Fokusjustage je nach Lichtverhältnissen (K10D/GX10)

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    In diversen Diskussionen zur K-5 (hier und andernorts) wurde ja immer wieder der Frontfokus bei Wolframlicht und/oder bei Neon-/Energiesparlicht diskutiert. Anässlich eines neuen Objektivs habe ich daher mal wieder das Servicemenü bemüht (Anleitung dazu gibt es auf Wunsch - ist inzwischen supereinfach und auch Unterwegs kein Problem) und die vorhandenen Objektivbestände bei Tageslicht, Neon und Wolfram getestet. Mit eindeutigem Ergebnis:


    Ein Objektiv (mein DA 35 Limited), das bei Tageslicht einen Backfokus hat (Korrekturwert +50), passt bei Neon so etwa und braucht bei Glühfadenlicht schon eine -50er Frontfokuskorrektur. Ein anderes (mein neues DA 70 Limited) passt bei Tageslicht, dafür zeigt es bei Glühfadenlicht einen FF, den man glatt mit -100 korrigieren muss.


    Ergo: Auch die K10D/GX10 ist deutlich lichtabhängig im AF-Modul, neu ist das also nicht. Keine Ahnung, ob das bei seriösem Test bei anderen Marken anders aussieht oder ob das Problem in neuerer Zeit besser korrigiert wird, hier ist es jedenfalls so, dass ich der verdrießlichen Zufälligkeit in der Fokuslage bei lichtstarken Objektiven künftig durch eine Justage nach Lichtverhältnis und Objektiv beikommen möchte. Eine entsprechende Tabelle muss ich mir noch genau aufstellen (die oben genannten Zahlen sind eher grob) - die kommt dann auf die Bodenplatte der Kamera.


    Wie macht Ihr das so?


  • Wäre es nicht besser sich das etwa zu merken (soviele Objektive hast du doch nicht) und dann manuell einzugreifen (Quickshift sei dank)?

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    Hmm. Tendenziell macht mir das die Sache zu langsam. Bei Kindern und Familie muss man schnell sein. Und Kinder und Familie sind nun mal mein Hauptmotiv. Der Eingriff ins Systemmenü dauert wenige 10 Sekunden beim Objektivwechsel oder beim Wechsel der Aufnahmesituation. Ich habe nur noch keine Idee, wie ich markiere, ob die Kamera momentan für drinnen oder für draußen justiert ist (ohne auch zur bloßen Kontrolle schon ins Servicemenü zu müssen).


    Und korrigieren muss man. Sonst ist die Schärfe reines Roulette.

  • Andere Frage - war der Fehlfokus in der Praxis zu bemerken oder hast Du danach gesucht (ausgelöst durch manisch-paranoide Foritis)? :twisted:


    Ich kann aus meiner Sicht nur sagen, ich (GX10 & K20D) habe bislang noch nicht auf Fehlfokus geachtet und möchten ihn - wenn - auch gar nicht wissen... :oops:


    (Sorry, Du wolltest ja wissen, wie "wir" das machen)

  • Hmm, aber ist das nicht irgendwie ziemlich... unbefriedigend? Das wäre für mich ein klarer Grund, über einen Sytemwechsel nachzudenken, vor allem wenn es nichtmal bei allen Objektiven gleich ist.


    Dann auch noch nen Aufkleber draufmachen zu müssen, damit man weiß, in welchem Modus man zuletzte war... Das kanns doch eigentlich nicht sein.


    Oder können es die anderen auch nicht besser, was die Abhängigkeit von der Lichtquelle betrifft?

  • Ich habe mir bei der K-x für meine Objektive einen Fokus-Mittelwert eingestellt. Wenn es wirklich mal auf das letzte bisschen Schärfe ankommt stelle ich den Fokus für das aktuelle Objektiv im Servicemenü ein oder benutze LifeView.
    Eine Differenzierung nach Lichtsituation wäre mir echt zu viel.


