Ich habe jetzt seit ein paar Tagen das Fujinon XF 50-140 mm F2,8 LM OIS WR. Beim Auspacken bin ich erst mal erschrocken wie groß das Objektiv ist, aber dazu komme ich später noch. Die Verarbeitung ist Fuji typisch gut. Zoom und Blendenring drehen sich satt und spielfrei. Das Objektiv ist abgedichtet, hat einen Stabilisator und eine Innenfokusierung. Die Frontlinse dreht sich dadurch nicht mit.
Wenn man die Optik schüttelt klackert etwas leicht. Das könnte der Stabilisator sein oder auch der AF. Wenn man die Kamera einschaltet klackert nichts mehr dafür summt es. Das Summen ist nicht sehr laut aber man hat ständig Angst das die Akkus leer gesaugt werden. Mit einem Akku hat die X-T1 mit XF 50-140 etwa 550 Fotos durchgehalten, mit ständiger Kontrolle der Fotos.
Die Handhabung an der X-T1 ist, durch das Gewicht, Gewöhnung. Man hält eher das Objektiv fest als die Kamera. Der Batteriehandgriff erleichtert die Bedienung deutlich, ins besondere bei Aufnahmen im Hochformat. Den Stativfuß kann man abschrauben die Schelle bleibt aber am Objektiv.
Zum Gewicht habe ich die Fuji mal mit einer Nikon verglichen. Das XF 50-140 hat rund 1 kg und die X-T1 etwa 0,45 kg. Das sind 1,45 kg die es zu schleppen gilt. Eine Nikon DSLR (D610) hat 0,85 kg und ein Nikkor 70-200/2,8 hat 1,54 kg, zusammen 2,39 kg. Also fast ein 1 kg mehr, dafür allerdings Vollformat. Das der Vergleich zum Vollformat hinkt ist mir klar aber er zeigt das Fuji nicht unnötig Gewicht rein gepackt hat. Ein gutes lichtstarkes Objektiv hat halt sein Gewicht.
Der AF ist schnell aber nicht rasant. Wie der AF mit der neuen Firmware wird (soll in den nächsten Tagen kommen) kann ich jetzt noch nicht sagen.
Zur Bildqualität – einfach nur gut, nein eigentlich hervorragend. Fehler sind vorhanden aber kaum sichtbar. Farbsäume kann man suchen gehen und die Schärfe ist offen schon so gut das abblenden keine sichtbare Steigerung bringt, bis in die Ecken, durch alle Brennweiten. Eine solche Qualität habe ich bisher nicht für möglich gehalten, vor allem nicht bei einer Gummilinse. Beim Abblenden von F2,8 auf F4 oder F5,6 muss man schon sehr, sehr genau hinsehen um einen Unterschied zu erkennen. Minimal steigt der Kontrast in den Bildecken, das war es schon. Soweit ich es bisher beurteilen kann ist auch das Bokeh angenehm weich und ruhig.
Mit einem 16 mm Zwischenring kommt man deutlich in den Nahbereich und kann mit 140 mm Brennweite etwa eine Scheckkarte ablichten. Der Abstand zur Frontlinse beträgt dann etwa 30 cm.
Der Preis ist mit rund 1500 Euro hoch aber die Leistung ist auch entsprechend. Bei Nikon kostet das 70-200/2,8 rund 1900 Euro und das 70/200/4 rund 1100 Euro.
Fazit: Ein Objektiv das eine Menge Spaß macht. Ein perfektes Objektiv gibt es nicht aber Fuji ist mit dem XF 50-140/2,8 nah dran.
Hier noch ein paar Foto in voller Auflösung (RAW in LR entwickelt):
Kirchentür (200asa, 124,3 mm, F2,8)
exp-3796.jpg
Krieger (200asa, 140 mm, F5,6)
exp-3795.jpg
Statue (200asa, 140 mm, F2,8)
exp-3809.jpg
Brunnen (200asa, 87,1 mmm, F2,8)
exp-3807.jpg
Echse (200asa, 140 mm, F4)
exp-3843.jpg
Ente (1600asa, 124,3 mm, F2,8)
exp-3709.jpg
Pferd (400asa, 68,7 mm, F4)
exp-3725.jpg