das alle Pixel weiter zu Verfügung stehen.


    Hat die Sache Nachteile? Natürlich. Die Linse wird erstmal extrem kurzsichtig, kommt einfach drauf an, wieviele Ringe man dazwischen setzt. Der gesatmte Schneckengang der Linse reicht dann unter Umständen nur noch für 2-3cm Fokusdistanz. Muss man sich aalso erstmal mit einleben.


    Dann wird natürlich auch alles etwas dunkler, logisch ist ja nun auch einiges mehr an weg fürs Licht. Was auch etwas abnimmt ist die Schärfe, da es ja eine Vergrösserung ist. Allerdings ist das deutlich geringer und gleichmässiger, wie bei einer Nahlinse.


    Ich kann persönlich halt nur zu der Lösung mit den Zwischenringen raten, hat bei mir am besten funktioniert. Ein Makrobalgen ist auch nichts anderes, hat keine elektrischen Kontakte und ist unhandlich...

  • Hallo !

    Kann mich ghoosty nur anschließen - Zwischenringe würde auch ich eindeutig vorziehen.
    Falls es Dein Budget erlaubt, wäre ein Makroschlitten empfehlenswert.
    Ohne Stativ geht im Makrobereich sowieso nicht sehr viel und so ein Schlitten mit seiner
    sehr präzisen Verstellmöglichkeit ist eine echte Hilfe.


    Grüsse
    Bernhard

  • Zitat

    ..allerdings hätte ich mir was die Vergrößerungsleistung angeht etwas mehr versprochen


    Was möchtest Du den fotografieren das dir 1:1 nicht reicht? Ob ZR oder Achromat hängt u.a. auch vom Motiv ab, ob ggf. ein Blitz eingesetzt wird usw. Bei Achromaten ist es auch immer eine Frage der Qualität, mitunter bekommt man bei ebay die Minolta-Achromaten für kleines Geld.

  • Kann Dich gut verstehen! Du willst Facettenaugen sehen! :)
    Die Aussagen bezüglich Zwischenringen stimmt, aber im Makroalltag in freier Natur ist die Auszugsverlängerung kontraproduktiv.
    Will man bei ISO 100 bleiben und braucht man paar Millimeter Schärfentiefe ist man schnell bei Blende 12...16 und bei einer Belichtungszeit im Sekundenbereich.
    Ich war schon oft auf Makrotour, aber Windstille die mehrere Sekunden Belichtungen bei dieser Extremvergrößerung zulässt, habe ich sehr selten erlebt!
    Ich besitze Acromaten von drei bis 8 Dioptrien die auf alle Objektive passen die ich für Makros nehme.
    Die Einstell-Entfernung verändert sich bei der Benutzung eines Acromaten reziprok zu den Dioptrien: 2dpt=50cm, 4dpt=25cm, 8dpt=12,5cm
    Das Fliegenmakro in meiner Galerie zeigt welche Vergrößerung mit einem ASPC-Sensor/100mmMakro&8Dioptrien-VorsatzAcromat möglich ist.

  • @Nuggetfinder:


    Das Foto ist schon beeindruckend! :thumbup:


    Ist das BIld auch in Originalgröße wirklich scharf?
    Würde mich mal interessieren, wie da ein Crop aus 100% oder ein (gern mit einem Wasserzeichen geschützes) Originalbild aussehen.


    (Denke in diesem sehr technischen Bereich der Fotografie, wo man klein(st)es sichtbare machen möchte und gerne auch einmal cropt, hat Pixelpeeperei durchaus ihre Berechtigung) ;)

  • wow, was für ne resonanz :shock:


    also erstmal danke an alle hier, flash und willi .. die artikel sind echt hilfreich und sofort gebookmarked :)
    sowas wie die empfehlungen von mol, ghooosty und wuschler hab ich mir erhofft


    im endeffekt scheints ja auch hier keine endgültige weisheit zu geben bwz. kommt eben wie immer drauf an
    was man machen will


    wenn ich es nun richtig verstanden habe, bin ich wenn ich ein uhrwerk unter ruhigen bedingungen schießen kann
    mit zwischenringen besser bedient während ich "freihand" in der natur mit ner nahlinse mehr rausholen kann


    beides kostet ja nun auch nicht die welt ... achromat muss ich naürlich den durchmesser mit in die kalkulation nehmen
    (@ghoosty da wär ich vllt mit dem canon 100er doch besser gefahren wie mit dem tokina, da ich andere objektive mit 58mm hab..)


    so ein schlitten kommt dann wahrscheinlich erst im nächsten schritt


    nugget_finder hammerbild übrigens! ... genau sowas will ich auch mal hinkriegen :)


    danke an alle nochmal!

  • ... Die Sache mt dem Durchmesser ist bei Canon ganz praktisch, da die 58mm so ein wenig Standard bei Canon sind. Nur bei den größeren Linsen weicht es ab, wobei auch hier dann wieder die 77mm oft anzutreffen sind.


    Mit einem Zwischenring interessiert dies allerdings gar nicht, geht bei jedem Objektiv. Sonnenblende etc kannst du auch alles weiterverwenden, kannst somit auch noch Filter vorne dran bappen.
    Es ist ja nun nicht so, dass mit dem Einsatz eines Zwischenrings tiefe Nacht herrscht. Ich kenne die genauen Zahlen nicht, aber ich hab da nicht viel Unterschied bei den Zahlen gehabt.


    Ich musste mir was einfallen lassen, da das Canon TS-E 90mm nicht sonderlich vergrößert und mit 50cm Einstellgrenze arg dürftig ausgefallen ist. Mir kams da nicht so vor, als hätte ich die Belichtungszeiten großartig ändern müssen. Hab bloss mal kurz geguckt, bei 3 Zwischenringen 13+31+21mm hat sich bei mir die Belichtung von 0,6 auf 1,6Sek verlängert, ich kenne den Abbildungsmaßstab hier nicht, aber er muss ziemlich extrem sein. War jetzt das Max an Ringen, was ich bei mir kurz testen konnte. Im Normalfall braucht man nur einen davon. Musste gucken, was dir besser gefällt, mir ist die Sache so lieber... .