Ist ein Blitz zwingend notwendig?

Zwingend notwendig ist ein Blitz sicherlich selten - wenn man mit den Ergebnissen leben kann. Ich kann es nicht immer.
Ohne Blitz hätte ich dieses Bild so nicht machen können. Das indirekte Blitzen und die Dosierung des Blitzes erlaubten in diesen Räumen eben Fotos, bei denen auch der Hintergrund noch gut beleuchtet war und - je nach Blende - eben auch die Personen dort noch scharf und deutlich sichtbar abgebildet werden konnten. Bei diesem Beispiel hier sollte aber nur die Person im Vordergrund scharf abgebildet werden, es wurde mit Blende 2,5 fotografiert (Nikon 35 mm/1,8 ; Blitzgerät SB 600).
Die Dosierung der gängigen Blitzgeräte ist ja heutzutage so gut möglich, daß durchaus stimmungsvolle Fotos entstehen, ja
mitunter überhaupt erst entstehen können. Und gerade die lichtstarken Objektive bieten beim Blitzeinsatz
hervorragende Möglichkeiten beim Spiel mit der Schärfe. Höhere ISO-Werte erhöhen zusätzlich die Reichweite.
Es ist wie immer - die Dosis macht das Gift!
Das gilt auch beim Umgang mit dem Blitzgerät. Mit ein wenig Übung bekommt man da sicherlich einiges hin.
Für mich auf jeden Fall keine Fehlinvestition!

Zitat von "Tequila"

(...) Hochzeit (...) Geht es wirklich nicht ohne? (...) hauptsächlich Reportagefotos (...)
Ach ja - ich habe die Pentax K20D und bis zum Termin auch die K-5.
Als Objektive das 50mm 1.4; Sigma 17-70mm, 2.8-4.5; Tamron 70-200mm 2.8; und das Tamron 90mm 2.8

Meiner Meinung nach ist unter diesen Bedingungen ein Blitz zwingend notwendig.. Denn:
spätestens auf der Feier bei (zu erwartenden) miesem Licht wird es kaum möglich bspw. tanzende Leute bei erträglichen ISOs scharf zu kriegen.. Wenn man mal von einer maximal gut nutzbaren ISO von 1.600 ausgeht (meinetwegen 3.200) und mehr als nur ein Gesicht von Nasenspitze bis zum Ohr scharf haben will (überspitzt formuliert ) ist man mit den Belichtungszeiten schnell in Bereichen, die kaum ohne Bewegungsunschärfe (oder/und Verwacklungsunschärfe) auskommen können.. Da kommt dann der Blitz ins Spiel.. Wenn man den geschickt nutzt (also nicht volle Pulle frontal drauf ohne das Umgebungslicht zu berücksichtigen, s. Videotipp von Diaknipser), sei es auf der Kamera indirekt über Decke/Wände oder sogar entfesselt (s. ghooosty's Beitrag), fällt auch kaum auf, dass ein Blitz verwendet wurde und die Lichtstimmung geht nicht kaputt.. Die Kunst ist es, das Umgebungslicht mit dem Blitz zu ergänzen und nicht zu ersetzen..
Und ich will damit nicht sagen, dass der Blitz abends immer gebraucht wird.. Auch bspw. mit dem 50/1,4 bei relativ offener Blende kannst Du einiges erreichen, aber eben nicht alles (Stichwort Reportage)..

Nochwas: Unter der Annahme, dass es dort Glühlampenlicht gibt würde ich mir für den Blitz noch Farbfolie, bspw. Lee 204 oder die schwächere Lee 205, besorgen.. Damit gleichst Du die Farbtemperatur des Blitzlichts an die der Glühlampen an.. Aber dann den Weißabgleich nicht vergessen, bzw. in RAW knipsen..

Zitat von "NOP"

Nochwas: Unter der Annahme, dass es dort Glühlampenlicht gibt würde ich mir für den Blitz noch Farbfolie, bspw. Lee 204 oder die schwächere Lee 205, besorgen.. Damit gleichst Du die Farbtemperatur des Blitzlichts an die der Glühlampen an.. Aber dann den Weißabgleich nicht vergessen, bzw. in RAW knipsen..

also nicht den automatischen weißabgleich nutzen, oder?

Zitat von "Ozzy"

also nicht den automatischen weißabgleich nutzen, oder?

Mit Lee 204/205 vor dem Blitz sollte man den Weißabgleich auf Kunstlicht einstellen. Man färbt ja durch die Leefolie 204, bzw. 205 in diesem Fall das Blitzlicht auf die Farbtemperatur des Innenraumes ein. Sollten es Neonröhren sein, ist eine andere Leefolie von nöten. Am besten vorher mal schauen, welche Beleuchtung im Standesamt/"Entführungsort"/Feierort gegeben ist.

Zitat von "Tequila"

Bei Amazon gibt es das Lee-Musterheft für wenige Euro. Die Folienmuster sollen angeblich groß genug sein, das Blitzfenster abzudecken.

9 x 3,8 cm
Was kosten die bei Amazon?

Einzelne Folien (A6, reicht ca. für 2 Blitze) gibt es bspw. bei http://www.filterfolie.de für 1,99 EUR (plus 0,55 EUR Briefversand). (da habe ich auch gekauft )
LINK (Lee 204)
Oder ebay-shop: LINK

... und ich habe bei http://www.lee-farbfilter.de/ für zwei Hefte 25 Euro gezahlt (mit 10 Euro Mindermengenaufschlag), durfte die Herren dann noch dran erinnern Ihr Konto zu checken (da Auftragsnummer in Mail und auf dem Benutzerkonto der Seite unterschiedlich waren) und dann wollten sie auch noch, dass ich Ihren Shop bewerte ...
Leute gibt's.....

