Zeig/diskutiere Dein Street-Bild

  • @deejayhs
    gefällt mir recht gut. Dein Bild geht ja so ein bisschen in die Richtung meiner Flughafenbilder. Noch besser wäre es mMn, wenn du näher an die Personen herangehen würdest, die Silhouetten könnten dominanter im Bild erscheinen.


    @Herlekin
    Ich tue mir der Zuodnung deiner Bilder zum Genre "Street" schwer:
    "...Hauptthema ist die direkte oder indirekte (zufällige) Anwesenheit von Menschen in Spontansituationen und in der Öffentlichkeit..."


    - Beitrag 179 lebt einzig und allein von den Anwesenheit einer Gruppe muslimischer Frauen unter dem Denkmal. Würdest du diese Gruppe gegen eine x-beliebige Gruppe von xy Personen austauschen, wäre die Bildwirkung verpufft. Bei einem Streetbild spielt die Kleidung der abgebildeten Personen oder gar ein Ausdruck einer Religionszugehörigkeit keine, bzw. zumindest keine wesentliche Rolle.


    - Beitrag 181: Welche Menschenseele ist da anwesend, bzw. welche menschliche Anwesenheit wird da indirekt suggeriert? Der Titel "Katzenklo" gibt der Bildthematik eine gänzlich andere Richtung als die eines Streetbildes...


    - Beitrag 187: Die Bildidee basiert auf der Schrift auf dem Balken und dem mutmaßlichen Kontrast zur Person, die darauf liegt. Eine zufällige Spontansituation erschließt sich mir hier nicht.


    Wie sind denn deine Sichtweisen hierzu?

    lg, Achim

    (Von mir eingestellte Bilder dürfen grundsätzlich bearbeitet und bei DFT gezeigt werden.)

  • Ich denke, Herlekins Bilder gehen eher in die Richtung von Situationskomik oder unterschwelliger Gesellschaftskritik - was ja unter sogenannten Street-Fotografen durchaus auch eine von mehreren Richtungen ist. Ich tu mich auch schwer mit der Einordnung, aber die Bilder funktionieren auf ihre Art und Weise - eins mehr, andere weniger. Das Katzenklo als Symbol der Trostlosigkeit steriler, von menschenfernen Architekten geplanten "Sozialflächen" - tja, vielleicht kein Street-Foto im klassischen Sinn; aber was ist es dann? Architektur oder Landschaft passen ja auch nicht grade ...

  • tja, vielleicht kein Street-Foto im klassischen Sinn; aber was ist es dann? Architektur oder Landschaft passen ja auch nicht grade ...

    Vielleicht nichts von alle dem. Man muss nicht unbedingt ein Bild zwangsweise einer Kategorie / Stilrichtung / Genre zuordnen können.

    lg, Achim

    (Von mir eingestellte Bilder dürfen grundsätzlich bearbeitet und bei DFT gezeigt werden.)

  • im reichen Deutschland

    Nun wird ja Berlin immer als "Schmelztiegel" der Kulturen bezeichnet, wir sind aber eben auch "Hartz IV Hauptstadt". Klar, da wo die meisten wohnen, gibt es eben auch viele, die die Gesellschaft nicht auffangen wollte/konnte.


    Die Gegend um den Bahnhof Zoo stellt so eine Art Magnet für vielerlei Menschen dar und so bleibt nicht aus, dass es dort mittlerweile wieder sehr viele gibt, die auf der Straße leben. Es war eine Zeitlang etwas ruhiger, aber seit rund einem Jahr nimmt das wieder drastisch zu. Fast von gleicher Ecke hatte ich ja hier im Forum schon Fotos veröffentlicht.


    Ob wir als "reiche" Nation dabei einfach nur zusehen sollten, möchte ich hier nicht diskutieren. Das ist dann hier der falsche Ort. Aber zum Nachdenken sollen solche Aufnahmen schon gezeigt werden.

  • Zu den zwei Bildern mit Obdachlosen von Bonobo und Daex:


    Es handelt sich im Grunde um die gleiche Thematik und man sieht hier sehr schön, welche Rolle BW bzw. Bildausschnitt spielen. Das Bild von Daex mit kleinerer BW zeigt den Obdachlosen am Rande der ganzen Szene, quasi wie ein zufälliges "Nebenprodukt" in ein weiteren Gesamteindruck eingebettet. Das hat zur Folge, dass das Auge wandert, der Eindruck einer Momentaufnahme wie im Vorbeigehen entsteht.