    Grüsse
    pebu

    +++
    Hawlett-Packard PhotoSmart 715 --> Minolta Dimage S414 --> Panasonic DMC-FZ30 --> Sony DSC-WX350
    Pentax K-x --> Pentax K-70
    Tamron 17-50/f2.8 --- Pentax smc 55-300/f4-5.8 --- Pentax HD 35/f2.8 Makro Limited

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    manolo: Sagen wir es mal so: Vom DA 70 war ich bei Kunstlicht ein wenig enttäuscht. Da war der Joghurtbecher nicht schlechter. So hat es angefangen. Der Rest war dann Neugier. Da ich meine Kamera schon vor Jahren mal nach bestem Wissen justiert hatte (allerdings ohne Rücksicht auf Kunst- oder Tageslicht) hat mein DA35 immer ganz gut gepasst, drinnen noch besser als draußen. Die lichtschwächeren Kits habe ich auch getestet (das 50-200 passt bei Tageslicht perfekt, das 18-55 so lala), da ist es aber in der Praxis völlig wurscht, weil ich die 'eh immer abblende. Bei den Limiteds dagegen steht die Blendenvorwahl meistens am offenen Anschlag, da stört es mich schon gelegentlich, wenn der Strampelanzug scharf ist, statt der Augen ;-).


    @Trixi: Klar. Ich brauche eine D3s, die kann das bestimmt besser :mrgreen: . Nein, kein Systemwechsel. Ob das andere Marken aber besser können (ich meine die Korrektur des AF je nach Lichtverhältnissen) würde mich auch interessieren. Irgendwann kommt bei mir jedenfalls ein Gehäuse, bei dem ich die Objektive einprogrammieren kann und die Verschiebung durch Kunstlicht entweder im Body oder einfach per Liveview zu umgehen ist. Das passt dann. Könnte die K-5 sein, mal sehen, wie das Updating da weiter geht. Hat Zeit, weil es mich nicht wirklich stört, denn:


    pebu: Auch ich hatte bisher einen guten Mittelwert, der sich aber - wie ich jetzt merke - offenbar nach dem am stärksten abweichenden aber anspruchsvollsten Objektiv gerichtet hat und dort gut die Kunstlichtsituation traf. Somit meine Gewohnheiten. An den Kits und an einem UWW merkt man die Abweichung ja wie gesagt kaum. Nun aber gibt es eben ein zweites lichtstarkes Objektiv, das leider nicht zum ersten passt. Da wird die Justage nicht ausbleiben können, sonst ärgere ich mich zu oft.

  • Ich hab ja nichts gegen Pentax, im Gegenteil, ich hab lange analog damit geknipst.


    Aber das wäre mir dann doch etwas zu viel des guten. Ich meine klar, ein Fehlfokus kann immer mal vorkommen und das ist sicher auch bei jedem System so. Aber wenn ich davon ausgehen muss, dass ich objektivabhängig und lichtabhängig mehrere verschiedene Korrekturfaktoren brauche, zwischen denen ich dann auch noch händisch wechseln muss - da würde der Spaß und die Markentreue doch irgendwann aufhören.


    Selbst wenn die Programmierung der Korrekturen an einer anderen K komfortabler wird, eine befriedigende Lösung ist das ja auch nicht. Hoffen würde ich da eher auf einen allgemein lichttoleranteren AF. :)

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    Da bin ich entspannter, ehrlich gesagt. Wie gesagt. Bei den neueren Mittelklasseundaufwärtsmodellen als der K10D/GX10 lassen sich die Korrekturfaktoren der einzelnen Objektive ja einzeln eingeben. Man könnte ein stark betroffenes Objektiv außerdem sicherlich auch mechanisch justieren lassen. Auch für die 100 Einstellungspunkte zwischen heruntergedimmtem Glühfadenlicht und verhangenem Himmel lässt sich sicher ein individueller Kompromiss finden und Liveview macht die ganze Diskussion ohnehin obsolet. Aber ich will nicht behaupten, dass ich das jetzt für ein super Feature halte (zumal man zur Einstellung an K10D/GX10 ja einen kleinen - wenn auch einfach handhabbaren - Hack/Cheat braucht). Mir wäre ein rundum-sorglos-AF auch lieber, keine Frage.