Also meinen externen Blitz mit kipp- und drehbaren Reflektor möchte ich nicht mehr missen, auch wenn er mal einige Wochen unbenutzt im Schrank liegt. Zu einigen Festlichkeiten hatte ich ihn schon im Einsatz, wenn die Zimmerdecke nicht zu hoch und farbig ist, wirken die Aufnahmen indirekt geblitzt sehr natürlich. Zu den theoretischen Grundlagen wurde bereits hier der Filmbeitrag von Dirk Wächter verlinkt, auch sein Buch „Heute schon geblitzt?“ ist empfehlenswert.
Kostenlos kann man sich aber auch bei Traumflieger den Report „Besser blitzen mit Canon-DSLR“ http://www.traumflieger.de/des…ser_blitzen_mit_canon.pdf im PDF-Format runterladen. Auch wenn die Blitztechnik hier mit Canon-Geräten demonstriert wird, ist die Anwendung sicherlich mit Pentax und Metz die gleiche.
Gruß Werner

@Ursula

Entweder wirst Du nach der Hochzeit begeistert sein von Deinen Blitzaufnahmen, oder enttäuscht und den Metz weglegen und Dir vornehmen ihn nie mehr zu benutzen.

Solltest Du ihn weglegen noch ein Tipp:
Aktivier ihn wenigsten alle drei Monate, schalte ihn ein und blitze ein paar Mal ohne Kamera, sonst geht Dir der Kondensator kaputt.

echt???
danke für den tip!

Zitat von "CM-S"

Solltest Du ihn weglegen noch ein Tipp:
Aktivier ihn wenigsten alle drei Monate, schalte ihn ein und blitze ein paar Mal ohne Kamera, sonst geht Dir der Kondensator kaputt.

Ist da so? Mein Regula Variant 740-2 MFD lag über 20 Jahre rum und der funzt noch heute wie am 1. Tag!

So sieht er übrigens aus: http://www.flickr.com/photos/wutzman/5054441146/

Da ich mich mit meinem Mecablitz 54 MZ-3, dem noch älteren 44 MZ-2 gut umgehen kann, würde ich selbst auch mit diesen Blitzgeräten und meiner K10D mich an eine Hochzeit heran trauen.

Ohne Blitz würde ich mich nicht trauen, so etwas zu machen.

Wenn Du Dich mit dem Blitzen nicht allzu sehr befassen willst, dann würde ich Dir zum Original Pentax oder dem Mecablitz 58 für Pentax raten. Wo immer möglich indirekt blitzen, was aber nicht immer möglich ist.

Viel Saft ist schwer und nicht immer nötig. Aber wenn die Location ein hohe Decke hat, dann ist mehr Leistung besser. Denn dann kannst Du eher indirekt blitzen, was immer eine bessere Wirkung hat als das direkte Blitzen. Als Aufhellblitz (bei Schattenwurf in der Sonne) genügt die geringe Leistung auch nicht immer, da Du dann oft eine kleine Blende nehmen mußt, weil der Blitz die Verschlußzeit auf 1/180 Sek begrenzt. Kürzer geht nicht. Auch dafür ist Blitzleistung erforderlich.

Viel Erfolg !

Zitat von "CM-S"

@Ursula

Entweder wirst Du nach der Hochzeit begeistert sein von Deinen Blitzaufnahmen, oder enttäuscht und den Metz weglegen und Dir vornehmen ihn nie mehr zu benutzen.

Solltest Du ihn weglegen noch ein Tipp:
Aktivier ihn wenigsten alle drei Monate, schalte ihn ein und blitze ein paar Mal ohne Kamera, sonst geht Dir der Kondensator kaputt.

... oder verkaufe ihn gleich wieder.

Zitat von "Diaknipser"

Wie oft hast Du ihn nach der 20-Jährigen Liegezeit benutzt ?

Ziemlich oft. War lange zu geizig mir den über 300€ teuren SB900 zu gönnen. Das Teil funzt auch jetzt noch - nach über 30 Jahren - super.

Zitat von "Arie"

Ziemlich oft. War lange zu geizig mir den über 300€ teuren SB900 zu gönnen. Das Teil funzt auch jetzt noch - nach über 30 Jahren - super.

Das Problem aller Blitzgeräte ist, dass der Kondensator (=Energiespeicher des Blitzgerätes) bei längerer Lagerung ohne Nutzung seine Kapazität verlieren kann. Das Blitzgerät sollte daher - so eine uralte Empfehlung - so ca. alle 3 Monate einmal geladen werden, damit es weiter seine volle Leistung behält. Damit ist nicht gesagt, dass der Kondensator kaputt geht, wenn Du das nicht tust. Es liegt sicher auch etwas an der Qualität des eingebauten Kondensators. Dennoch handhabe ich das schon seit Jahrzehnten so, es kostet mich nur wenig Aufwand.

Ob die Kapazität schon geringer ist, das bemerkt man in der Regel erst dann, wenn die Leistung schon ziemlich heftig abgefallen ist. Also als "Ottonormalfotograf" ohne elektronische Meßgerätschaften eher nicht.

Gruß Thomy