    Bei Bonobo entsteht vielmehr der Eindruck einer Dokumentation: Der Obdachlose ist im Bild selektiert, genau ausgewählt und wird in Großformat gezeigt. Es geht nur um die Darstellung dieser einzelnen Person. Der Betrachter weiß natürlich nicht, dass das Bild mit dem Obdachlosen abgesprochen, aber man könnte es fast erahnen.

    lg, Achim

    (Von mir eingestellte Bilder dürfen grundsätzlich bearbeitet und bei DFT gezeigt werden.)

    • Offizieller Beitrag


    Mit Blick auf die Vielzahl der Fotos von hilflosen Personen und die eher voyeuristisch-amüsant gemeinten Beiträge, möchte ich das noch mal in Erinnerung rufen:


    Wir weisen auf die geltende Rechtslage und auf die Nutzungsbedingungen von dft hin. Es obliegt jedem Nutzer selbst, sich über die Rechtslage in Kenntnis zu setzen. Als erster Anlaufpunkt für die Recherche eignet sich immer Wikipedia oder in diesem Fall auch Photoscala.

    • Offizieller Beitrag

    Ich werde das nicht auf einzelne Bilder beziehen und es ist nicht (ab)wertend gemeint.


    Ich will auch hier nichts abwürgen, der gleiche Hinweis steht auf Seite 1 dieses Threads auch schon. Auch wenn längst klar ist, dass es mit der Definition von 'Street' so eine Sache ist (jeder versteht was anderes darunter), liegt die Vermutung nahe, dass die Vorgehensweise von Bonobo die Ausnahme sein könnte. Es ist im Interesse jedes Beitragenden, das er sich die Rechtslage vor Augen führt und auf dieser Basis eigenverantwortlich seine Entscheidungen trifft. Nur darum geht es. Ist das OK für Dich, @daex? ;)

  • Natürlich ist das für mich ok. Ich frage mich nur, was dagegen spricht, wenn man meint, ein Foto sei voyeuristisch, oder ein Beitrag voyeuristisch-amüsant, dass man das zu diesem Foto oder Beitrag sagt, statt so pauschal. Und wundere mich, wieso Du das nicht auf einzelne Bilder beziehen möchtest. Mir würde das wohl nicht weh tun, wenn man so eine Meinung zu irgendeinem von meinen Bildern äußern würde.


    Zwar kann ich nur für mich was sagen und vertrete niemanden, denke mir aber, jetzt könnte eine Vielzahl der Beitragenden in diesem Thread sich oder Dich fragen: „Ist denn mein Bild gemeint?“

  • dass die Vorgehensweise von Bonobo die Ausnahme sein könnte.

    Also Gundsätzlich suche ich immer den Kontakt zu den Menschen, wenn diese später im Foto auch deutlich erkennbar sind (Ausnahmen beispielsweise CSD oder KDK). Oft klappt das sogar auf Distanz per Augenkontakt. Ich versuche auch nie bei Ablehnung dann doch noch heimlich aufzunehmen. Wer nicht will, kommt nicht auf´s Bild. Man kommt dabei häufig sogar mit interessanten Leuten zusammen. Auch die, die auf der Straße leben, haben eine Vergangenheit. Beim wartenden Mann reichte auf Distanz ein Zeigen auf die Kamera und auf ihn und es war OK.
    Bei der ersten Aufnahme hatte ich nur einen 10er dabei und habe in ihr für ihren Hund gegeben. Zumindest habe ich sie gebeten, nicht Alk zu kaufen.
    Ich zeige bei Bedarf auch den Aufgenommenen die Fotos. Zum Beispiel hier wollten einige sehen, ob sie tatsächlich nicht erkennbar sind. Ich habe ihnen auch erklärt, warum das so ist.


    Aber bei der Aufnahme von Daex kann ich nur sagen, dass ich das auch so gemacht hätte. Der Mann im Brunnen scheint so KO zu sein, dass Daex ihn sicherlich nicht befragen konnte.


    Sowohl bei meiner als auch bei seiner Aufnahme, kann keiner mit Bestimmtheit sagen, wer das ist. Insofern sehe ich da Persönlichkeitsrechte nicht beeinträchtigt. Ich glaube doch, dass die meisten hier sehr gewissenhaft mit dem Thema umgehen.