    Aber noch mal: In der Praxis entscheide ich mich in einer bestimmten Situation sowieso meistens für genau 1 Objektiv und es ist mehr oder minder genau 1 Lichtsituation vorherrschend. Da kann ich das auch noch schnell passend einstellen, bevor ich loslege. Sooo schlimm ist das nun auch wieder nicht. Gemein ist Mischlicht. Aber das ist ja immer gemein.

  • Zitat von "Tri-X"

    ...da würde der Spaß und die Markentreue doch irgendwann aufhören.


    Nun, speziell vom Marktführer gibt's nicht wenig Kunden, die ihr komplettes Geraffel erst mal einschicken! (müssen!). Die EOS40D, die ich vor kurzem hier hatte lag derart intolerabel bei allem Linsen daneben (bzw. davor), das selbst ich das Gefühl hatte, Bilder einer fingerabdruckübersäten China-Knipse anzugucken... :thumbdown:


    Ich denke, mangelnde Endkontrolle mit eventuell sichtbaren Folgen z.B. bei der AF-Präzision zeichnet alle Hersteller elektronischen Spielzeugs aus, das ist kein spezifisches Problem von Pentax (eher der geizgeilen Kundschaft). Zumindest hatte ich bislang keine AF-Probleme mit den doch einigen Pentax Bodys in meiner Hand, auch nicht mit 1,7 50er davor. ;)

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    Ich will noch mal einhaken: Es geht mir nicht um die Justage auf einzelne Objektive. Das 'Problem (sofern es eines ist) ist bekannt und hinlänglich diskutiert. Hier gibt es neben der Möglichkeit des Einstellens im Zuge des Objektivwechsels auch die Option einer mittleren Einstellung (ältere Kamera, weniger anfällige Objektive) oder der Einstellung auf jedes einzelne Glas (neuere Kamera) und schliesslich auch noch den Weg über den Service (Hardwarejustierung der Optik).


    Mir geht es um die Kombination des oben geschilderten Verhaltens mit unterschiedlichen Lichtbedingungen. Da würde es mich (ganz ohne Wechselgedanken, Trixi ;) ) schon interessieren, ob das jemand mal seriös bei den anderen großen Herstellern getestet hat.


    Ich bin ja eher als Bildqualitätspragmatiker bekannt. Gut genug ist gut genug. Drucken, dann gucken usw. Beim Umgang mit selektiver Schärfe wäre es mir aber doch sehr angenehm, die Schärfe da zu haben, wo ich das will. Alles andere fällt auf und stört.

  • Zitat von "manolo"


    Ich denke, mangelnde Endkontrolle mit eventuell sichtbaren Folgen z.B. bei der AF-Präzision zeichnet alle Hersteller elektronischen Spielzeugs aus


    Ja, mir geht es aber garnicht um den Fehlfokus an sich, das kann wie gesagt bei allen passieren. Nervig fände ich aber, wenn ich je nach Licht eine andere Korrektur einstellen müsste, oder mich mit einem Kompromiss zufrieden geben muss, wenn ich mir die Arbeit nicht machen will.


    Ich stell mir da gerade einen Kindergeburtstag im Hause Kosmonaut vor, und bei jedem wechsel von drinnen nach draußen und wieder zurück müsste man theoretisch umstellen, um die Trefferquote im ohnehin schon schwierigen Sport Kinderschnappschießen zu maximieren.


    Klar, es ist immer eine Frage, ob man den Fehlfokus überhaupt sieht...

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    @Philipp V3: Das würde ich auch gern wissen.


