Am letzten Wochenende haben wir es endlich mal geschafft ins Elsass zu fahren um uns das Fort de Schoenenbourg, ein Artilleriewerk der Ligne Maginot, anzuschauen.
Als rechter Eckpfeiler der Maginot-Linie ist die Werkgruppe Schoenenbourg eine typische Artilleriegruppe mittlerer Stärke (Größenklasse 2). Der Rohbau wurde von 1930 bis 1933 errichtet. 1935 waren dann Innenausstattung und Bewaffnung installiert; sie wurden weiter verbessert und wären auch über 1940 hinaus noch erweitert worden. Die meisten Werksteile liegen 17 bis 30 m unter der Erde; nur die beiden Werkseingänge und die Kampfbunker liegen an der Erdoberfläche. Die beiden Eingänge, wovon einer für die Mannschaft und einer für die Materialanlieferung diente, liegen auf der feindabgewandten Seite eines Hügels. Von den Eingangsbauwerken führen Schächte mit Treppen und Aufzügen zu den unterirdischen Werksteilen. Dort befinden sich eine Kaserne mit Küche und Lazarett, ein Kraftwerk, Werkstätten, Munitionslager und Befehlsstände. Im Werk verkehrte eine Schmalspurbahn, die das Material vom Materialeingang durch einen über 1 Kilometer langen Stollen zu den Kampfblocks transportierte. Die feindseitig im Hügel liegenden Kampfbunker bestehen aus zwei seitlich flankierenden Infanteriekasematten (Block 1 und 6), einem versenkbaren MG-Panzerturm, zwei versenkbaren Panzertürmen mit Kanonen und einem versenkbaren Panzerturm mit einem Granatwerfer.
Insgesamt führt einen die Besichtigung bei frostigen 13°C mehr als 2.5km durch die Anlage und gibt einem einen tiefen Einblick in die Absurdität der Aufrüstung an dieser Grenze in den 30er Jahren des letzten Jahrhunderts. Dazu nochmal wikipedia:
Zitat von wikipediaDie Ouvrage de Schoenenbourg war eine von denen, die im Juni 1940 am meisten kämpften. Vom 3. September 1939 bis zum 25. Juni 1940 schoss sie 15792 Granaten vom Kaliber 75 mm und 682 vom Kaliber 81 mm ab. Das waren zusammen 16474 Granaten in 10 Monaten, davon 13388 in 10 Tagen (vom 14. bis 25. Juni) darunter waren 723 Granaten vom Kaliber 120 mm. In dieser Zeit erhielt das Werk 56 Treffer von 420-mm-Granaten, 33 von 280-mm-Granaten, 160 von Flugzeugbomben und 3000 von Granaten von 105 oder 150 mm.
Ich fange mal mit Tunnelblicken an... davon gibt es nämlich mehr als genug dort unten. Nahezu alle Versorgungstunnel sind übrigens mit Schmalspurgleisen versehen, elektrifiziert wurden Material und Personal transportiert.
Als nächstes einen Blick in Küche und Vorratsräume: