Gabelböcke

  • Diese schönen Tiere hast Du gut festgehalten. Strömern die da wild herum oder ist das eine Art Gehege?



    Ich verstehe schon dass die Viecher nicht still gehalten haben werden, aber der Anmerkung von Flash zum Schnitt kann ich mich voll anschließen. Mehr Berg und ggf. etwas Himmel wären schon hilfreich. Welche Brennweite hast Du benutzt?


    Da der Schnitt also schon eher knapp ist, könnte man überlegen, auch noch den lästigen Zaun rauszuschneiden:


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  • Die Tiere sind freilebend aufgenommen. also nicht in einem Gehege oä. Das ist echtes Wildlife.


    Da ich selbst nur das Sigma 17-70 dabei hatte, wurde dieses Bild mit der Canon SX 240 meiner Tochter bei vollem Tele aufgenommen (KB ca. 500mm). Auf der Originalaufnahme ist nach oben nicht mehr Platz, unten und re. habe ich etwas (nicht viel) abgeschnitten. Im Grunde, unter den benannten Umständen, bin ich mit der BQ (relativ) zufrieden. Bei einer mehr oder weniger deutlich kürzeren BW (wegen anderer Gestaltung der Aufnahme mit Einbeziehung des HG usw.) wären schlichtweg die Tiere schlechter erkennbar geworden. Und sie waren ja in Bewegung.


    Im Grasland sind diese Tiere durchaus immer wieder anzutreffen. Die Zäune sind überall, da quasi alles Weideland ist. Wie die Gabelböcke in die eingezäunten Bereiche hineinkommen, weiß ich letztlich nicht, aber mglw. werden diese einfach offen und durchgängig gelassen, wenn keine Rinder auf der Weide sind. Den Zaun hier hätte man wegstempeln können, ich habe ihn aber dann doch bewusst auf dem Bild gelassen, da die Zäune wegen ihrer Häufigkeit sogar fast landschaftsprägend sind.

    lg, Achim

    (Von mir eingestellte Bilder dürfen grundsätzlich bearbeitet und bei DFT gezeigt werden.)

  • Ich finde dein Bild durchaus gelungen so wie es ist. Du zeigst einen Teil der Landschaft, aber sie ist für die Darstellung des Lebensraums wesentlich, ohne jedoch durch ihre schiere Größe die Gabelböcke zu reinen Statisten zu machen. Wenn Zäune dort so prägend sind, ist es eine Zusatzinformation, die ebenfalls ins Bild gehört.
    Zwar in Laufrichtung etwas knapp, aber durchaus vertretbar geschnitten.

  • Ich bin hin und her gerissen - mich stört nicht der Zaun, sondern der blaue Schatten. Aber ohne den HG hat das Bild zu wenig Tiefe, der Lebensraum ist beschnitten und das Bild gibt nicht die Weite wieder. Und ganz ohne Lebensraum (also noch viel enger beschnitten - nur die Tiere und ein Hauch von Landschaft drumrum, damit diese nicht am Rand anstoßen) könnte vermutlich die Qualität zu sehr herabsetzen. Letztendlich tendiere ich zur 1. Version - Wildlife ist doch ziemlich stark dokumentarisch geprägt, da ist das letzte Endchen Gestaltung nicht immer ganz so wichtig.

    Gruß
    Peter


    [ô]  PENTAX K-1 / PENTAX K-3 / PENTAX K-30 - Objektive siehe Profil

  • Vielleicht doch noch eine Anmerkung:

    das Bild gibt nicht die Weite wieder ...

    Auch wenn es aus der Aufnahme hier nicht so klar hervorgeht, war die gesamte Umgebung doch insgesamt recht hügelig in diesem Bereich. Mit "Weite" ist also nicht allzu viel. Und das waren die ersten Gabelböcke, die wir zu sehen bekamen und damit war natürlich alles auf die Tiere fixiert. Die kleinste Tochter (11J) fährt total auf Wildlife, Tiere usw. ab und kennt sich da auch richtig gut aus. Ich hatte keine Ahnung, was das ist ( :roll: ). Sie hat dann alle Gabelböcke gezählt, die wir insgesamt gesehen haben: sie kam auf 129 (!). Bilder habe ich dann aber keine mehr gemacht, die meisten haben wir auch vom Auto aus gesehen...

    lg, Achim

    (Von mir eingestellte Bilder dürfen grundsätzlich bearbeitet und bei DFT gezeigt werden.)

  • Und das waren die ersten Gabelböcke, die wir zu sehen bekamen und damit war natürlich alles auf die Tiere fixiert.

    Das Phänomen kenne ich :smile:


    Bei der Tour in Chile waren wir total aus dem Häuschen, als wir die ersten Vicunhas in weiter Ferne gesehen haben.
    Man versucht dann nur, die Tiere aufs Bild zu bekommen. Ich war recht enttäuscht, dass die Viecher so weit weg waren und ich sie nicht formatfüllend ablichten konnte. Im Nachhinein sind diese Fotos mit viel Landschaft + Himmel jedoch viel spannender (besser?) als die reinen Tierportraits, die später entstanden sind als wir näher dran waren.