    @Trixi: In diesem Fall würde der Kosmonaut wohl am ehesten auf drinnen justieren und draussen ein wenig abblenden. Damit hat sich's dann ja auch... ;)


    Ich glaube, dass dieses Problem bei anderen Herstellern (in vergleichbaren Baujahren) in gleicher Weise besteht. Ich weiß es aber eben nicht sondern wüsste es nur gern. Und zwar vor allem als Info für andere, die über das Thema stolpern, nicht meinetwegen. Ich finde da schon meinen Umgang damit.

  • Seitdem ich (Bollinger sei Dank ;) ) eine Katzeye-Schnittbildmattscheibe in der K20D habe, ist mir das alles ziemlich egal ... was wohl auch daran liegt, dass sich ein guter Teil meines Lebens in der Vor-AF-Ära abgespielt hat :-o .


    Generell ist sowas immer ein Problem, wenn man schnell arbeiten will. Schade dass man keine Korrekturkurve für ein Objektiv (je nach Farbtemperatur des vorherrschenden Lichtes) einspeichern kann. So bleibt nur die manuelle Korrektur oder das Service-Menü-Gefrickel. Wenn es die Ergebnisse rechtfertigen, warum nicht?


    Wegen solchen Effekten würde ich keine Kamera weggeben. Wenn man die Auswirkungen relativ exakt beschreiben und beherrschen kann finde ich die Kenntnis der Eigenarten eines Modells sogar eher von Vorteil, als zu anderen Geräten mit dann anderen Marotten zu wechseln.


    Fazit: für mich ist es kein Weg. Ich mach lieber einen auf MF mit Schnittbild. Trotzdem interessant zu hören.


    VLG
    Stephan

  • Naja, ich kann gut verstehen, wenn man sich mit einer Kameramacke arrangieren kann (und sowas hat ja jede Kamera), diese spezielle wäre mir einfach nur zu nervig.


    Ich bin allerdings auch froh, keine AF-Kamera mehr zu haben, das schont die Nerven. Vielleicht sollte es mal eine DSLR ohne AF und ohne Belichtungsautomatik geben. Ausschalten bzw. ignorieren ist schließlich nicht das gleiche wie garnicht haben. :mrgreen: Dann fällt auch gleich nervige Macke Nr. 2 der Automatismen weg, dass man der Belichtungsautomatik öfter mal korrigierend unter die Arme greifen muss.

  • Naja, man darf mich nicht so ernst nehmen. :mrgreen:


    Schließlich hab ich in der digitalen Phase nur mit Sigmas fotografiert, und hab mich da wohl oder übel auf ISO 100 beschränken müssen. Das hätte so manchen sicher mehr genervt als mich eine Fokusjustierung onze fly. :roll:

    • Offizieller Beitrag

    Nach einigen weiteren Tests stellt sich das bei mir so dar:


    Für alle Objektive außer dem DA 35 stellen -10 eine gute einheitliche Einstellung dar. Ich denke, um dieses Maß liegt einfach der AF der Kamera ganz knapp neben der Spur, die Objektive scheinen da relativ einheitlich. Bei Kunstlicht verschiebt sich dieser einheitliche Kompromisswert auf -70, nicht ganz so schlimm wie gestern abgeschätzt (da hatte ich das Glühfadenlicht zusätzlich stark gedimmt), das geht dann auch mit Halogen und Warmton-Neon so etwa.


    Für das DA 35 passen die -10 sehr gut bei Kunstlicht (weshalb mir bei dem auch noch nie großartiger Fehlfokus aufgefallen war - es war bisher meine erste Wahl für schlechtes Licht - oh Wunder... :-o ), bei Sonne 'braucht' es dagegen +50. Was ich damit sagen will: Ich konnte das Thema auf 3 Einstellungen eingrenzen. Davon ist die mittlere recht universell einsetzbar. Das kann ich mir merken und es ist auch handhabbar.


    Meine Neugierde, ob andere Kameras anderer Hersteller ein ähnliches Phänomen zeigen, bleibt wohl leider offen. :(