  • Das Phänomen kenne ich...

    ja mehr als leidlich, vor allem wenn man wie ich von Wildlifefotografie weder Ahnung, Geduld noch Equipement hat. Ein paar Tage vorher aber ein etwas differenzierteres Vorgehen (im Quellbereich des Coloradoriver): Wapitihirsche (auf us.engl.: "Elk"):



    Auch hier würde ich mich klar für Bild #1 entscheiden... Der Unterschied: die hielten ruhig und machten keinen Mucks :smile: .


    Und vielleicht doch nochmal zur Klärung: Bild re. ist mit dem Sigma bei 70mm (also 105mm KB eq.!!!) entstanden, Bild li. mit der SX 240 bei ca. 500mm (KB eq:) und leichtem Crop. Ich halte es für illusorisch, auf derartigen Reisen entsprechendes Telequipement mitzuführen. Und ich möchte das auch nicht. Auch wenn eine FZ1000 oä. eine mehr als spannende Cam wäre, habe ich für mich eindeutig andere Schwerpunkte, die mir wichtiger sind. Und als Laie freue ich mich doch schon über ein Bild wie das links ;) .

    lg, Achim

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    Einmal editiert, zuletzt von aeirich ()

  • Und vielleicht doch nochmal zur Klärung: Bild re. ist mit dem Sigma bei 70mm (also 105mm KB eq.!!!) entstanden, Bild li. mit der SX 240 bei ca. 500mm (KB eq:) und leichtem Crop. Ich halte es für illusorisch, auf derartigen Reisen entsprechendes Telequipement mitzuführen. Und ich möchte das auch nicht.

    Naja, der allgemeine Tenor war ja eher, dass es eher zu viel Tele war als zu wenig - über die durch die Kompakte etwas eingeschränkte Bildqualität hat sich ja eigentlich niemand beschwert.


    Auch bei dem Elch-Bild ist es für mich wieder so, dass das aus gestalterischer Sicht klar zu eng beschnitten ist. Das zeigt die Elche sehr prominent, aber die Landschaft ist zerschnitten. Das Fleckchen Wasser oben schneidet eine Ecke vom Bild ab (tut selten gut) und ist auch optisch vom "zweiten" Wasser unten getrennt.


    Ich hab das mal in deine Totale eingemalt:




    Mangenta ist ca. dein Schnitt oben.
    Gelb ist ein bisschen weiter gewählt und würde den Uferverlauf mit ins Bild nehmen anstatt ihn zu zerhacken - das gibt Tiefe und wirkt auch, dadurch dass die Uferlinie zum zweiten Bildelement wird, weniger eindimensional.
    Einen weiteren Panoramaschnitt (cyan) könnte ich mir auch ganz gut vorstellen.


    Vom gestaltersichen mal abgesehen finde ich es auch aus dokumentarischer Sicht günstig die Landschaft mit hinein zu nehmen, das sind ja nicht einfach nur Elche, sondern Elche in in freiere Wildbahn, wilder Natur, denke das darf man auch sehen. :)

  • Gelb ist ein bisschen weiter gewählt und würde den Uferverlauf mit ins Bild nehmen anstatt ihn zu zerhacken ...

    Ja, dem kann ich mich gerne anschließen :daumenhoch: , die "gelbe" Variante gefällt mir wirklich sehr gut.


    Um ehrlich zu sein, habe ich bei derartigen "Wildlifeszenen" bisher definitiv zu wenig auf das "Gesamtbild" geachtet, und war im Grunde immer viel zu sehr damit beschäftigt, (nur) die Tiere einigermaßen auf die Platte zu bekommen. Ähnliches hat ja auch Claudia zum Ausdruck gebracht. Das höchste der Gefühle war dabei vielleicht noch, die Tiere halbwegs in Laufrichtung abzulichten.


    Für mich war das hier eine der lehrreichsten und konstruktivsten Bilddiskussionen hier im Forum, wobei ich nur sagen kann: "Rubrik Bildkritik" - das Ziel wurde voll erfüllt!


    Allen Beteiligten ein großes Dankeschön hierfür, bravo :danke:


    @Flash nur der Vollständigkeit halber: Das sind keine "Elche", sondern "Wapitis", was auf engl. verwirrenderweise "Elk" bedeutet. Der nordamerikanische Elch wiederum heißt auf engl. "Moose"...

    lg, Achim

    (Von mir eingestellte Bilder dürfen grundsätzlich bearbeitet und bei DFT gezeigt werden.)

  • Auch bei dem Elch-Bild ist es für mich wieder so, dass das aus gestalterischer Sicht klar zu eng beschnitten ist. Das zeigt die Elche sehr prominent, aber die Landschaft ist zerschnitten. Das Fleckchen Wasser oben schneidet eine Ecke vom Bild ab (tut selten gut) und ist auch optisch vom "zweiten" Wasser unten getrennt.

    Das empfinde ich genauso.


    Auf den Vorschlägen von Flash ist zwar der Fluss besser drauf, aber mir fehlt da immer noch etwas Hintergrund.
    Ich würde hier wieder einmal das (ungeliebte) Hochformat bevorzugen, damit man einen besseren Eindruck von der Landschaft/dem Lebensraum der Tiere erhält: